Home TravelNordamerikaUSAColorado Breckenridge – Gipfelsturm in der Tenmile Range der Rocky Mountains…

Breckenridge – Gipfelsturm in der Tenmile Range der Rocky Mountains…

Breckenridge - Quandary Peak Gipfel

Zweiter Teil unseres Aufenthaltes in Breckenridge (Colorado)

Die Nacht war kurz, richtig kurz. Der Wecker riß mich um 4 Uhr aus dem Schlaf. Schnell Kaffee aufgesetzt und gefrühstückt, sonst war alles vorbereitet, denn meinen Rucksack hatte ich gestern Abend noch gepackt. Ein Blick nach draußen versprach einen kühlen, aber klaren Morgen. Frank mein lokaler Guide von CBST Adventures kam pünktlich und wir starteten.

Breckenridge - Quandary Peak Trail

Morgendämmerung beim Aufstieg auf dem Quandary Peak in Breckenridge – Foto: Mario Hübner

 

Wir fuhren knapp 15 Kilometer südlich auf dem Colorado 9, bogen dann zweimal rechts ab und erreichten unseren Startpunkt. Ein anderes Auto parkte hier schon. Im Schein unserer Stirnlampen bereiteten wir unsere Ausrüstung vor. Mütze auf, Handschuhe an und langsam begannen wir den Aufstieg zum Quandary Peak (4.348 m Höhe) in der Tenmile Range, einem Gebirgszug der Rocky Mountains.

Breckenridge - Quandary Peak Gipfel

Der Quandary Peak Gipfel (4.348m Höhe) leuchtet in den Strahlen der Morgensonne – Foto: Mario Hübner

 

Halb schlafend, noch eine gute Portion der leckeren Craft Beer Sorten der Broken Compass Brewing im Blut, wanderten wir entspannt los. Die Morgendämmerung brach gerade an und im Osten wurde es langsam heller. Der Himmel war bis auf ein paar kleine Wölken total klar. Die Lichtkegel unserer Stirnlampen tanzten hin und her. Der Atem kondensierte in der kalten Luft und auf den Pflanzen lag eine weiße Frostschicht. Leichte Minusgrade in der Nacht, die ersten Vorboten des Winters, waren gekommen.

Breckenridge - Quandary Peak Gipfel

Der Gipfel des Quandary Peak (4.348 m Höhe) in der Tenmile Range der Rocky Mountains in Colorado – Foto: Mario Hübner

 

Der Wanderpfad führt uns zwischen den Bäumen aufwärts immer in Kehren aufwärts und nach einer Stunde hatten wir den Waldbereich komplett verlassen. Im Osten färbten sich jetzt die Wolken rot und in Gipfelrichtung sah man jetzt die Erhebung des Quandary Peak (4.348 m Höhe). Den Gipfel des Quandary Peak konnten wir noch nicht sehen, wie mir Frank der Guide erklärte. Der Berg tauchte langsam ins Morgenrot der Sonne. Kurze Zeit später wurden wir auch von den Sonnenstrahlen gewärmt.

Auf dem Bergrücken ging es immer höher, dann konnte man sich auf einem relativ flachen Wegstück etwas erholen, bevor der letzte steile Anstieg im geröllartigen Gelände anstand. Die Aussicht wurde immer besser, die Restenergie des Craft Beer war schon lange verbrannt und nach 3 ½ Stunden Aufstieg standen wir auf dem Quandary Peak Gipfel (4.348 m Höhe). Was für ein Panorama man hier oben erleben konnte. Das frühe Aufstehen hatte sich wieder einmal gelohnt. Mein erster “Fourteener” in den Vereinigten Staaten. Genial! 🙂

Guide Frank auf dem Gipfel des Quandary Peak (4.348 m Höhe) in der Tenmile Range der Rocky Mountains, Breckenridge, Colorado – Foto: Mario Hübner

 

Im Windschatten einiger Felsbrocken des Quandary Peak Gipfels machten wir Rast und genossen die Rundumsicht, Ruhe und die frische Bergluft. Nach einer Stunde Gipfelaufenthalt stiegen wir wieder hinab. Jetzt kamen uns dann und wann einige Wanderer entgegen. Es erstaunte mich was für Leute hinauf kamen. Trailrunner, normale Wanderer, dann Spaziergänger in Halbschuhen oder Leute ohne Rucksack und Jacken gegen den kalten Wind. Die gut ausgerüsteten Menschen schienen mir die trainierten und erfahrenen Wanderer zu sein und die leichtsinnigen Personen, schwitzten und schnauften sich den Quandary Peak hinauf.

Breckenridge - Pika / Pfeifhasen

Pikas (Pfeifhasen) sieht man öfters am Quandary Peak in Breckenridge – Foto: Mario Hübner

 

In den Vereinigten Staaten von Amerika gab es also auch das Phänomen der Sandalentouristen mit den Panoramakarten. Nicht auf den Wetterbericht achten, ohne entsprechende Ausrüstung (wenigstens Regenjacke und genügend Wasser), einfach mal auf über 4000 Metern Höhe herumlatschen. Frank mein Guide bestätigte mir die “Machen wir es selbst” Mentalität. Ohne Guide und ohne entsprechende Ausrüstung irgendwo raufkraxeln und hinterher wieder irgendjemanden verklagen wollen. Kurz nach Mittag erreichten wir dann wieder unseren Startpunkt der Wanderung.

Breckenridge - Maggie Pond

Auf dem Maggie Pond in Breckenridge sieht man in der Sommerzeit viele SUP Boards – Foto: Mario Hübner

 

Den Rest Tages ließ ich mit einem Nachmittagsschlaf, einem längeren Spaziergang durch Breckenridge und einem leckeren Burger im “Ollie´s Pub & Grub” ausklingen. Übrigens, einmal in der Woche ist dort Burger Night.

Breckenridge - Marys Mountain Cookies

Die wahrscheinlich besten Cookies aus ganz Colorado gibt es in Marys Mountain Cookies Laden in Breckenridge – Foto: Mario Hübner

 

Borea Pass – Der erste Schnee ist gekommen

Gegen 7 Uhr war ich schon mit dem Auto unterwegs. Bevor ich zur Tageswanderung aufbrach, wollte ich hinauf zum Boreas Pass (3499 m) fahren, die Landschaft genießen und einige Landschaftsfotos machen. Wenn man aus dem Ort Breckenridge hinaus fährt wird die asphaltierte Straße zur Schotterstraße und windet sich dann immer weiter hinauf. Der Pass war früher auch als Breckenridge Pass bekannt und In den 1860er Jahren nutzten viele Leute ihn, welche es durch den Colorado Goldrausch nach Breckenridge zog.

Breckenridge - Borea Pass

Am Borea Pass (3499 m Höhe) – Foto: Mario Hübner

 

In 1866 wurde der Pass für Planwagen und Kutschen passierbar gemacht und in 1882 begann man mit der Verlegung von Gleisen. Um 1937 wurde die Strecke dann stillgelegt und nach dem 2. Weltkrieg für den Autoverkehr passierbar gemacht. Am Borea Pass angekommen erwarteten mich ein blauer Himmel und die Überreste der Vorboten des Winters. Über Nacht war etwas Schnee gefallen, welcher im Schatten der Berge noch nicht weggetaut war. Am Borea Pass verläuft übrigens auch die kontinentale Wasserscheide.

Breckenridge - Goose Pasture Tarn

Blick auf den Goose Pasture Tarn und die dahinter aufragende Tenmile Range mit dem Quandary Peak – Foto: Mario Hübner

 

Wanderung auf dem McCullough Gulch Trail

Nach dem morgendlichen Ausflug zum Borea Pass fuhr ich zum Ausgangspunkt meiner heutigen Wanderung auf dem McCullough Gulch Trail. Gegen 9 Uhr kam ich am Startpunkt an und wie ich sah, war ich bei diesem schönen Herbstwetter nicht der einzige Wanderer. Die Wanderroute führte mich erst auf einer alten Minenstraße bergauf und dann ging es weiter auf einem Waldpfad. Chipmunks liefen neben dem Trail, in den Ästen der Bäume spielten Eichhörnchen und hier und dort hörte ich einige Vögel zwitschern.

Breckenridge - See am McCullough Gulch Trail

Ein kleiner See am McCullough Gulch Trail in Breckenridge – Foto: Mario Hübner

 

Der Schnee der letzten Nacht taute langsam in der Sonne und der Himmel hatte eine satte blaue Farbe. Nach dem Waldstück kam ich auf eine Freifläche und linkerhand waren die White Falls zu sehen, wo ich eine kleine Rast einlegte. Von hier aus, war es dann auch nicht mehr weit bis zu meinem Tagesziel: Einen kleinen Gletschersee. Am Himmel zogen mehr und mehr Wolken auf und ich suchte mir abseits des Sees, ein ruhiges und windgeschütztes Plätzchen zum Verweilen.

Breckenridge - White Falls am McCullough Gulch Trail

Die White Falls bei der Wanderung auf dem McCullough Gulch Trail in Breckenridge – Foto: Mario Hübner

 

Beim Abstieg ließ ich meinen kurzen aber aktiven Breckenridge Aufenthalt in Gedanken Revue passieren. Breckenridge ist definitiv ein Plätzchen, wo man einige Zeit verbringen kann, ohne Langeweile zu bekommen. Mit den vielfältigen Möglichkeiten an Outdooraktivitäten wäre es auch nicht untertrieben, Breckenridge als Outdoorspielplatz für Erwachsene zu bezeichnen.

Breckenridge - McCullough Gulch Trail

Ein Gletschersee bei der Wanderung auf dem McCullough Gulch Trail in Breckenridge – Foto: Mario Hübner

 

Wir werden sehen, wann es mich wieder nach Colorado verschlägt. Hoffentlich wird nicht so viel Wasser den Blue River hinunterfließen, bevor meine Wege mich wieder nach Breckenridge führen. Ach, ja und im Winter soll es ja ein Skiparadies sein!

Die Gondelbahn des Breckenridge Ski Resorts – Foto: Mario Hübner

 

Hier könnt Ihr lesen, was bei unserem Aufenthalt in Breckenridge vorher geschah:

Breckenridge (Teil 1) – Goldrauschfeeling, Bourbon Whisky und Craft Beer…

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Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte:

 

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Reiseinfos:

Anreise:

Anreise mit dem Flugzeug: Der internationale Flughafen Denver liegt knapp eineinhalb Autostunden entfernt. Für die Weiterreise von Denver empfiehlt sich im Sommer ein Mietwagen und in der Winterzeit gibt es einige Shuttleverbindungen. Lufthansa bietet aus Deutschland Direktflüge vom Flughafen Frankfurt am Main an.

Beste Jahreszeit:
Zum Wandern, Biken und für alle anderen Sommeraktivitäten bietet sich die Monate (Mai bis Oktober) an. Für die Winteraktivitäten bietet sich hier der Zeitraum von November bis April an.

Die Recherche erfolgte mit freundlicher Unterstützung

von Breckenridge Tourismus.

Text & Bilder: Mario Hübner

Reiseführer, Wanderführer und Wanderkarten:

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9 Kommentare

Monika and Petar Fuchs 30. Januar 2017 - 13:36

Mit Stirnlampen und in der Kälte dampfendem Atem einen Berg hinauf zu wandern hat schon was. Vor allem, wenn sich am Ziel eine so tolle Aussicht bietet, wie auf Euren Fotos.

Antwort
Wolfgang 30. Januar 2017 - 16:51

4.400 m sind schon ‘ne Hausnummer. Ich glaube, über 2.700 m bin ich in den Staaten nie gekommen (Gegend von Bodie, CA). Und da fing es schon an zu schnaufen.

Die Sandalen-Touristen triffst du im übrigen in ganz USA. Unglaublich, mit welcher Ausrüstung die da echt schlechte Wege begehen oder in Gegenden wie das Death Valley trauen 🤔 .

Wünsche dir weiterhin viel Spaß in den Bergen.

Antwort
Sabine 31. Januar 2017 - 18:27

Das sind tolle Fotos von einer sehr beeindruckenden Landschaft! Die Kombination von Bergen und Seen ist für mich immer wieder unfassbar schön!
Herzliche Grüße
Sabine

Antwort
MrsBerry Familien- & Reiseblog 31. Januar 2017 - 21:01

Was für eine tolle Landschaft und was für wahnsinnig schöne Aussichten sich dir bei den Wanderungen geboten haben.
Der See am McCullough Gulch Trail in Breckenridge gefällt mir am Besten. Hat bisschen was vom Pragser Wildsee in Italien.

Liebe Grüße
Christina

Antwort
Kathi 31. Januar 2017 - 21:48

Lieber Mario,

wow, was für ein schöner Artikel mit noch tolleren Fotos.
Die Aussicht muss wirklich unglaublich gewesen sein. Ein bisschen rätselhaft ist mir das Verhalten der Sandalen-Touristen dann aber doch. Wie du schon schreibst: immerhin festes Schuhwerk, eine gute Jacke und genug zu trinken könnten sie doch dabei haben. Aber vielleicht haben sie diese Dinge nach der Wanderung ab sofort immer dabei. 😉

Danke, für den tollen Artikel.

Viele liebe Grüße
Kathi

Antwort
Katharina 1. Februar 2017 - 19:29

Hallo Mario,
puh, der Aufstieg zum Quandary Peak hätte mich so früh morgens glaub ich ganz schön Ãœberwindung gekostet – mal ganz abgesehen davon, dass ich vermutlich deutlich länger gebraucht hätte. Aber der Ausblick ist natürlich wirklich sensationell! Und die Sandalen-Touristen scheint es einfach überall zu geben… 😉
Viele Grüße
Katharina

Antwort
Anita 4. Februar 2017 - 15:08

Hallo Mario,
wunderschöne Eindrücke, die Fotos sprechen wirklich für sich. Der Blick auf den Goose Pasture Tarn ist mein absoluter Favorit. Aber bei uns in den Karnischen Alpen gibt es auch ein paar solcher Naturschätze, die eine ähnliche Kulisse bieten.
LG, Anita

Antwort
Claudia Braunstein 4. Februar 2017 - 17:01

Hallo Mario, die Zeiten in denen ich solche Berge bestiegen habe, sind leider vorbei, umso schöner, dass andere Menschen Fotos von ihren Touren öffentliche herzeigen. tolle Aufnahmen von einer atemberaubenden Gegend. Liebe Grüße, Claudia

Antwort
Barbara 4. Februar 2017 - 20:26

Hallo Mario,
So früh morgens finde ich das immer sehr anstrengend; wobei: Wenn man sich einmal aufgerafft hat und wirklich so früh los ist, wird man belohnt, wie man auch bei Dir sieht! Eine traumhafte Aussicht. Die Rocky Mountains scheinen wirklich schön zu sein!
Liebe Grüße,
Barbara

Antwort

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