Höhentour über dem Höllental
Aus dem Rother Wanderführer “Schwarzwald Süd” von Bernhard Pollmann, © Bergverlag Rother
Die Wanderung auf den Höhen beidseits des Höllentals ist eine unvergessliche Genusstour im Schwarzwald in Deutschland. Da die imposante Schwarzwaldschlucht für den Verkehr erschlossen ist, bietet sich die Möglichkeit, die Tour zu teilen: Mit der Höllentalbahn kann man von Hinterzarten bequem zurück zum Ausgangspunkt Himmelreich in Baden-Württemberg fahren.
Inhaltsverzeichnis
Touren-Steckbrief
Ausgangspunkt:
Bahnhof Himmelreich (455 m), Himmelreichstraße 1 in der Gemeinde Buchenbach; Höllentalbahn Freiburg – Himmelreich – Hinterzarten – Titisee.
Höhenunterschied/Gehzeit:
1622 m / 10h
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Zum Teil steile Kammund Steilhangwanderung, zu einem großen Teil auf naturnahen (Wurzel-)Pfaden, die festes Schuhwerk verlangen.
Einkehrmöglichkeiten:
Höfener Hütte, Hinterwaldkopfhütte, Hinterzarten, Ketterer.
Tourenbeschreibung
Der Bahnhofsweiler Himmelreich am unteren Ausgang des Höllentals ist hervorgegangen aus einem im 14. Jahrhundert erstmals erwähnten Bauernhof mit Herberge: Seit vorgeschichtlicher Zeit bildet das 10 km lange, von bis zu 660 m hohen Felshängen überragte Tal zwischen Himmelreich und Hinterzarten die Hauptverkehrsroute von Freiburg zu den Hochflächen am Titisee und zur Baar. Hatten die Reisenden auf den alten Saumpfaden die “Höll“, die am Hirschsprung nur etwa 30 m breit ist, talabwärts überwunden, befanden sie sich im “Himmelreich”. Heute ist das Himmelreich wegen des Verkehrs auch eine “Höll”, aber am Bahnhof erspähen wir schon das erste hohe Ziel: den Hinterwaldkopf.
Nach Unterqueren der Bundesstraße geht es links über den aus dem Höllental herausschäumenden Rotbach und am Fachwerkhaus Untere Blechschmiede vorbei aufwärts, wobei die Markierung mit der gelben Raute die Route zur Höfener Hütte/Hinterwaldkopf weist. An der ersten Verzweigung wandern wir bergwärts in den Hang (nicht: Jägerpfad), an der nächsten Verzweigung wiederum bergwärts, bald meist im Wald, jedoch immer wieder mit Ausblicken in die Höll, deren Autos und Häuser kleiner und kleiner werden. Zuletzt geht es auf dem Forstweg Holzeckweg hinauf zum Rastplatz am aussichtsreichen Wiesensattel Holzeck, wo der Aufstieg auf den Kamm geschafft ist. Hier übernimmt vorübergehend die blaue Raute die Routenführung, eine Zeitlang in Fichtenforsten, ehe die Matten beim Almgasthof Höfener Hütte den Blick auf das Höllental und ins Dreisamtal frei geben – ein idealer Ort zur Einkehr. Hinter einem Brunnen nach Passieren des Gasthofs taucht der Pfad wieder in den Wald ein, begleitet von Weidbuchen, dann sind die Bergwiesen auf der Panoramakuppe des Hinterwaldkopfs erreicht. Auf dem Berghaupt steht das Gefallenendenkmal der Freiburger Turnerschaft. Vom Hinterwaldkopf senkt sich der Pfad zum Sattel/zur Wegspinne beim Almgasthof Hinterwaldkopfhütte, hier öffnet sich erneut ein Tiefblick ins Höllental. Während die blaue Raute dem Bankgalliweg Richtung Rinken folgt, wandern wir auf dem Ludwig-Thoma-Weg (gelbe Raute) weiter Richtung Hinterzarten: Zunächst leitet er auf einem Forstweg recht aussichtsreich an der Steilhangkante hoch über dem Höllental entlang, in der ersten scharfen Rechtskurve wechselt er links auf einen naturnahen Pfad, der teils im Wald, teils am Waldrand vor aussichtsreichen Wiesen abwärts führt; immer wieder laden Sitzbänke zur Rast ein.
In der Nähe des Weberhansenhofs führt der Pfad kurz in einem tief eingekerbten Bachtal aufwärts und mündet dann in die asphaltierte Hofzufahrt; ihr folgen wir links und stoßen auf die Rinken-Zufahrtsstraße, neben der unser Pfad eine Zeitlang im Steilhang dahinführt und dann den Weiler Bisten erreicht. Hier führt die gelbe Raute weiter abwärts, an einer Pfadverzweigung im Wald unterhalb des Weilers ist der nahe Bisten-Wasserfall ausgeschildert, der die Bezeichnung “Wasserfall” nach starken Regenfällen verdient. Wenig später passieren wir ein Klärwerk; nun ist es nicht mehr weit bis nach Hinterzarten.
Aussichtsreich führt der Rappeneckweg hinab in den Luftkurort und Wintersportplatz Hinterzarten. Wer nun zum Bahnhof will, geht am Ende des Rappeneckwegs ortseinwärts, während wir links in den Löffeltalweg einbiegen und hinter der Bahnlinie an den Stufen links weiterwandern, nun geleitet von der weißroten Raute des Querwegs Freiburg – Bodensee. Hinter den Bundesstraßenzufahrten beim Birklehof kurz links auf dem Oberhöllsteig, dann rechts hinauf in den Wiesen zum Gasthof Ketterer oberhalb der Ravennaschlucht. Der Querweg führt, bald auf einem naturnahen Pfad, weiter zum geländergesicherten Piketfelsen , der einen eindrucksvollen Tiefblick ins Höllental bietet, folgt weiter der Abbruchkante bzw. dem Steilhang, passiert auf der Kaiserwacht einen weiteren Aussichtspunkt und wenig später die Breitnau-Verzweigungen beim Neuhof, ehe an einer Schutzhütte der nächste großartige Aussichtsfelsen ansteht, der Posthaldefelsen. Dort, wo kurz nach der Schutzhütte an einer Verzweigung ein zweiter Aussichtspunkt der Begehung lohnt, wechselt der Querweg auf den oberen (!) Pfad im Steilhang und gewinnt nach und nach in urtümlichem Wald das aussichtsreiche Gebiet Nessellachen, wo die Blickrichtung wechselt: Im Norden steht der Kandel, Blickfang im Süden sind Feldbergmassiv, Hinterwaldkopf, Höfener Hütte, Schauinsland, das besiedelte Hochland links vom Schauinsland ist der Hofsgrund; wo sich Rosskopf– Flaunser– und Schauinsland-Kibfelsen-Kamm am nächsten kommen und die junge Dreisam aus dem Becken fließt, ist Freiburg in Sicht. An der Verzweigung an der Pfaffeneck-Hütte verlassen wir den Querweg und folgen der gelben Raute zum aussichtsreichen Frauensteigfelsen. Hier winkelt der Pfad scharf links ab, verliert rasch an Höhe und erreicht oberhalb von Falkensteig die Niederungen der Höll. Zunächst geht es durch den Wald oberhalb der Höllentalbahn, dann auf dem Fuß- und Radweg neben der Bundesstraße zurück zum Bahnhof Himmelreich.
Tourenüberblick
Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Schwarzwald Süd” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
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