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Chamonix – Eine herrliche Wanderung gegenüber des Mont Blancs…

Chamonix - Fahne am Refuge Bellachat

An einen heißen Sommertag hoch über dem Tal in Chamonix wandern, bevor dann abends erste Wärmegewitter aufziehen sollten, wir der Wetterbericht angekündigt hatte. Wir entschieden uns für eine Wanderung gegenüber des Mont Blancs auf den Gipfeln des Naturschutzgebietes Carlaveyron, um von dort die aufgereihten Gipfel des Mont Blanc Massiv zu genießen.

Ausgangspunkt für unsere Wanderung im Chamonix Tal auf den Aiguillette des Houches (2.285 m Höhe) ist der Parkplatz des Parc de Merlet (Tierparks), etwas oberhalb vom Ort Les Houches. Wir waren relativ früh aufgebrochen um nicht in der Hitze den Aufstieg zu machen. Vom Parkplatz führte unser Wanderweg stetig im Wald empor.

Chamonix - Wegweiser

Wegweiser am Parkplatz – Foto: Mario Hübner

Wir passierten den Außenzaun des Parc de Merlet (Tierparks) und querten einige Wanderwege, bevor wir langsam aber stetig in westlicher Richtung an Höhe gewannen. Auf der linken Seite tauchte ein Aussichtspunkt auf und gab den Blick auf Les Houches frei. Hier im Freien ohne den Schutz der Schatten spendenden Bäume spürte man die Hitze schon richtig.

Chamonix - Blick zum Mont Blanc

Beim Aufstieg durch den Wald öffnet sich öfters der Blick zum Mont – Foto: Mario Hübner

Blick auf Mont Blanc und dem Bosson Gletscher

Nach kurzer Zeit kamen wir aus dem Wald heraus und betraten ein kleines Plateau mit blühenden Almwiesen. Die Sonne brannte und die Gipfel auf der anderen Seite des Chamonix Tals lagen durch die gleißenden Sonne etwas im Dunst. Vor uns tauchte das Chalets de Chailloux (1.923 m Höhe) auf, wo man auf einer hübschen Terrasse was trinken kann. Der Ausblick von der Terrasse hier ist zu empfehlen. Der Mont Blanc, der Bosson Gletscher, alles ist in greifbarer Nähe.

Chamonix - Chalets de Chailloux

Wegweiser zum Chalets de Chailloux – Foto: Mario Hübner

Für ein Getränk und längere Pause war es noch zu früh und so stiegen wir auf dem Pfad zwischen den Almwiesen weiter auf. Ca. 10 Minuten später passierten wir eine Wasserquelle, wo wir unsere Wasservorräte mit kalten, kühlenden Bergwasser auffüllten und uns sofort daran erlabten. Es ist auf dieser Wanderung oberhalb vom Chamonix Tal auch eine der wenigen Möglichkeiten sich mit frischen Wasser zu versorgen. Erst später beim Abstieg würden wir wieder an kleineren Bergbächen vorbeikommen.

Chamonix - Chalets de Chailloux

Chalets de Chailloux (1.923 m Höhe) – Foto: Mario Hübner

Nach der wohltuenden Erfrischung setzten wir unsere Wanderung fort. Unterwegs pausierten wir noch einmal um uns auf den Almwiesen zu sonnen. Kurz bevor es dann etwas steiler zum Aiguillette des Houches hinaufgeht, tauchten linker Hand die alten Steinmauern eines Hauses auf. Ein schönes Plätzchen zum Wohnen, aber verkehrstechnisch schlecht angeschlossen. 😉

Chamonix - Herrliches Bergpanorama

Herrliches Bergpanorama beim Aufstieg – Foto: Mario Hübner

Aiguillette des Houches – Panorama Lounge erster Klasse

In kleinen, steilen Serpentinen überwanden wir die letzten Höhenmeter zum Aiguillette des Houches (2.285 m Höhe). Einige Meter links auf dem Berggipfel hat man eine sehr gute 360° Aussicht. Im Nordwesten war es über der Chaîne des Fiz sehr diesig. Auf der anderen Seite des Chamonix Tals reihten sich die Berggipfel des Mont Blanc Massivs auf. In Richtung Norden konnten man die Bergstation am “le Brévent” erkennen und weiter rechts die Pyramide des Aiguille Verte.

Chamonix - Laepplaendisches Knabenkraut

Lappländisches Knabenkraut (Dactylorhiza lapponica) – Foto: Mario Hübner

Vom Aiguillette des Houches konnte wir jetzt entweder auf den leicht bergabgehenden Wanderweg in Richtung “le Brévent” und Refuge de Bellachat begeben oder in Leichtem auf und ab, auf dem Kamm entlang schlendern und die Erhebungen von Pointe des Lapaz und Aiguillette du Brévent mitnehmen. Wir entschieden uns für den Panoramaweg auf dem Bergkamm.

Chamonix - Rueckblick beim Aufstieg

Rückblick beim Aufstieg zum Aiguillette des Houches – Foto: Mario Hübner

Hinter dem Pointe de Lapaz suchten wir uns ein lauschiges Fleckchen mit Aussicht auf den “weißen Berg” und faulenzten in der Sonne. Durch die stetig wehende Bergbrise, war es nicht zu warm. Wanderer kamen auch nur sehr wenige vorbei, denn die meisten bevorzugten den etwas weiter unten liegenden Wanderweg. Nach einem belebenden Schläfchen setzten wir unseren Wanderung auf dem Kamm fort.

Chamonix - Bergkamm

Die Panoramawanderung führt auf dem Bergkamm entlang – Foto: Mario Hübner

Links blühende Almwiesen, rechts in Sichtweite das Eis der Gletscher und vor uns ragte die Pyramide des Aiguille Verte empor. Was für ein atemberaubendes Panorama, nicht umsonst werden die Chamonix Wanderungen auf dieser Seite des Chamonix Tals, als die schönsten Panoramawanderungen in der Region bezeichnet.

Chamonix - Aiguille Verte

Die Pyramide der Aiguille Verte – Foto: Mario Hübner

Unsere Füße folgte einer alten, unmarkierten Wanderoute auf dem Kamm. Nach dem Aiguillette du Brévent musste man öfters schauen ob der Pfad noch weiterführt. Bald war auf einem Felsen Schluss. Vor uns erstreckte sich unten im Tal Chamonix und nicht weit entfernt, befand sich unter uns das Refuge Bellachat (2.152 m Höhe).

Chamonix - Blick auf das Mont Blanc Massiv

Grüne Wiesen dahinter der Blick auf das Mont Blanc Massiv – Foto: Mario Hübner

Refuge Bellachat – Der Mont Blanc zum Greifen nah

Wir gingen den Pfad etwas zurück und orientierten uns an alten Spuren um hinab auf das Plateau mit einem kleinen See zu kommen. Links des Sees führte der Wanderweg vom Aiguillette des Houches in Richtung “le Brévent” vorbei, aber wir umgingen den See auf der rechten Seite, damit wir nicht soviel zum Refuge Bellachat hinaufsteigen mussten. Die Überbleibsel des Pfades führten uns an einem Felsvorsprung entlang und wir kamen nur einige Meter unterhalb des Refuge Bellachat an.

Chamonix - Bergwiesen

Blühende Bergwiesen und dahinter die Gipfel des Mont Blanc Massivs – Foto: Mario Hübner

An der Sonnenterrasse flatterte im Wind die Fahne von Savoyen. Es waren nur 3 Gäste auf der Terrasse und die Bedienung. Wir ließen uns an einem Tisch nieder und ließen das wunderbare Panorama auf uns wirken. Definitiv eine Berghütte, wo man mal übernachten sollte, um das Panorama am Abend zu geniessen, wenn das Mont Blanc Massiv in den Strahlen der Abendsonne leuchten würde. Wieder etwas für unsere To-do-Liste hier im Chamonix Tal.

Chamonix - Bluehende Alpenrosen

Blühende Alpenrosen und im Hintergrund das Mont Blanc Massiv – Foto: Mario Hübner

Die Berghütte wurde auf den Ruinen einer alten Alpe gebaut. Um 1920 nutzten es Tagestouristen und die Führer mit ihren Maultieren. Zweimal brannte das Refuge Bellachat ab. In 1977 baute es Georges Balmat wieder an der gleichen Stelle auf. Er wählte als Bauart ein Chalet komplett aus Holz, welches 1983 fertig wurde. Seitdem wurden viele Verbesserungen vorgenommen, wie zum Beispiel ein Keller zum Kühlen der Lebensmittelvorräte, einen Waschraum und eine Terrasse. Im Refuge Bellachat gibt es insgesamt 28 Schlafplätze in einem 6, 10 und 12 Bettzimmer.

Chamonix - Refuge Bellachat

Das Refuge Bellachat (2.152 m Höhe) – Foto: Mario Hübner

Bei einem kühlen Erfrischung für unsere ausgetrockneten Kehlen, frönten wir der Aussicht auf das Mont Blanc Massiv. Aiguille Verte, Aiguilles de Chamonix, Aiguille du Midi, Mont Blanc du Tacul, Mont Maudit, Mont Blanc und Dôme du Goí»ter reihen sich vor dem Betrachter auf. Vereinzelt trafen jetzt Wanderer von der TMB (Tour du Mont Blanc) und dem GR 5 ein, welche hier übernachten wollten.

Chamonix - Fahne am Refuge Bellachat

Die Fahne von Savoyen flattert im Wind an der Sonnenterrasse des Refuge Bellachat – Foto: Mario Hübner

Langsam machten wir uns an den Abstieg, denn später sollte es Gewitter geben. Ganz in Ruhe folgten wir dem steilen Abstieg über de Schlucht von Vouillourds. Anschließend ging es weiter bergab. Viele Stufen und einige gesicherte Stellen passierten wir, bevor es wieder in den Wald ging. Später trafen wir wieder auf den Parc de Merlet, gingen aber oberhalb weiter, bis wir auf unseren Weg trafen, auf welchem wir aufgestiegen waren.

Chamonix - Gesicherte Wegpassagen

Gesicherte Wegpassagen beim Abstieg vom Refuge Bellachat – Foto: Mario Hübner

Wenige Minuten später erreichten wir wieder den Parkplatz. Gebräunt, hungrig und durstig waren wir nach dieser schönen Wanderung wieder in der Nähe von Les Houches angekommen. Die Route bis zum Chalets de Chailloux bietet sich auch gut als Feierabendtour oder im Winter als Schneeschuhwanderung an.

Chamomix - Abstieg mit Panorama

Abstieg mit Panorama – Foto: Mario Hübner

 

Weitere interessante Artikel zu Aktivitäten am Mont Blanc Massiv findet Ihr hier:

Mont Blanc Rundflug – Der “weiße Berg” aus der Luft…

Courmayeur – La Dolce Vita und frischer Powder…

Tourenüberblick

 

Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte am Mont Blanc Massiv

 

Reiseinfos für Chamonix

Anreise mit dem Auto nach Chamonix:
Aus Italien durch das Aostatal (nordöstliche Richtung) und dann durch den Mont-Blanc-Tunnel nach Chamonix.

Aus der Schweiz über die Autobahn Bern – Montreux – Martigny. Weiter auf den gut ausgebauten Bundesstraßen über die Pässe “Col de la Forclaz” (1.527 m Höhe) und “Col des Montets” (1.461 m Höhe).

Aus der Schweiz über die Autobahn Bern – Genf – Cluses in Richtung Chamonix bis zum Ende der Autobahn (A40) in Passy-le-Fayet. Von hier auf der Nationalstraße N 506 etwa 17 Kilometer bis nach Chamonix.

Anreise mit der Bahn nach Chamonix:
Aus Frankreich über das 20 km entfernte Saint-Gervais, welches an das TGV Netz angeschlossen ist.

Aus der Schweiz über Martigny mit dem Mont-Blanc-Express nach Chamonix.

Anreise mit dem Flugzeug nach Chamonix:
Über den internationalen Flughafen Genf, welcher sich 88 Kilometer von Chamonix befindet. Von hier aus am besten mit den Bussen weiter nach Chamonix. Täglich werden Flughafentransfers angeboten.

Beste Reisezeit für Chamonix

Zum Wandern, Biken und für alle anderen Sommeraktivitäten von Mai bis Oktober. Zum Skifahren, Schneeschuhwandern von Ende November bis Mitte April.

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Text & Bilder: Mario Hübner

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