Home TravelEuropaÖsterreichTirolAchensee Achensee – Norwegisches Feeling in den Alpen…

Achensee – Norwegisches Feeling in den Alpen…

Achensee - Blick auf den Achensee hinunter
Werbung

Am ersten Maiwochenende sollte es wieder in die Alpen gehen. Der Winter war schon lange vorbei und wir freuten uns auf ein paar Frühlingswanderungen in den Tälern um den Achensee und vielleicht könnte man auch schon in den oberen Höhenlagen am Achensee wandern, wenn das Wetter und die Altschneeverhältnisse es zuließen. Unser Ziel war Achenkirch am Achensee in Tirol, zwischen dem Rofangebirge und dem Karwendelgebirge gelegen.

Achensee - Blick ueber den See

Der Achensee zwischen Karwendelgebirge und Rofangebirge – Foto: Mario Hübner

 

Die Wetterprognose versprach nichts Gutes. Regen, Regen und nochmals Regen waren angesagt. Ursprünglich wollten wir kurz nach Mitternacht in Berlin starten, die Nacht durchfahren, um ganz gemütlich am Achensee zu frühstücken. Wir schauten die Webcams an, lasen die regionalen Wettervorhersagen und entschieden uns spontan doch erst in der Frühe aus Berlin zu starten.
Frühstück, Kaffee trinken, noch frischen Proviant für unterwegs geholt und die lange Autofahrt begann. Aus der sonnigen Hauptstadt ging es Richtung Süden in den Regen. Hinter München ging es über die Landstraße am Tegernsee vorbei nach Österreich. Ein letzter Pass und einige Minuten später erreichten wir in strömenden Regen gegen 15 Uhr unser Reiseziel. Achenkirch am Achensee im schönen Tirol.

Achensee - Blick auf den Achensee hinunter

Blick auf den Achensee hinunter – Foto: Mario Hübner

 

Petrus gab alles, die Himmelsschleusen waren weit geöffnet. Die Wolken hingen sehr niedrig und im “Tiroler Fjord” auf dem Achensee fuhr ein Schiff in Richtung Pertisau. Einfach kein Wetter zum wandern und spazieren gehen. Wir fuhren direkt in unsere Unterkunft, dem Hotel Achentalerhof.

Achensee - Holzmuster

Holzmuster – Foto: Mario Hübner

 

Hotel Achentalerhof – Gastfreundliches Bollwerk im Regen
Heute war der 1. Mai und somit der erste Öffnungstag des Hotels. Das Hotel liegt direkt am Skilift Christlum. Wir wurden freundlich am Empfang in der Lobby begrüßt. Einige jüngere Leute saßen im Foyer, aber ansonsten war es sehr ruhig. Von einer Angestellten begleitet ging es auf das Zimmer im ersten Stock und sie versorgte uns auch kurz mit den üblichen Infos.

Achensee - Regentropfen

Regentropfen auf dem Achensee – Foto: Mario Hübner

 

Das Hotelzimmer war sehr geräumig und hell. Ein Bad, ein WC, ein Sofa und ein Sessel zum gemütlichen Sitzen und TV schauen, sowie ein sehr großer Balkon mit Blick in Richtung Achensee. Leider lud das Wetter nicht zum Verweilen und Genießen der Aussicht des Balkons ein. Im Zimmer war es noch recht kühl und so wurden die zwei Heizkörper und die Bodenheizung im Bad aufgedreht.

Achensee - Schiff

Schiff auf dem Achensee – Foto: Mario Hübner

 

Beim genaueren Hinsehen fielen viele Abnutzungserscheinungen auf. Hier und dort war die Farbe von den Möbeln und Türrahmen ab. Über dem großen Schrank gab es jede Menge Spuren von irgendwelchen Ausrüstungsgegenständen, die Balkontür ließ sich nur mit beherzter Hilfe, durch einen Fuß, richtig schließen und wenn man die rechte Übergardine zu weit nach links zog, kam einem der ganze Vorhang entgegen, da die Stopper in der Schiene fehlten.

Achensee - Blick zur Gaisalm

Blick zur Gaisalm – Foto: Mario Hübner

 

Dazu kam, dass es sehr hellhörig war und wir genau gegenüber dem Aufzug wohnten. Ohne Probleme konnten wir alle Liftgespräche der Hotelgäste beim Warten auf den Fahrstuhl, in unserem Zimmer hören. Zum Glück gab es noch nicht so viele Gäste am ersten Tag der Saison. Wir richteten uns ein und gingen anschließend zur Nachmittagsjause in die Gaststube. Bei einem gutem Kaffee, Apfelstrudel und Käsekuchen schauten wir hypnotisiert den prasselnden Regentropfen vor dem Fenster zu.

Achensee - Blumen

Blumen am Achensee – Foto: Mario Hübner

 

Nach ausgiebigem Faulenzen zog es uns später zum Abendessen wieder hinunter in den neuen Teil der Gaststube. Dieser ist sehr schön hell mit vielen Fenstern gestaltet, so dass man einen 270 Gradblick auf die Umgebung hat. Draußen ist eine sehr schöne, große Terrasse, wo man bei Sommerwetter die Bergluft und die Sonne genießen könnte.

Achensee - Blumen

Blumen am Achensee – Foto: Mario Hübner

 

Sonderwünsche, Nachschlag gefällig? – Einfach Josef sagen
Im Gastraum waren nur wenige Gäste, aber wir wussten gleich, an welchen Tisch wir mussten, den nur auf Einem standen sehr viele Blumen und dieser war reichlich dekoriert. Der Achentalerhof hatte an meinen Geburtstag gedacht und wir wurden auf einen Aperitif eingeladen. Die Gänge des Abenddinners sind gut und was man nicht mag das lässt Josef, eine sehr gute Seele von Oberkellner, gerne abändern.

Nachschlag ist auch überhaupt kein Problem. Noch etwas Fisch, Fleisch oder Nachtisch gefällig? Einfach Josef oder dem Personal Bescheid geben. Vom Essen kommt keiner weg, der nicht satt ist und dem es geschmeckt hat. Kritik darf offen geäußert werden und Speisekombinationen die man persönlich nicht mag, werden auf Wunsch ohne Probleme verändert. Nach dem Abendessen verbrachten wir den restlichen Abend gemütlich im warmen Hotelzimmer während im Freien noch immer der Regen herabfiel.

Der Morgen begann wir der Abend aufgehört hatte. Es regnete es noch immer. Also war keine Eile geboten. Ein kräftiges Frühstück bei einem guten Kaffee, frischen Brot und Brötchen. Das Frühstücksbüffet ist relativ einfach gehalten, aber es findet jeder etwas. Der Käseaufschnitt war dünn und daher leicht ausgetrocknet, so dass er nicht mehr wirklich appetitlich wirkte. Frisches Obst fand man nur als Obstsalat oder bei genaueren Suchen, waren ein paar kleine Scheiben Honigmelone und einige Scheiben Rührkuchen, auf einer etwas entfernteren Anrichte platziert.

Das Frühstücksbüffet könnte eindeutig besser angerichtet, platziert und beleuchtet sein. Meine Highlights waren der Kaffee, das frisch gebackene Brot, sowie das Rührei mit Speck. Die Konfitüren waren auch sehr schmackhaft.

Erfurter Hütte – Wanderversuch bei Wind und Wetter
Nach dem wir unser Regenequipment zusammengesucht hatten, fuhren wir am Achensee entlang nach Maurach zur Rofanseilbahn. Wir hatten die kleine Hoffnung, dass wir weiter oben, vielleicht aus den Wolken und somit aus dem Regen wären. Wir hatten die Achensee Erlebniscard auf unsere Gästekarte buchen lassen und so konnten wir ohne wirklich Geld zu verschwenden auf Verdacht hinauffahren.

Achensee - Blick zum Achensee hinunter

Blick von der Erfurter Hütte auf den Achensee hinunter – Foto: Mario Hübner

 

Mit der Gondel ging es hinauf zur Erfurter Hütte (1.834 m Höhe). Unterwegs sah man auf den braungrauen Skipisten Gämsen, welche Nahrung suchten. Beim Erreichen der Bergstation war es trocken aber sehr windig. Unter uns lagen die Wolken, aber weiter rechts war der “Fjord der Alpen“, der Achensee gut zusehen. Die Wege waren noch nicht wirklich passierbar, aber einige Asiaten liefen mit flachen Turnschuhen, die etwas freiliegenden Wanderwege immer höher hinauf, um dann irgendwann umzudrehen.

Achensee - Erfurter Huette und Bergstation

Blick zur Erfurter Hütte und Bergstation – Foto: Mario Hübner

 

Was soll man zu solchem Verhalten sagen. Keine geeigneten Schuhe, keine Karte, keine Ortskenntnisse, der Wind pfiff ordentlich und einige Minuten später regnete es auch hier an der Bergstation der Rofanseilbahn. Im Regen, auf glitschigen Wanderwegen den Berg hinab zur geöffneten Astenau Alpe / Astenaualm (1.483 m Höhe) zulaufen, hatten wir keine Lust. Wir fuhren daher einfach wieder ins Tal hinab.

 

Achensee - Schneereste und Regenwolken

Schneereste und Regenwolken in der Nähe der Erfurter Hütte – Foto: Mario Hübner

 

Swarovski Kristallwelten – Glitzer, Glitzer, Glitzer!
Jetzt war guter Rat teuer. Der Tag war noch lang, aber überall nur Regen und Wolken zusehen. Wir entschieden uns für einen Besuch in den Svarowski Kristallwelten, da der Eintritt dort, durch unsere Achensee Erlebniscard frei war. Von Maurach ging es in Serpentinen hinunter nach Jenbach ins Inntal und von hier nach Wattens.

Swarovski Kristallwelten - Kopf des Riesen

Im Kopf des Riesen geht es in die Swarovski Kristallwelten – Foto: Mario Hübner

 

Als Auswärtiger musste man nur der guten Ausschilderung folgen und alsbald kamen wir auf dem Parkplatz vor den Swarovski Kristallwelten an. Es herrschte ein emsiges Treiben, der Parkplatz war gut gefüllt und auch einige Busse mit italienischen Gästen waren geparkt. Ein Besuch in den Swarovski Kristallwelten schien für Touristen ein Muss zu sein.

Swarovski Kristallwelten - Spiegelraum

Viele Spiegel und sich ändernde Lichfarben – Foto: Mario Hübner

 

Mit der Achensee Erlebniscard erhielten wir unsere Eintrittskarten und betraten den Kopf des Riesen und somit die Kristallwelten. In den verschiedenen Räumen gab es viele Themen, wo die Swarovski Kristalle verarbeitet waren. Ob als Schmuck, in einer aufgeschütteten Mauer, in einer Miniaturwelt oder in Zusammenhang mit Lichtinstallationen, überall glitzerte es.

Swarovski Kristallwelten - Eisenbahn

Eine kleine Miniaturwelt – Foto: Mario Hübner

 

Wir waren allerdings enttäuscht, denn wir hatten uns irgendwie etwas anderes vorgestellt. Also mehr, wo die Kristalle gefördert, etwas aus der Geschichte, wie die Kristalle geschliffen oder geschnitten werden und nicht solche Kunstinstallationen. Das Spannendste für uns war zum Schluss ein Schmuckraum mit sehr schönen Schmuckstücken und der Swarovski Store selbst. Nach dieser Ernüchterung hatten wir auch keine Lust mehr, uns die Parkanlagen und deren Objekte an zuschauen. Also vor einem Besuch der Swarovski Kristallwelten unbedingt schlau machen, was einen dort überhaupt erwartet.

Swarovski Kristallwelten - Kristallform

Kristallformen – Foto: Mario Hübner

 

Die drei wichtigen R´s – Regen, Relaxen, Ruhen
Aus dem sonnigen Inntal, fuhren wir wieder hinauf ins wolkige und regnerische Achental. Ein kleiner Abstecher nach Pertisau und im Regen kehrten wir wieder ins Hotel zurück. In der Gaststube genossen wir heißen Kaffee und Tee und anschließend zog es uns in den Wellnessbereich. Ein schönes Schwimmbad und Ruheraum mit Ausblick auf die Berge, sowie ein Dampfbad und eine finnische Sauna luden zum Relaxen ein.

Achensee - Blick ins Inntal

Blick hinab ins Inntal bei der Fahrt von Jenbach nach Maurach – Foto: Mario Hübner

 

Der Abend endete nach einem guten Abendessen, mit der angenehmen Umsorgung durch Oberkellner Josef und Kellnerin Natasha, ganz unspektakulär ruhend vor dem TV im Hotelzimmer. Wir überlegten erst noch uns auch an die Hotelbar zusetzen, aber trotz Kamin, gemütlicher Sessel und Sofas kam durch eine kalte Beleuchtung und die etwas kühlere Lufttemperaturen nicht so die richtige Absackerstimmung auf.

Achensee - Achenee Radmarathon 2015

Der Zieleinlauf des Achensee Radmarathons 2015. Komplett gewertet wurde aufgrund des schlechten Wetters nicht – Foto: Mario Hübner

 

Petrus hat Erbarmen – Wandern auf dem Gaisalmsteig
Unser dritter und letzter Aufenthaltstag versprach besser zu werden. Es war nicht ganz so bewölkt und der Regen hatte auch sehr nachgelassen. Gegen Mittag hörten die Schauer auf und wir wanderten vom Hotel Achentalerhof zum Ufer des Achensee, wo gerade der Achensee Radmarathon 2015 stattfand. Von hier folgten wir der Ausschilderung in Richtung Gaisalm über den Gaisalmsteig.

Achensee - Kleiner Wasserfall

Kleiner Wasserfall am Gaisalmsteig am Achensee – Foto: Mario Hübner

 

Auf dem schmalen Gaisalmsteig wanderten wir in leichtem auf und ab am steilen Felsufer des Achensees entlang. Wir passierten kleine Wasserfälle und genossen, bei diesem dunstigen Fjordpanorama, die erste richtige körperliche Betätigung nach 2 Tagen. Nach einer Stunde ging es etwas höher hinauf und dann kam die Gaisalm in Sicht.

Achensee - Auf dem Gaisalmsteig

Auf dem Gaisalmsteig kurz vor der Gaisalm – Foto: Mario Hübner

 

Unser geplantes Schiff legte gerade ab. Wir halten also mehr als genug Zeit denn das Nächste kam erst um 16:30 Uhr. Wir stiegen über einige Stufen zur Gaisalm ab. Viel los war nicht, denn dafür war der Nachmittag zu fortgeschritten und die Gaisalm schloss schon um 17:00 Uhr.

Achensee - Gaisalm

Die Gaisalm mit der Anlegestelle – Foto: Mario Hübner

 

Wir suchten uns ein Plätzchen auf der neuen, überdachten Terrasse. Ein kühles Getränk und ein Stück Kuchen gönnten wir uns als Zeitvertreib, bis unser Schiff anlegen würde. Kurze Zeit später fing es wieder an zu regnen, aber nicht sehr lange. Wir erkundeten noch die Umgebung und wanderten ein wenig auf dem Mariensteig in Richtung Pertisau.

 

Achensee - Rueckblick zur Gaisalm

Rückblick zur Gaisalm – Foto: Mario Hübner

 

Achenseeschiffahrt – Volle Kraft voraus
Hinter einer Landzunge kam unser Schiff in Sicht und wir begaben uns zügig zurück zur Anlegestelle. An Bord des Schiffes gekommen, begaben wir uns an das Heck um bei der kurzen Fahrzeit den Achensee und die umliegenden Berge genießen zu können. Ja das hatte Flair wie in Fjordnorwegen. Von der Anlegestelle Achenkirch Scholastika spazierten wir zu unserem Hotel zurück.

Achensee - Blick auf den Gaisalmsteig

Blick auf den Gaisalmsteig – Foto: Mario Hübner

 

Einige Meter vor dem Hotel Achentalerhof setzte Regen ein und wir schafften es noch fast trocken ins Hotel. Vor dem Abendessen relaxten wir noch im Wellnessbereich des Hotels. Das Abendessen schmeichelte unseren Geschmacksnerven und beim Dessert nahmen wir die Ansage vom Oberkellner Josef beim Wort. Noch eine zweite Portion vom schmackhaften, hausgemachten Eis.

So nahm ein vollkommen, verregnetes Wochenende am Achensee sein Ende. Ausruhen, Faulenzen, Relaxen waren unsere Hauptbeschäftigungen. Wir hatten eben das Beste aus unserem Aufenthalt gemacht.

_______________________________________________

Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte:

 

Text & Bilder: Mario Hübner

VIELLEICHT GEFALLEN DIR AUCH FOLGENDE ARTIKEL

1 Kommentar

Sarah 23. Mai 2015 - 12:35

Wir waren letztes Jahr im Oktober bei wunderschönstem Kaiserwetter. Es war traumhaft!

Antwort

Hinterlasse einen Kommentar

* Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Durch das Setzen dieses Hakens akzeptierst du die Datenschutzbestimmungen und stimmst der Speicherung der eingegebenen Daten beim Websitebetreiber zu. Die Daten werden nicht weitergegeben.