Alles zum Thema Zelte…
Worauf sollte ich beim Zelten allgemein achten?
Nächtliche Ruhe:
Überlegen Sie sich am besten schon vor der Tour, wo ungefähr Sie ihr Lager aufschlagen können. Idealerweise liegt es abseits von Siedlungen, Straßen und Hütten. Außerdem sollte man Ihr Zelt nicht von Forstwegen oder Jägerständen aus, ausmachen können.
Nächtliche Stille:
Nichts ist störender, als bei peitschendem Regen aus dem warmen Schlafsack zu steigen, um das Zelt richtig abzuspannen. Profis befestigen deshalb schon am Abend sämtliche Sturmleinen, auch bei Flaute.
Gute Aussicht:
Optimal sind leicht erhöhte Plätze mit freier Aussicht. Soll Ihnen morgens die Sonne ins Gesicht scheinen, darf östlich von Ihnen kein Berg oder Baum im Weg stehen. Fließt dann noch ein kleiner Bach in der Nähe, ist auch die Trinkwasserversorgung gesichert.
Ebener Boden:
Für einen erholsamen Schlaf sollte die Liegefläche eben sein oder kopfseitig leicht ansteigen. Unebenheiten in Form von Kuhlen lassen sich mit Laub oder Reisig ausgleichen. Befreien Sie den Grund auf jeden Fall von scharfkantigen Steinen oder spitzen Ästen.
Gefahren:
Bauen Sie ihr Zelt nicht direkt unter hohen Felswänden auf, da hier Steine hinunterfallen könnten. Im Winter das Zelt nur auf lawinensicheren Plätzen errichten. Plätze auf und unterhalb von Hängen über 30 Grad Gefälle sind tabu.
Starker Wind:
Wenn es windet, klappen sie vor dem Zeltaufbau zuerst das Gestänge auseinander und legen es zur Seite. Dann Heringe und Zelt herausholen und das Zelt an der windzugewandten Seite mit zwei, drei Heringen festpflocken.
Durchzug:
Kondenswasser bildet sich beim Zelten fast immer. Es schlägt sich innen am Außenzelt nieder und erhöht das Zeltgewicht. Öffnen Sie daher über Nacht so viele Lüfter wie möglich, damit wird die Kondensbildung reduziert.
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Wie Sie ihr Zelt sturmfest verankern
Einen guten Platz finden:
Auch wenn sich gerade kein Lüftchen regt, sollten Sie Ihr Zelt weder auf Pässen oder Kuppen noch unterhalb von hohen Felswänden (Steinschlag, Fallwinde) errichten. Erst recht nicht, wenn Ihr Zelt nicht besonders stabil wirkt oder Sie in einer chronisch sturmgeplagten Region unterwegs sind. In eine sumpfige Senke müssen Sie sich dennoch nicht verkriechen. Ideal ist leicht hügeliges, baum- oder buschdurchsetztes Gelände. Hier gibt es beides: Aussicht und Windschutz. Wichtig: Der Boden sollte fest und trocken sein, dann stecken auch die Heringe fest im Boden.
Faltenfrei aufstellen:
Je straffer ein Zelt steht, desto weniger verbiegt es sich im Sturm und desto weniger stark flattert es. Im Idealfall spannt sich das Außenzelt faltenfrei über das Innenzelt. Dazu müssen alle Verbindungsriemen, die in Bodennähe vom Außenzelt zu den Gestängen-Enden verlaufen, fest angezogen werden.
Feintuning:
Besitzen Sie ein Zelt, bei dem man das Innenzelt zuerst aufbaut und dann das Außenzelt darüberwirft, müssen Sie es auch am Gestänge fixieren, falls das Zelt diese Möglichkeit bietet. Oft befinden sich Klettstreifen auf der Innenseite des Außenzelts und zwar dort, wo außen die Sturmleinen befestigt sind. Die Klettstreifen möglichst eng um das nächste gelegene Gestänge wickeln und sauber verschließen. Dann lösen sie sich auch bei Dauersturm nicht.
Sturmleinen abspannen:
Die Sturmleinen sollten Sie bei jeder Wetterlage abspannen, um zu verhindern, dass Sie nachts, bei aufkommenden Wind, raus müssen. Für beste Wirksamkeit die volle Länge der Sturmleinen nuetzen und sie sicher im Boden verankern, denn im Sturm zerren gewaltige Kräfte an den Leinen. Soll der Hering nicht aus dem Boden reißen, muss er fest und tief stecken. Im Zweifel beschweren Sie alle Heringe mit dicken Steinen. Bei Tunnelzelten den vorderen/hinteren Bogen im 45-Grad-Winkel schräg nach vorne/hinten abspannen. Die seitlichen Bögen im rechten Winkel zum Zelt.
Nachspannen:
Sturmleinen und Außenzelte aus Polyamid (Nylon) dehnen sich bei Nässe aus. Steigende Luftfeuchtigkeit, zum Beispiel bei Einbruch der Nacht oder bei aufziehendem Nebel, hat einen ähnlichen Effekt. Haben Sie Ihr Zelt bei Trockenheit aufgebaut, sollten Sie deshalb kurz vor dem Schlafengehen noch einmal sämtliche Sturmleinen sowie das Außenzelt straff ziehen.
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Zeltmarkierung
Wer im weglosen Gelände sein Zelt aufschlägt und von dort Touren unternimmt, gerät mitunter in Schwierigleiten. Kehrt man erst im Dunkeln zurück, findet man den Platz schwer wieder. Nicht, wenn man vorher ein LED-Licht ans Zelt heftet.
Woran erkenne ich ein winterfestes Zelt?
Wintertaugliche Zelte sollten nicht nur starke Winde aushalten, sondern auch Schnee aus der Apsis und Innenzelt fernhalten. Dazu darf am Innenzelt kein Moskitonetz verarbeitet sein, welches sich nicht abdecken lässt. Dasu Außenzelt sollte bis zum Boden reichen und im Idealfall an den Apsiden Schneelappen (snowflaps) besitzen. Diese verhindern, das Schnee durch das Zelt weht. Ebenso wichtig sind Lüfter, die auch dann noch für Sauerstoffzufuhr sorgen, wenn Schneefall das Zelt einzuschneien droht.
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Trekkingzelte
Worauf muss ich bei einem guten Trekkingzelt achten?
Konstruktion:
Moderne Trekkingzelte sind doppelwandig konstruiert. Außen hält eine Nylon- oder Polyesterhaut Wind und Regen ab, innen lässt eine unbeschichtete Stoffhaut Luftfeuchtigkeit entweichen und hält so das Klima im Gleichgewicht.
Vorraum:
Ein großer Vorraum (Apsis) ist für Trekkingzelte Pflicht. Es dient als Gepäcklager und Küche. Der Sicherheitsabstand von Kocherflamme zur Außenhaut muss mindestens einen halben Meter betragen.
Eingänge:
Hohe Eingänge erleichtern den Zutritt. Lassen sich zudem weit öffnen, bieten sie einen guten Ausblick. Steht das Außenzeltdach weit über den Eingangsbereich über, regnet es geöffnet nicht ins Innenzelt hinein.
Sturmleinen:
Voraussetzung für einen sicheren Stand im Wind sind möglichst viele Befestigungspunkte für Sturmleinen. Setzen die Sturmleinen direkt am Gestänge an, können sie das Zelt im Sturm am besten aufrecht halten.
Boden:
Der Zeltboden sollte aus einem etwas dickeren, robusten Nylon bestehen. Die Seiten müssen ringsherum mindestens acht Zentimeter hochgezogen sein, damit aus Pfützen kein Wasser hineinläuft.
Gestänge:
Gute Gestänge bestehen aus Aluminium und die Segmente sind mit einem Gummizug verbunden. Exloxierte Alugestänge gleiten beim Auf- und Abbau leichter durch die Kanäle.
Längs oder Quer:
Liegt man quer zu den Eingängen, spricht man von einem Querlieger. Dieser Zelttyp bietet den meisten Komfort, Längslieger sind in der Regel dafür leichter.
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Falls Sie weitere Tipps & Tricks kennen oder Sie denken das etwas falsch ist, dann hinterlassen Sie doch Bitte einen Kommentar! Man lernt schließlich nie aus! 😉