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Spitzbergen Trekking – Kneippkuren und Rentiere…

Spitzbergen Trekking - Flussdurchquerung
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Zweiter Teil unseres Trekking-Abenteuers auf Spitzbergen

Während wir frühstückten und unsere Zelte abbauten klarte der Nebel weiter auf und wir bekamen eine gute Sicht. Unsere Route führte uns weiter bergab in das Fardalen hinein. Des Ohfteren begegneten wir lebenden Rentieren oder sahen deren Überreste im Gelände. Wir hielten uns etwa 50 Meter über Talbodenhöhe auf der linken Seite des Fardalens, um dem vielen Wasser am Boden zu entgehen. Der Boden auf Spitzbergen taut durch den Permafrost nie sehr tief auf und so kann das Regenwasser nicht wirklich versickern und die Bodenoberfläche bleibt sehr feucht.

Spitzbergen Trekking - Abstieg ins Colesdalen

Abstieg ins Colesdalen – Foto: Mario Hübner

 

Während wir in Richtung Colesdalen wanderten lief eine Gruppe Rentiere immer wieder vor uns her. Wir näherten uns langsam an und sie entfernten sich in Richtung unserer Trekkingroute, bis wir sie nach einer Weile wieder eingeholt hatten. Kurz nach Mittag begann unser Abstieg ins Colesdalen. Unter uns lag breitete sich das Colesdalen aus und vor den Bergen im Hintergrund hing eine Wolkenschicht. Bevor wir Talboden ankamen, legten wir eine große Mittagspause ein. Der Gaskocher wurde in Betrieb genommen und jeder bekam kochendes Wasser für seine Mahlzeit oder Nudelsuppe. Wir plauderten und genossen die Aussicht.

Spitzbergen Trekking - Wollgras im Colesdalen

Wollgras im Colesdalen – Foto: Mario Hübner

 

Wir querten den feuchten Talboden des Colesdalen in Richtung Skiferdalen und kam an den Fluss Coleselva. Uns stand die erste feuchte Flussdurchquerung auf Spitzbergen bevor. Wir suchten uns eine passende Stelle und zogen uns um. Trekkingsandalen, Neoprensocken oder Neoprenschuhe wurden angezogen, die technischen Gegenstände wasserdicht verstaut und schon wateten wir durch das eiskalte Element. In Trekkingsandalen, war die Flussquerung ein Durchblutungsförderndes Mittel, welches an eine Kneippkur erinnerte.

Trekking Spitzbergen - Rentiere im Colesdalen

Rentiere im Colesdalen – Foto: Mario Hübner

 

Die erste abkühlende Bewährungsprobe überstanden alle sehr gut, nur Sara´s Hündin Wanny konnte mit dem nassen Element, rein gar nichts anfangen und musste über den Fluss getragen werden. Hinter dem Coleselva trafen wir auf einige Gruppen Rentiere. Es ging jetzt weiter über die feuchte Tundra und bald erreichten wir den nächsten Fluss, welchen es zu queren galt. Anschließend wanderten wir etwas höher hinauf um trockenen Fußes in das Skiferdalen einbiegen zu können.

Die Suche nach einem geeigneten Zeltplatz stand an, aber das Gebiet war sehr abfallend und feucht. Wir liefen weiter und wieder etwas weiter. Immer auf der Suche nach einem ebenen Fleckchen Erde, wo unsere 4 Zelte nicht im Morast stehen würden. Schließlich fanden wir auch eine adäquate Stelle. Die Zelte wurden aufgestellt, das Essen zu bereitet und etwas später saßen wir in einer Runde zusammen. Nebel zog auf und die Sonne leuchtete Ihn gespenstig an, während über uns hin und wieder blauer Himmel zu sehen war.

Spitzbergen Trekking - Blick in die Ferne

Blick in die Ferne – Foto: Mario Hübner

 

Die Zeit bis zur Nachtruhe vertrieben wir uns mit Gesprächen, Wasser abkochen für den nächsten Tag. Irgendwann wurde es zu ungemütlich. Der feuchte Nebel kroch in die Kleidung und es wurde frisch, wenn man sich nicht bewegte. Lange konnte ich nicht schlafen, denn um 1 Uhr war meine Runde der Eisbärenwache dran. Die Sicht war bescheiden, aber langsam riss es auf und die Wolken waren unter uns im Tal.

Spitzbergen Trekking - Abendessen

Abendessen: Einfach mal die Beine lang machen und die Natur geniessen – Foto: Mario Hübner

 

Hier könnt ihr lesen, was bei unserem Abenteuer in Spitzbergen noch geschah:

Spitzbergen Trekking (Teil 1) – Ausrüstungschaos und Aufbruch ins Ungewisse…

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Routenverlauf unseres Spitzbergen Trekkings:

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Reiseinfos für Spitzbergen:

Anreise mit dem Schiff nach Spitzbergen: 

Es gibt keine regelmäßige Fährverbindung zwischen dem norwegischen Festland und Spitzbergen. Mehrere Organisationen bieten Spitzbergen-Safaris und Rundtouren an. Diese beinhalten allerdings keinen Passagierservice zum und vom Festland. Sie müssen daher andere Wege ausfindig machen, um nach Spitzbergen zu kommen.

Anreise mit dem Auto nach Spitzbergen:

Nicht möglich. Das Straßennetz auf den Inseln ist insgesamt nur rund 46 Kilometer lang. Das Fahren außerhalb der Straßen ist strengstens verboten. Zwischen den verschiedenen Ortschaften bestehen keine Straßenverbindungen. Stattdessen verlassen sich die Einheimischen im Winter auf Schneemobile und im Sommer auf Boote.

Anreise mit dem Flugzeug nach Spitzbergen: 

Es gibt das ganze Jahr über täglich Flüge nach und von Spitzbergen. Im Sommer sogar mehrere Flüge pro Tag. Die meisten Verbindungen sind von und nach Tromsø, doch in den Sommermonaten können Sie auch direkt von Oslo fliegen. Von Oslo beträgt die Flugzeit rund drei Stunden, von Tromsø ca. eineinhalb bis zwei Stunden. 

Beste Reisezeit für Spitzbergen:

Zum Wandern / Trekking und für alle anderen Sommeraktivitäten bietet sich die Monate (Juni bis August) an. Für die Winteraktivitäten bietet sich hier der Zeitraum von November bis Mai an.

Die Recherche erfolgte mit freundlicher Unterstützung

von Fietz GmbH POLAR-Kreuzfahrten.

Text & Bilder: Mario Hübner

Thematische Literatur zu Spitzbergen:

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9 Kommentare

Victoria von Nesting Nomads 12. April 2017 - 06:37

Wow, was für eine tolle Tour ihr da gemacht habt. Spitzbergen liegt auch noch in unserem Fokus, da haben wir ja nun schon mal einen tollen Anhaltspunkt.

Viele Grüße
Victoria

Antwort
Eddy Harteneck 12. April 2017 - 22:10

Hut ab ! Ich bin ja mehr der Strandwanderer und die Gegend sieht etwas ungemütlich aus… auf dem letzten Bild erkennt man allerdings, daß es eine tolle Erfahrung gewesen sein muß, ihr schaut recht zufrieden drein… LG, Eddy

Antwort
Kuno 13. April 2017 - 16:00

Das hört sich nach einer wahnsinns Tour an! Ich habe mein Herz ja an die nordischen Länder verloren 🙂 und ihr musstet wirklich eure Hündin über’s Wasser tragen? Da weiß einer wie man’s macht 😉
Liebe Grüße, Kuno

Antwort
Gina 14. April 2017 - 23:34

Moment mal – Eisbärwache?? Und was machst du, wenn wirklich einer kommt? Mann gegen Bär?
Das scheint ja wirklich eine abenteuerliche Tour zu sein. Auch wenn man mich mit Permafrostböden und Eisbärwachen nicht locken könnte 😉

Antwort
Susanne 15. April 2017 - 09:51

Eine tolle Landschaft! Auch wenn es nicht so meins wäre im Zelt irgendwo im Irgendwo zu schlafen und dann auch noch Eisbärenwachen einteilen zu müssen. Ich wäre vor Angst bestimmt nicht einmal ins Zelt gekrabbelt.
Lieben Gruß, Susanne

Antwort
Anita 15. April 2017 - 21:03

Wow, landschaftlich sicherlich total spannend und sehr interessant, allerdings bin ich auch nicht so richtig outdoor-tauglich 😉 Muss mich da Susanne anschließen: so mit Zelt im Nirgendwo und Eisbärenwache, das wär nichts für mich! Dafür war ich jetzt eine Woche auf Madeira wandern: mit 4* Hotel und Temperaturen zwischen 20 und 25°C, das war ein Traum 🙂 GLG aus Kärnten, Anita

Antwort
Steffi 17. April 2017 - 20:53

Wunderschöne Landschaft…
Ich träume schon lange von einer Trekkingtour mit Wild Zelten.
Allerdings ist Spitzbergen wohl eher was für Fortgeschrittene, denn das mit der Eisbärwache wäre doch ziemlich beunruhigend 😉
Ein toller Artikel!
LG
Steffi

Antwort
Luisa 17. April 2017 - 21:51

Allein das Wort “Eisbärenwache” klingt schon nach Abenteuer! Solch Tour würde ich liebengern mal mitmachen, obwohl ich es lieber ein bisschen wärmer mag 🙂

Antwort
Jessica 24. April 2017 - 23:11

Ha, das ist nun mein Wort des Tages – Eisbärenwache. Wahnsinn und vor allem wahnsinnig interessant. Zwar sind die kalten Gefilde nicht ganz meine Reiserichtung, aber interessant ist dein Artikel allemal.

Antwort

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