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Norwegen Rundreise – Die fantastischen 4 Wasserfälle im Husedalen…

Fjord Norwegen - Sotefossen im Husedalen

Vierter Teil unserer Norwegen Rundreise

Die Vögel zwitscherten in den Kirschbäumen ringsum uns auf dem Campingplatz „Lofthus Camping“ und das Wetter in Norwegen zeigte sich hier in Lofthus am Sørefjord verblüffend mild, es war ein herrlicher Sommertag. Mit Blick auf den Fjord, den glänzenden Schnee und der Eiskappe des Folgefonna Gletschern genossen wir unser Frühstück. Heute würden wir nicht viele Kilometer im Auto verbringen, sondern im Husedalen wandern, dem Tal der Wasserfälle. Der Ausgangspunkt zur Wanderung lag nur einige Kilometer von Lofthus entfernt in Kinsarvik.

Fjord Norwegen - Sorefjord

Morgendlicher Blick auf Sørefjord vom Campingplatz „Lofthus Camping“ in Lofthus – Foto: Mario Hübner

 

Auf der kurzen Fahrt nach Kinsarvik hielten wir bei einer der vielen Straßenverkaufsstellen der Obstgärten an und holten eine Schale leckere, frische Kirschen. Die Preise sind für deutsche Verhältnisse gepfeffert, aber einen Norwegen Urlaub sollte man auch genießen und nicht immer aufs Geld schauen müssen. In Kinsarvik bogen wir rechts ins Husedalen ab und parkten nach etwa 2 Kilometern vor einer Brücke auf dem Parkplatz eines Schießstandes.

Fjord Norwegen - Nyastolfossen

Blick zum Nyastølfossen im Husedalen – Foto: Mario Hübner

 

Mit Proviant in unseren Wanderrucksäcken überschritten wir eine Brücke und erreichten nach einer Weile das Wasserkraftwerk Kinso, welche 1917 errichtet wurde. Direkt daneben stürzt tosend der Tveitafossen knapp über Hundert Meter in die Tiefe hinunter. Wir stiegen auf einem markierten Wanderpfad steil neben einem Fallrohr empor, während in Sichtweite das Wasser des Tveitafossen donnert. Hinterm dem Staubecken des Wasserkraftwerkes betraten wir den Hardangervidda Nationalpark.

Fjord Norwegen - Fluss Kinso im Husedalen

Der Fluss Kinso an der Nykkjesøy Alm – Foto: Mario Hübner

 

Bald eröffnete sich uns zwischen den Bäumen der Blick auf den Nyastølsfossen. Über 180 Höhenmeter misst der Höhenunterschied, welchen der Wasserfall nach unten überwindet. Durch eine üppige schöne Vegetation stiegen nach einem steileren Pfadabschnitt wir weiter durch einen Kiefernwald empor und wir betraten die Nykkjesøy Alm. Ein schöner Platz zum Rasten, denn in Sichtweite befindet sich der 80 Meter hohe Nykkjesøfossen. Das Wasser strömt hier breiter und gemächlicher daher.

Fjord Norwegen - Nykkjesfossen im Husedalen

Der 80 Meter hohe Nykkjesøfossen im Husedalen – Foto: Mario Hübner

 

Der feine Wassernebel setzte sich auf unseren entblößten Armen nieder und erfrischte uns in der warmen Sonne. Von der Alm leitete uns der Wanderpfad in Serpentinen durch einen Wald auf die nächste Steilstufe, wo wir ein Felsenplateau betraten und uns sich ein wunderbarer Blick auf den Søtefossen eröffnete und in anderer Richtung blickten wir bis Kinsarvik und dem Sørefjord.

Fjord Norwegen - Cloudberry im Husedalen

Clouberry`s im Husedalen – Foto: Mario Hübner

 

Dieser Platz wurde unser Rastplatz und er war wunderbar: Das blaue Flusswasser war im Grünen eingebettet am Fuß der Hardangervidda. Eine kleine Hütte stand auch da, es war irgendwie idyllisch. Der Fluss, die Steine, das weiche feuchte Gras am Ufer, der lichte Wald mit den Lärchen und den Moosteppich, alles stand perfekt in der Landschaft, als ob es ein Szenenbild für einen Film wäre.

Fjord Norwegen - Sotefossen im Husedalen

Blick zum Søtefossen im Husedalen – Foto: Mario Hübner

 

Entlang des Flussufers näherten wir uns den Felsen am Wasserfall, wo es brauste und spritzte. Alle paar Schritte hielten wir an und um die Wucht und das Brüllen des Wassers zu genießen. Es war gewaltig und selbst wenn wir am Tag zuvor in Odda über die Kräfte des Låtefoss Zwillingswasserfalls gestaunt hatten, war dieser Ort mitten in der Natur und fernab der touristischen Straßen irgendwie einzigartig.

Fjord Norwegen - Kirsche meets Husedalen

Das Stillleben “Kirsche meets Husedalen” – Foto: Mario Hübner

 

Er war eines der Bindeglieder zwischen der Hardangervidda über uns und dem Sørefjord weiter unten, welche wir von diesem schönen Platz sehen konnten. Wir befanden uns allein in Mitten einer unberührten Natur und dies war für uns ein besonderes Erlebnis, irgendwie die schönste Wanderung dieses Norwegen Roadtrips.

Fjord Norwegen - Lächelnd im Husedalen

Lächelnd im Husedalen – Foto: Mario Hübner

 

Die Hardangervidda hatte etwas Faszinierendes: Wir verweilten an ihrem Fuße und fragten uns, was dieses hohe schneebedeckte Plateau, wohl für Geheimnisse bewahrte. Wie würde es sich anfühlen dort oben tagelang zu wandern, all diese Fragen sind gute Bewegungsgründe um in der Zukunft eine Trekkingtour auf der Hardangervidda zu planen.

Fjord Norwegen - Knabenkraut im Husedalen

Knabenkraut im Husedalen – Foto: Mario Hübner

 

In den umliegenden Grasflächen entdeckten wir die berühmten und hoch gepriesenen Cloudberry (Moltebeeren). Sie leuchteten in den Sonnenstrahlen rot und waren leider noch nicht reif. Geerntet wird erst, wenn sie sich gelborange färben. Bis zu diesem Moment war uns unbekannt gewesen, dass sie soweit südlich wachsen. Weiter wanderten wir auf dem Felsenplateau über eine kleine Holzbrücke und betrachteten das tosende Wasser was über Tausende von Jahren sich in die Felsen eingegraben hatte.

Fjord Norwegen - Blick zum Sorefjord

Blick hinunter übers Husedalen zum Sørefjord – Foto: Mario Hübner

 

Der kleine Hunger meldete sich und wir erhitzten mit unserem Gaskocher Wasser für unsere Trockennahrung. Als Hauptgericht servierte der Chefkoch Kartoffel-Lauch-Topf mit Schinken und als Dessert folgten frische lokalen Kirschen vom Sørefjord. Gemütlich entspannten wir auf den Felsen und ergötzten uns als Einzige am Panoramablick über das Husedalen. Die viele Touristen waren noch nicht unterwegs und würden erst im Julie eine Woche später Norwegen bevölkern.

Fjord Norwegen - Vogel im Husedalen

Ein gefiederter Freund im Husendalen – Foto: Mario Hübner

 

Auf dem gleichen Weg stiegen wir wieder hinab und weiter unten begleitete uns ein Vogel einige Minuten, in dem er immer etwas vor uns auf dem Wanderpfad flog und sich dann wieder niederließ. Nachdem uns der gefiederte Freund verlassen hatte, erreichten wir bald wieder das Wasserkraftwerk Kinso und einige Minuten später den Parkplatz. Nach dieser fantastischen Wanderung im Husedalen mit seinen 4 Wasserfällen fuhren wir zur Fähre nach Kinsarvik um auf die andere Seite des Sørefjords nach Utne zu gelangen. Jede Fahrt mit einer Fjordfähre empfanden wir wie eine kleine spannende Mini-Kreuzfahrt.

Fjord Norwegen - Blick in den Eidfjord

Blick in den Eidfjord bei der Fährüberfahrt von Kinsarvik nach Utne – Foto: Mario Hübner

 

Der Abend war angebrochen, es war kurz nach Acht und über dem Fjord lagen die Schatten der umgebenden Berge. Etwas Wind kam auf und es wurde kühler an diesem Abend. Wo wir heute unser Zelt aufschlagen würden, das wussten wir noch nicht und das liebten wir gerade so sehr. Einfach aus dem durchgeplanten Alltag ausbrechen, um nur den Moment zu genießen, sich überraschen lassen und sich auf das Unerwartete einstellen müssen.

Fjord Norwegen - Blick über den Indre Samlafjord

Regenschauer über dem Indre Samlafjord – Foto: Mario Hübner

 

Die Straße führte etwas hinauf und vor uns öffnete sich der Blick über den Indre Samlafjord und einige Minuten später sahen wir auf der rechten Straßenseite direkt am Fjord den Campingplatz „Lothe Camping“. Er sah einladend aus und es war nicht viel los. Wir hielten spontan, schauten uns die liebevoll, gepflegte Wiesen an und für diese Nacht würden wir die Annehmlichkeiten dieses Campingplatzes in Anspruch nehmen.

Fjord Norwegen - Zelt beim Lothe Camping

Unser Zelt auf dem Campingplatz “Lothe Camping” – Foto: Mario Hübner

 

Unser Zelt stand schnell nur einige Meter vom Wasser, windgeschützt neben einer alten typischen norwegischen Scheune. Von unserem Zelteingang hatten wir einen freien Blick auf den Indre Samlafjord. An einem nahen Holztisch mit Holzbänken nahmen wir Platz und kosteten diesen herrlichen Abend aus. Der Himmel war größtenteils wolkenfrei, nur in der Ferne über dem Fjord sahen wir einige Regenschauer. Wir erfreuten uns an diesem Spektakel und fotografierten es für unsere Erinnerungen.

Fjord Norwegen - Aussicht vom Lothe Camping

Abendlicher Blick über den Indre Samlafjord vom Campingplatz Lothe Camping – Foto: Mario Hübner

 

Nach der warmen Mahlzeit zum Mittag, gab es jetzt eine gute Brotzeit mit frischen Tomaten und Gurken, welche wir noch in Kinsarvik eingekauft hatten. Während wir warm angezogen auf den Fjord blickten färbten die Wolken am Himmel sich im Abendrot der untergehenden Sonne. Es war 23 Uhr und immer noch etwas hell. Unsere kuscheligen Schlafsäcke riefen uns ganz leise und wir wehrten uns nicht dagegen. Willkommen beim Camping in Norwegen.

Hier könnt ihr lesen, was bei unserem Urlaub in Norwegen noch geschah:

Rundreise Norwegen (Teil 01) – Preikestolen, thronende Felskanzel über dem Lysefjord…

Norwegen Roadtrip (Teil 02) – Wanderung zum weltberühmten Preikestolen…

Urlaub in Norwegen (Teil 03) – Camping unter Kirschbäumen…

Extremsport-Festival Voss (Teil 05) – Willkommen bei den Adrenalin-Junkies…

Norwegen (Teil 06) – Gletscherwanderung auf dem Brenndalsbreen…

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Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte:

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Reiseinfos:

Anreise mit der Bahn:
Ein gut ausgebautes Schiennetz verbindet Norwegen mit den anderen skandinavischen Ländern und dem übrigen Europa. Die im Landesinneren verkehrenden Züge werden von der NSB, der Norwegischen Staatsbahn betrieben.

Anreise mit dem Auto:
Über Schweden können Sie nach Norwegen reisen oder Sie benutzen eine der internationalen Fährverbindungen, welche zu mehreren Häfen in Norwegen bestehen.

Anreise mit dem Schiff: 
Für eine Reise nach Norwegen bieten sich eine Menge Fährverbindungen von Dänemark, Deutschland und Schweden an. Die meisten Reedereien (z.B. Fjord Line) haben Paketpreise für den Transport von Auto und deren Insassen.

Anreise mit dem Flugzeug: 
Der wichtigste Flughafen Norwegens befindet sich in Oslo, mit Linienflügen zu rund 140 Destinationen im Ausland. Weitere internationale Flughäfen gibt es in der Nähe der Städte Bergen, Kristiansand, Sandefjord, Tromsø, Moss, Stavanger und Trondheim.

Beste Jahreszeit:
Zum Wandern, Biken und für alle anderen Sommeraktivitäten bietet sich die Monate (Anfang Juni bis Anfang Oktober) an. Für die Winteraktivitäten bietet sich hier der Zeitraum von Ende Oktober bis Anfang April an.

Die Recherche erfolgte mit freundlicher Unterstützung

von Visit Norway und Fjord Norway.

Text & Bilder: Mario Hübner

Reiseführer, Wanderführer & Wanderkarten:

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4 Kommentare

Sabine 2. März 2018 - 19:35

Je mehr ich von Norwegen lese, desto doller wird mein Fernweh dorthin! Das sind wieder ganz wunderschöne Bilder von dieser faszinierenden Landschaft.

Antwort
Tanja 3. März 2018 - 15:21

Was für tolle Bilder – was für eine tolle Landschaft.
Ich frage mich wirklich gerade, warum ich eigentlich noch nicht länger in Norwegen unterwegs war…
Wird Zeit ! 🙂

Viele Grüße
Tanja

Antwort
Elena 11. März 2018 - 19:04

Hallo Mario,
ich LIEBE Wasserfälle und bei deinen Fotos kann ich mich kaum satt sehen. Einfach wunderschön! Das mit den Kirschen ist übrigens eine lustige Idee 🙂
Was mir aber immer wieder bei dir auffällt, ist die super praktische Reise-Info am Ende. Das ist wirklich hilfreich – besonders für Neulinge!
Viele Grüße
Elena

Antwort
Anita 15. März 2018 - 16:24

Hallo Mario,
danke für diesen tollen Bericht und die ausführlichen Infos. Das erleichtert Outdoorfans die Reiseplanung für Norwegen ungemein 🙂
LG aus Kärnten, Anita

Antwort

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