Tour du Mont Blanc
1. Tag (Les Houches – Chalets de Miage):
Wir (Hübi, Günni, Rene und Jaki) kamen am letzten Samstagmorgen im Juli 2006 nach einer langen, amüsanten Autofahrt gegen 7:00 Uhr in “Chamonix” an. Zu allererst gingen wir auf die Suche nach einem ordentlichen Frühstück. Welches sich aber als nicht so einfach erwies. Wir genehmigten uns jeder in einer Café-Bar einen Kaffee zum wach werden. Nachdem wir munterer geworden waren, durchforsteten wir den Ort nach preiswerten Möglichkeiten zur Nahrungsaufnahme. Gut und teuer ist es am Markt, in einem der Cafés zu frühstücken, wir entschieden uns aber für die preiswertere Variante. Samstags ist in “Chamonix” ein schöner Markt in der Mitte der Stadt, wo es viele leckere regionale Spezialitäten gibt. Wir deckten uns für diesen Tag mit Käse, Baguette, Wurst und Getränken ein. Danach ging es hinüber nach “Les Houches” zum Ausgangspunkt unserer Trekkingtour, wo wir uns einen guten Parkplatz in der Nähe der Bergbahn “Téléphérique de Bellevue” suchten. Hier wurde dann erstmal ordentlich gefrühstückt und dazu Kaffee getrunken. Anschließend sortierten wir unsere Rucksäcke und teilten die Ausrüstung auf. Währenddessen wurde diskutiert, ob wir mit der Bergbahn zur Bergstation “Bellevue” hochfahren oder ob wir die Tour wie “richtige” Männer im Tal beginnen. Zum Glück einigten wir uns irgendwann auf die Bergbahn und das war auch gut so. Wir hatten jeder 30-kg-Ausrüstung auf dem Rücken und keiner war das Gewicht mehr gewöhnt! Mit der Bergbahn “Téléphérique de Bellevue” ging es von “ Les Houches” zur Bergstation “Bellevue” (auf 1785m Höhe) hinauf. Wir gingen die Tour ganz gemütlich an und stiegen langsam in Richtung der Hängebrücke “Arc” (auf 1590m Höhe) ab. Von dieser hat man einen guten Blick auf den “Glacier de Bionnassay“. Danach wanderten wir in südlicher Richtung zum “Col de Tricot” (mit 2120m Höhe) hinauf. Zwischen der Brücke “Arc” und dem Pass “Col de Tricot” legten wir natürlich auf einer schönen Blumenwiese noch eine lange Rast ein und ließen uns die wärmenden Sonnenstrahlen auf den Pelz scheinen. Am “Col de Tricot” angelangt, machten wir unsere zweite große Pause. Wir genossen die Landschaft und die Verpflegung. Vom Pass schon in Sichtweite unten war unser Tagesziel, das “Chalets de Miage” (auf 1560m Höhe) schon zu sehen. Geschwind eilten wir den ziemlich steilen Abstieg ins Tal hinunter, es lockten uns eine kühle Hopfenkaltschale und ein zünftiges Abendmahl. Es war ehrlich gesagt verblüffend, wie gut alles ausgebaut war für die Trekker. Es gab extra eine Wiese für die Leute, welche Zelten wollten, des Weiteren waren fließendes Wasser und ein WC (französischer Bauart) vorhanden. Nachdem unser Nachtlager neben dem Talbach vorbereitet war, gingen wir hinüber ins “Chalets de Miage” und aßen ein ordentliches Abendmahl, natürlich verfeinert mit einigen Bieren. Man muss sagen, dass das Gasthaus sehr gemütlich ist und die Bedienung lässt nichts zu wünschen übrig. Nach der ersten Sättigung und einige Biere später fanden wir uns vor unseren Zelten kochend wieder, um die zweite Mahlzeit zu genießen. Es wurden die restlichen, in Chamonix, gekauften Spezialitäten vernichtet und danach fielen wir alle in unseren Schlafsack. 2. Tag (Chalets de Miage – Refuge de la Balme):
Die erste Nacht war wie immer ungewohnt und so schliefen wir bis zum frühen Morgen um 9 Uhr und begannen dann in aller Ruhe den Tag. Die ganzen anderen Trekker waren schon lange auf der Route unterwegs. Wir arbeiten uns in Ruhe den Anstieg hinauf und kamen nach ca. 45min am “Chalets de Truc” vorbei. Von hieraus ging es dann langsam bergab in Richtung “Le Contamines“. “Les Contamines” ist ein modernes Dörfchen, wo es alles gibt. Ab hier ging es wieder bergauf. Langsam stiegen wir den breiten Talweg in südlicher Richtung zum “Refuge de La Balme” auf. Die anderen Leute schauten uns wegen unserer großen Hinkelsteine (Rucksäcke) immer erstaunt nach. Wir waren eben komplett auf selbstständige Versorgung ausgelegt und die meisten anderen Wanderer trugen nur ein kleines Handtäschen mit sich rum. Gegen 19 Uhr kamen wir dann am “Refuge de la Balme” (auf 1706m Höhe) an und suchten uns ein schönes Fleckchen Erde zum Campieren. Nach dem Zeltaufbau genehmigten wir uns am Gasthaus eine frische gezapfte Hopfenkaltschale aus unserer Heimat. Unglaublich!!! Hier am A… der Welt in Frankreich, in 1706m Höhe gab es frisch gezapftes Warsteiner in den dazupassenden Humpen. Da sag mal einer die Franzosen sind nicht verrückt. Wir fanden es natürlich Spitze und genossen es reichlich. Der Abend verging sehr schnell und wir ruhten nach unserer selbst zubereiteten Mahlzeit alsbald friedlich in unseren Zelten. 3. Tag (Refuge de la Balme – Refuge des Mottets):
Am nächsten Morgen machten wir uns ausgeruht auf den Weg über den “Col de Bonhomme” (mit 2329m Höhe). Die Landschaft wurde langsam schroffer und die Wiesen leuchteten in einem saftigen Grün mit vielen bunten Blumen. Der Pfad zog in der Steigung immer mehr an und wir näherten uns Restschneefeldern, welche trotz der Jahreszeit und des guten Wetters noch nicht vollständig weggetaut waren. Weiter oben wurde es windiger und kühler, da das Wetter sich verschlechterte. Kurz nach 11 Uhr kamen wir am “Cole du Bonhomme” (mit 2329m Höhe) an und machten eine längere Pause. Von hier ging es in Richtung “Refuge du Col de la Croix du Bonhomme” (auf 2433m Höhe) weiter. In Sichtweite des Gasthauses bogen wir nach links in Richtung “Col du Fours” (mit 2665m Höhe) ab, wo wir in einen kräftigen Regenschauer gerieten. Wir suchten hinter einigen Felsen Schutz und setzten eine ordentliche heiße Brühe an, um uns aufzuwärmen und zu stärken. Nach einer halben Stunde war der Spuk wieder vorbei und wir konnten in aller Ruhe die Aussicht vom “Col du Fours” genießen. Eine Gruppe Steinböcke kam ein paar Meter entfernt langsam vorbei und ließ sich von unserer Anwesenheit auch nicht weiter stören. Wir begannen dann den sehr steilen Abstieg auf der Ostseite des “Col du Fours“. Das Gelände wurde nur langsam flacher und wir überquerten dann einige Bäche um bei “Les Tuf” (auf 1993m Höhe) einen bequemen Weg nach “Ville des Glaciers” zu erreichen. An der Kirche angelangt, überquerten wir auf der Brücke den Fluss, um auf die andere Talseite zu gelangen. Kurze Zeit später erreichten wir auch schon das “Refuge des Mottets” (auf 1978m Höhe). Hier mussten wir etwas weiter entfernt Campen. Das Nachtlager wurde aufgeschlagen und wir meldeten für das Abendessen im “Refuge des Mottets” an. Das war notwendig, da der Gastraum nur sehr klein ist, aber an diesem Abend zu viele Trekker dort übernachteten. Also wurde im Schichtsystem das Abendmahl eingenommen. Um die Zeit zu überbrücken, tranken wir diverse Hopfenkaltschalen und genossen draußen die Landschaft. Das Essen war äußerst lecker und viel. Zu erst waren wir skeptisch. Das Essen konnte man sich nicht selbst aussuchen. Es hieß nur, dass es für 15,00E 3 Gänge gibt. Aber man muss sagen, es war “All You Can Eat!“ Es wurde ein großer Topf mit Suppe und Brot auf den Tisch gestellt und jeder hat das gefuttert, was er konnte. Danach folgte als Hauptgang ein riesiger Topf mit leckerem Fleisch und Reis. Zum Schluss gab es noch ein Dessert. Den Rest des Abends verbrachten wir dann gemütlich bei unseren Zelten. 4. Tag (Refuge des Mottets – Campingplatz in Plan Veni):
Das Wetter war am Morgen nicht so schön. Es war windig und sah ganz schön nach Regen aus. Vom “Refuge des Mottets” stiegen wir langsam ostwärts in Serpentinen bergauf. Zum “Col de la Seigne” (mit 2516m Höhe) folgen wir dem Weg ziemlich gerade in nordöstlicher Richtung bis zum Pass. Weiter oben blies der Wind kräftig und es regnete die ganze Zeit. Da die Sicht und das Wetter am Pass keine gemütliche Pause möglich machten, beeilten wir uns beim Abstieg ins “Vallon de la le Blanche“. Am Anfang ging es mäßig steil hinunter und danach fast eben bis zum “Refuge Elisabetta Soldini” (auf 2035m Höhe). Wir hielten hier nicht an, sondern gingen die schlechte Fahrstraße weiter zum “Lac Combal” bergab. Kurz vor dem “Lac de Miage” suchten wir uns rechter Hand ein nettes Plätzchen zum Rasten. Da wir nicht mehr soviel Zeit zur Verfügung hatten und meine Füße vom Nijmegenmarsch die Woche davor noch nicht ausgeheilt waren, wurde entschieden das Wir uns im Tal auf einen Campingplatz einquartieren. Eigentlich hätte es von der Raststelle aus noch mal einen Anstieg zur Alphütte “Alp Sup de l Arp Vieille” gegeben, um dann auf diesem Bergrücken bis zum “Col Chécroui” langsam bergab zusteigen und dann nach “Courmayeur“. So stiegen wir aber entlang der Fahrstraße bis zum Zeltplatz nach “Plan Veni” (auf 1561m Höhe) ab. Hier suchten wir uns ein schönes Plätzchen und duschten nach Tagen das erste Mal wieder. Die Klamotten wurden gesäubert und wir aßen im Campingplatz-Restaurant ordentlich und tranken anschließend genüsslich Bier, um über die vergangenen Tage zu philosophieren. Am Morgen stiegen wir dann runter nach “Courmayeur“. Hier sahen wir uns noch den Ort an, sowie die “Societí delle Guide di Courmayeur“. Anschließend aßen wir noch eine leckere italienische Pizza, um dann mit dem Bus rüber nach Chamonix zufahren und unsere Heimreise anzutreten. Unser Zeitfenster gab leider nicht mehr her. Aber wir haben uns alle darauf geeinigt, die “Tour du Mont Blanc” irgendwann einmal zu beenden. to be continued ….. someday!!! |
(letzte Aktualisierung:12.06.2010)
Zur kompletten Bildergalerie der Tour du Mont Blanc 2006:
Zur kompletten Bildergalerie der Tour du Mont Blanc 2010: