Thomas Huber
Thomas wird am 18. November 1966 im oberbayrischen Palling als erstes von drei Kindern geboren. Die Eltern, Maria und Thomas Huber, sind selbst bergbegeistert und ließen es sich nicht nehmen, die Kinder bereits in frühester Kindheit in die Welt der Berge zu entführen. Als Älterer wird er noch vor seinem Bruder Alexander von seinem Vater in die Kunst des Klettern eingeweiht und noch bevor die “Huberbuam” gemeinsam ausrücken, unternimmt Thomas zusammen mit seinem Vater große Touren in den Alpen.

Foto: Thomas Huber
Als fünfzehnjähriger übernahm Thomas erstmals die Verantwortung in der Seilschaft mit seinem Bruder und schon bald formierten die beiden ein starkes Team. Ein erster, großer Erfolg gelang ihnen mit den alpinen Erstbegehungen von “Vom Winde Verweht” (X-) und “Scaramouche” (X-), die vermutlich ersten alpinen Routen im zehnten Grad überhaupt.
Internationale Bekannheit erlangte Thomas schließlich, als ihm die erste Rotpunktbegehung von “The End of Silence” (X) gelingt, eine der schwierigsten alpinen Felsrouten weltweit. Dieses Können setzte er in den folgenden Jahren konsequent um, zusammen mit Alexander realisierte er in den folgenden an der riesigen Wand des El Capitan nacheinander die ersten freien Begehungen von “El Nino” (5.13b/X-), “Golden Gate” (5.13a/X-), “Freerider” (5.12d/IX) und der berühmten “Zodiac” (5.13d/X+). Damit ist Thomas zusammen mit seinem Bruder einer Protagonisten des Freikletterns an den Bigwalls. Ihre Vielseitigkeit zeigten die Huberbuam, als sie sich 2004 auch noch der Herausforderung des Speedkletterns stellten – dem Klettern auf Zeit, bei dem es darum geht, eine bestimmte Route in möglichst kurzer Zeit zu durchsteigen. Mit 1:51,34 hinterließen die Brüder nicht nur die schnellste Zeit an der Zodiac, sondern ihnen gelang damit die schnellste Begehung irgendeiner Route am El Capitan überhaupt.
1997 unternahm Thomas erstmals eine Expedition zu den großen Bergen der Welt. Zusammen mit Alexander, dem Münchener Toni Gutsch und dem Amerikaner Conrad Anker gelang die Erstbegehung der gewaltigen Westwand des Latok II (7108m) und erstmals wurde damit das Bigwallklettern auf über 7000 Meter angewendet.

Thomas und Alexander Huber am Trango Tower (Karakorum) – Foto: Huber
Für Thomas kamen weitere große Erfolge an den Bergen im Himalaya und Karakorum hinzu: Die Erstbegehung von “Shiva’s Line” am Shivling (6543m), die Erstbesteigung des Ogre III (6870m) und die hart umkämpfte zweite Besteigung des Ogre (7285m). Für seine Leistung am Shivling wurde Thomas im Jahr 2001 mit dem renommierten Piolet d´Or ausgezeichnt.
Als aktuellstes Projekt stand der Speedrekord der Route “Nose” am El Capitan am Programm der Huberbuam. Die zentrale Südpfeiler am El Capitan ist wohl die berühmteste Felsroute der Welt und im Brennpunkt der Kletterwelt. Nachdem sich die Brüder im Jahr 2004 die schnellste Begehung am El Capitan holten, wollte die zwei sich auch noch den wichtigsten Rekord an der “Nose holen”. Die zwei Versuche und das vorläufige Scheitern dokumentierte der Regisseur Pepe Danquart im Film “šAm Limit’, der ab März 2007 in den Kinos zu sehen war.
Ebenso in 2006 hat Thomas über das Fallschirmspringen mit dem BASE Springen begonnen. Natürlich mit dem Hintergedanken, den steilen Aufstieg über eine Wand mit einem Schnellabstieg zu verbinden. Thomas fand eine wunderbare Herausforderung an den 3 Zinnen. Leider musste das Projekt bereits 2 mal verletzungsbedingt verschoben werden. “Aber Träume sind da, um sie zu leben, wenn nicht heute, dann morgen“.
2007 gelang ihnen nach einer nur 3 wöchigen “warm-up-phase” der grosse Erfolg.
Sie klettern in 2 Stunden, 45 Minuten und 45 Sekunden durch die Nose am El Capitan. Der Rekord ist geschafft!
Winter 2008 waren die Huberbuam unterwegs ans andere Ende der Welt, nach Patagonien. Sie Kletterten als erste Seilschaft zusammen mit Mario Walder und Stefan Siegrist die 2000 Meter hohe, noch unbestiegene Westwand der Silla am Fitz Roy Massiv.
Es wird Sommer und die neuen Abenteuer warten…..
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Lebenslauf:
18.11.1966: Geboren in Palling/Oberbayern
1987:
– Schulschluss mit Abitur
1992:
– Abschluss der Ausbildung zum Staatl. gepr. Berg- und Skiführer
Seit 1997: Berufsbergsteiger
1999:
– Elias, sein erster Sohn
2001:
– Amadeus, sein zweiter Sohn
2006:
– Hochzeit mit Marion
2007:
– Philomea, seine Tochter
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Seine Expeditionen / Unternehmungen / Begehungen:
1988:
Erstbegehung von “Vom Winde Verweht” (X-) in den Berchtesgadener Alpen, Deutschland. Die erste alpine Route im zehnten Grad.
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1989:
Erstbegehung von “Scaramouche” (X-) in den Berchtesgadener Alpen, Deutschland.
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1994:
Erste Rotpunktbegehung von “The End of Silence” (X) in den Berchtesgadener Alpen, Deutschland.
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1997:
Latok II (7108m) – Panmah Muztagh, Karakorum, Pakistan
Erste Begehung der West-Wand (VII+/A3+) mit Alexander Huber, Toni Gutsch und Conrad Anker.
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1998:
El Capitan (2307m) – Yosemite Valley, Sierra Nevada, Kalifornien, USA
Erstbegehung von “El Niño” (5.13c/8a+) mit Alexander Huber und damit die erste freie Begehung der “North America Wall”.
El Capitan (2307m) – Yosemite Valley, Sierra Nevada, Kalifornien, USA
Rotpunktbegehung von “Freerider” (5.12d/7c) mit Alexander Huber in 15h und 25min und damit die erste freie Begehung einer “El Capitan” Route innerhalb eines Tages.
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2000:
Shivling (6543m) – Garwhal Himal, Indien
Erstbegehung von “Shiva´s Line” (VII/A4).
El Capitan (2307m) – Yosemite Valley, Sierra Nevada, Kalifornien, USA
Erstbegehung von “Golden Gate” (5.13.b) mit Alexander Huber
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2001:
Ogre III (6870m) – Panmah Muztagh, Karakorum, Pakistan
Erstbesteigung des Ogre III über den Südostpfeiler.
Baintha Brakk (Ogre) (7285m) – Panmah Muztagh, Karakorum, Pakistan
Zweite Besteigung des Ogre über den Südpfeiler.
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2003:
El Capitan (2307m) – Yosemite Valley, Sierra Nevada, Kalifornien, USA
Erstbegehung von “Zodiac” (X+/8b+) mit Alexander Huber.
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2004:
El Capitan (2307m) – Yosemite Valley, Sierra Nevada, Kalifornien, USA
Speed-Rekord an der “Zodiac” in 1h 51min 34sec.
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2005:
El Capitan (2307m) – Yosemite Valley, Sierra Nevada, Kalifornien, USA
Anfang der Dreharbeiten zu “Am Limit“. Rekordversuch im Speed-Klettern an der Wand “The Nose”. Der Rekord liegt bei 2 Stunden und 48 Minuten (normale Seilschaften benötigen auch hier zwischen 3 und 5 Tagen). Kurz vor dem Rekordversuch stürzte Alexander Huber aus 20m Höhe ab.
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2006:
El Capitan (2307m) – Yosemite Valley, Sierra Nevada, Kalifornien, USA
Zweiter Versuch den Rekord an der “The Nose” zu brechen, wieder im Rahmen der Dreharbeiten zu “Am Limit”. Erneut gescheitert, da Thomas Huber beim Rekordversuch stürzte.
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2007:
El Capitan (2307m) – Yosemite Valley, Sierra Nevada, Kalifornien, USA
Am 08. Oktober erfolgt der Speed-Rekord an der “Nose” in 2h 45min 45sec.
Bereits vier Tage zuvor hatten die Huberbrüder den 2002 von Hans Florine und Yuji Hirayama aufgestellten Rekord von 2h 48min 55sec um 15 Sekunden unterboten.
Am 2. Juli 2008 wurde dieser Rekord von Hans Florine und Yuji Hirayama mit 2h 43min 33sec unterboten und am 12.Oktober 2008 auf 2h 37min 05sec verbessert.
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2008:
Aguja de la Silla (2938m) – Patagonien, Argentinien
Begehung der 1500 Metern hohen Westwand ” El Bastardo” mit Alexander Huber, Stephan Siegrist und Mario Walder.
Holtanna (2650m) und Ulvetanna (2931m) – Queen Maud Land, Antarktis
Erstbegehungen am Holtanna und Ulvetanna mit Alexander Huber, Stephan Siegrist und Max Reichel.
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2009:
Nameless Tower/Trango Tower (6251m) – Karakorum/Baltoro Muztagh, Pakistan
Rotpunkt-Begehung von “Eternal Flame” mit Alexander Huber, Franz Hinterbrandner und Mario Walder.
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2010:
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Vorträge/Multivisionsshows:
Im Vakuum der Zeit
Für Informationen zu Inhalt und den aktuellen Veranstaltungsterminen Bitte auf das Vortragsplakat klicken!
Bücher:
The Wall (von Alexander Huber und Thomas Huber)
Ogre – Gipfel der Träume (Thomas Huber)
Filme:
Am Limit (von Alexander Huber und Thomas Huber)
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Homepage der Huberbuam:
Quelle: Thomas Huber
(letzte Aktualisierung: 22.10.2010)