Fichtelgebirge
1. Tag (Kleinwendern – Luisenburg):
Wir (Andy, Frank, Hübi) sind gegen 06:30 Uhr in Berlin losgefahren. Eigentlich wollten wir um Punkt 06:00 Uhr los, aber Frank welcher vom Treffpunkt nur 200m Luftlinie entfernt wohnt, kreuzte erst ganze 15 Minuten später auf. Danach betankten wir das Auto und überprüften noch den Reifenluftdruck. Anschließend ging es ab in Richtung Süden. In Landsberg legten wir eine Kaffeepause ein und die Fahrer wurden gewechselt.
So gegen 10:30 Uhr kamen mir wir dann im Fichtelgebirge an. Wir fuhren in den kleinen Ort “Kleinwendern“, dort in südlicher Richtung auf einer kleinen Straße bis zu einem Wanderparkplatz. Das Auto wurde abgestellt und die Rucksäcke gepackt. Jetzt konnte es losgehen.
Zuerst schritten wir in südlicher Richtung einen Wirtschaftsweg entlang, bis zu einer Weggabelung mit einer Übersichtskarte. Hier entschieden uns für eine Rundwanderung. Wir bogen also in südwestlicher Richtung in den weiß-blau-weiß markierten Waldpfad ein.
Der Weg schlängelte sich langsam bergauf und nach ca. einer halben Stunde erreichten wir die Püttnerfelsen. Hier genehmigten wir uns das erste “Gipfelbier”. Ein paar Minuten später zogen wir mit den halb leeren Flaschen in der Hand weiter. Der Pfad machte einen leichten Halbkreis nach rechts und wir bogen dann nach links auf einen Wirtschaftsweg ein.
Diesem Weg folgten wir einige Zeit, um an einer Wegkreuzung nach links in Richtung “Kösseinehaus” abzubiegen. Der Pfad führte mit guter Steigung circa einen Kilometer geradeaus. Ab hier ging es in einer scharfen Rechtskehre dem Gipfel entgegen.
Kurz vorher lag rechter Hand des Weges ein Bergwachthaus. Hier legten wir noch eine ordentliche Rast ein. Ich setzte einen Topf mit Brühe an und dazu aßen wir alles, was die Rucksäcke hergaben (Brot, Schrippen, Wurst und Käse).
Hervorragend gestärkt ging es die letzten Höhenmeter zum “Kösseinehaus” hinauf. Hier genossen wir die schöne Aussicht im Kösseinetürmchen, gleich neben dem “Kösseinehaus“. Lange Zeit hielten sich die beiden Anderen allerdings nicht auf, da der Wind hier oben ordentlich blies.
Anschließend bogen wir am Kösseinehaus nach links in den Höhenweg nach Luisenburg ab. Nach einiger Zeit kam links der Haberstein in Sicht. Wir ließen den Aussichtspunkt aus und wanderten weiter in Richtung Burgstein.
Der Burgstein ist ein schönes Felsengebilde mit guter Aussicht. Da es hier oben arg ausgesetzt war und Frank fröstelte, legten wir erst ein paar Meter weiter Rast ein. Hier stand hinter Felsen windgeschützt eine Sitzbankgruppe.
Die Rucksäcke wurden abgeschultert und das Gipfelbier floss unsere trockenen Kehlen hinunter. Wir genossen die Sonne und nach einer Weile ging es weiter in Richtung Luisenburg. Kurze Zeit später erreichten wir den Kaiserfelsen und das sogenannte Felsenlabyrinth von Luisenburg begann.
Überall waren die Felsgebilde mit Inschriften versehen und auf den Felsgipfeln waren Aussichtspunkte eingerichtet. Der Pfad führte uns mal zwischen den Felsen hindurch, mal darüber, mal darunter. Immer wieder ging es Treppen auf und ab.
Am Schluss kamen wir am offiziellen Eingang neben der “Felsenbühne Luisenburg” heraus. Andy marschierte mal wieder schnurstracks ins nahegelegene Café um sich sein tägliches Stück Kuchen und Kaffee, einzuverleiben. Ich und Frank blieben abstinent.
Nach Andys erfolgter Nahrungsaufnahme führte uns der Weg an den Parkplätzen der “Felsenbühne Luisenburg” vorbei und hier bogen wir nach rechts in den Wald ab. Der Weg war gut markiert und so ging ganz unspektakulär auf Wirtschaftswegen nach Kleinwendern.
Wir folgten dem Weg und kamen bei Kleinwendern am Waldrand raus. Da wir keine Lust hatten hinunter ins Dorf zugehen, um dann auf der anderen Talseite wieder die Feldstraße hinaufzulaufen, marschierten wir querfeldein über die Wiesen in Richtung der Feldstraße und somit zum Ausgangspunkt unsere Wanderung.
Von hieraus erfolgte der Transfer per Auto zum nicht weit entfernten Wanderparkplatz ca. 2 km unterhalb des “Seehauses” an der Fichtelgebirgsstraße. Wir schnappten uns unsere Rucksäcke sowie den anderen Kram und liefen den ausgewiesenen Wanderpfad schnurstracks den Berg hinauf.
Frank fiel immer nach hinten ab und so hielten Andy und ich zwischendurch an, um ihn wieder aufholen zulassen. Nach 2 km und einigen Höhenmetern war unsere Übernachtungsstelle das “Seehaus” erreicht. Wir brachten die Klamotten aufs Zimmer und machten uns frisch.
Jetzt war Abendbrotzeit angesagt. Andy und ich orderten Schnitzel und frisch gezapftes Bier. Frank orderte aufgrund seiner Halsschmerzen Schnitzel und heißen Tee. Das, was das “ Seehaus” zum Essen anbietet, ist von guter Qualität, allerdings könnte durch winzige Veränderungen die Speisekarte abwechslungsreicher gestaltet werden.
Auch fehlten uns ein paar Akzente der hiesigen regionalen Küche. Frank war fix und foxi und verschwand dann auch schon in seine Koje. Ich und Andy folgten kurze Zeit später. Es war noch nicht mal 22 Uhr und die Flachlandtiroler lagen schnarchend in ihren Kojen, was Frank sehr missfiel.
Andy schmiss gnadenlos sein Sägewerk an und ich startete kurze Zeit die Triebwerke der Transall. Frank schlief dann und wann etwas, mit der Zudecke über den Kopf gezogen, wenn er nicht gerade damit beschäftigt war, an Andy sein Bettende oder an meine Bettseite gegen Zutreten.
2. Tag (Seehaus – Schneeberg – Parkplatz Seehaus):
Gegen 8:45 Uhr standen wir wohl ausgeruht auf. Nein das stimmt nicht ganz: Ich und Andy standen wohl ausgeruht auf. Frank war es nicht und so saßen ich und Andy schon eine ganze Weile beim Frühstück, ehe Frank runterkam.
Die Gaststube war schon gut gefüllt. Aus dem Tal waren einige Leute da, die Frühschoppen machten. Andy bestellte noch einen “Türkischen Kaffee”, da ihm der normale Kaffee zu dünn war. Die Bedienung antwortete empört, dass Sie hier auf dem Berg seien und es hier keinen “Türkischen Kaffee gibt”.
Wir unternahmen aber keinen Versuch die Dame aufzuklären, dass es einfach nur eine Tasse mit Kaffeepulver und heißem Wasser ist. Und dann kamen auch schon ein, zwei Wandersleute und Mountainbiker die im Seehaus frühstückten.
Wir packten unsere Rucksäcke und brachen in Richtung Schneeberg auf. Der Weg führte uns ohne Anstiege zu den Nußhardtfelsen. Von der Aussichtsplattform hatte man einen schönen Rundblick. Der Fichtelbergsee, der Ochsenkopfgipfel und der Schneeberg waren in unmittelbarer Umgebung zusehen.
Nach kurzem Halt ging es weiter. Der Pfad traf nach einiger Zeit auf einen Wirtschaftsweg, in den wir links einbogen. Jetzt führte der Weg in eine Rechtskurve und dann verlief er gerade auf den Schneeberggipfel hinzu.
Nach circa 600 Metern ging es nach links. In dem Gebiet hatte ein Sturm saubere Arbeit geleistet und so verpassten wir unseren Abzweig, welches uns aber erst auffiel als unser Weg in die falsche Richtung führte. Also gingen wir Stück für Stück zurück, bis wir den Abzweig hinter einem großen umgestürzten Baum fanden.
Der Weg führte uns einige Zeit an der Flanke des Schneebergs hinauf. Wir mussten noch einmal links abbiegen und fanden uns am Gipfel des Schneebergs wieder. Auf dem Gipfelplateau stand eine verlassene Militäreinrichtung der Bundeswehr, welche in den Zeiten des Kalten Krieges zur Funküberwachung diente.
Vor ca 10 Jahren wurde das Plateau dann für die Ohffentlichkeit zugänglich gemacht. Von dem Backöfele einen kleinen Rundblick nehmend, folgten wir der geteerten Zufahrtsstraße hinunter in Richtung Rudolfstein. Wir kamen an einem Bergwachtstützpunkt vorbei und verließen die Straße kurze Zeit später rechts in einen kleinen Waldpfad abbiegend.
Der Pfad führte uns auf einen Wirtschaftsweg und auf jenem stiegen wir nach rechts in Richtung Rudolfstein ins Tal hinab. Kurz vor einer großen Wegkreuzung machten wir rechter Hand des Weges auf einer kleinen sonnigen Schonung Rast und genossen eine Brotzeit und ein “Gipfelbier”.
Nachdem wir uns eine halbe Stunde gesonnt hatten, ging es über die Wegkreuzung geradeaus hinweg. Der Weg war gesperrt, welches uns aber nicht groß störte. Der Grund dafür waren die vielen umgefallenen Bäume auf dem Weg. Also machten wir einen Umweg durchs Unterholz und kletterten immer wieder über die umgefallenen Baumstämme.
Nach einer Weile kamen wir an den “Drei Brüder” Felsen an. Von hieraus ging es wieder bergauf. Nach einem halben Kilometer gelangten wir dann zum Rudolphstein. Das ist eine Felsformation mit hoher Aussichtskanzel auf dem Gipfel.
Zu Füßen der Felsen war einige Bänke im Windschatten der Felsen aufgestellt, wo man sich schön sonnen konnte. Wir machten hier an unserem Tagesziel noch einmal eine Rast und dann ging es denselben Weg zurück bis zu der Wegkreuzung.
Hier nahmen wir den links diagonal abzweigenden Wirtschaftsweg. Jener führte uns in fast gerader Linie an der Flanke des Schneebergs empor. Ich und Andy erhöhten das Wandertempo auf eine normale Geschwindigkeit.
Lange konnten wir es aber leider nicht halten, da Frank immer weiter zurückfiel. Er war diese körperliche Belastung in keiner Weise gewohnt. Wir hofften, dass er sein Defizit bis zur nächsten Tour abbaut und er die Touren dann auch besser genießen kann.
Nach ungefähr zwei Kilometern ging rechter Hand einen Wirtschaftsweg hinab. Diesem folgten wir kurze Zeit, um wieder an die Stelle raus zukommen, wo wir vor dem Schneebergaufstieg auf den Wirtschaftsweg links abgebogen waren. An einen, über den Weg, gefallenen Baumstamm leerten wir die letzten “Gipfelbiere” und dann führte uns unser Weg wieder an den Nußhardtfelsen vorbei und schließlich zum Seehaus.
Als Abschluss gönnten wir uns noch mal ein Schnitzel und ein “Gipfelbier”. Danach schnappten wir uns unsere abgestellten Sachen und liefen ins Tal hinab, zum 2 km entfernten Parkplatz an der Fichtelgebirgsstraße. Die Sachen wurden verladen und gegen 17 Uhr starteten wir geschafft aber erholt unsere Rückfahrt in die Heimat.
Falsch!!! Ich und Andy waren geschafft und erholt! Frank war einfach nur fertig und schlief kurze Zeit später auf der Rückbank. Man muss sagen, dass es ein schöner Auftakt für die Trekkingsaison war und vielleicht kommen wir ja mal irgendwann wieder, um das Personal vom Seehaus in die Geheimnisse des “Türkischen Kaffees” einzuweihen.