Das Felspult über dem Gottesacker
Aus dem Rother Wanderführer “Allgäu 1” von Dieter Seibert, © Bergverlag Rother
Der Hohe Ifen ist der ungewöhnlichste Allgäuberg. Eine grüne, vom Gipfel sich sanft nach Süden neigende Hochfläche stürzt auf allen vier Seiten mit zwar niedrigen, aber oft senkrechten Wänden ab, die man als Ifenmauer bezeichnet. Im Norden ist dem Hohen Ifen eine kilometerweite Karstfläche vorgelagert, die wegen der oft fehlenden Vegetation den Namen Gottesacker trägt. Schratten nennt man hier die spezielle Verwitterungsform des Karst, die in anderen Regionen als Karren bekannt ist. Der Hohe Ifen lockt – trotz der Steilstufe in der Ifenmauer – die Bergsteiger in Scharen an. Der Blick von dort oben, also aus unmittelbarer Nähe, über die Weiten des Gottesackerplateaus ist besonders eindrucksvoll.
Talort:
Riezlern (1086 m)
Ausgangspunkt:
Sessellift-Bergstation (1536 m). In Riezlern über die Breitachbrücke, dann gleich rechts und auf kleiner, steiler Straße zur Talstation bei der Auenhütte (1273 m), im Schwarzwassertal.
Höhenunterschied/Gehzeit:
650 m / 3h 15min
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
An der Ifenmauer hohe, felsige Steilstufe mit gutem Steig (Sicherungen), dort Trittsicherheit nötig.
Einkehrmöglichkeiten:
Bei der Bergstation die Ifenhütte (1586 m), evtl. Gasthaus Bergadler (Variante), sonst unterwegs keine.
Variante:
1. Zusätzliche Besteigung des Hahnenköpfles (2086 m), insgesamt ca. 100 Höhenmeter bzw. 45 Minuten zusätzlich, Wegbeschreibung siehe unten.
2. Wem die Route auf den Hohen Ifen zu anspruchsvoll ist, kann direkt zum Hahnenköpfle hinaufsteigen (er bleibt dann ab Ifenhütte immer auf dem Hauptweg, 1½ Stunden. Aufstieg, ca. 500 Hm).

Blick vom Allgäuer Hauptkamm zum Hohen Ifen mit (2.229m Höhe), Allgäuer Alpen, Bayern, Deutschland – Foto: Mario Hübner
_______________________________________________
Wegverlauf:
Mit dem Sessellift zur Bergstation und zum nahen Gasthaus Ifenhütte (1586 m). Man wandert dann auf einst geteertem (!) Bergweg über einen Hang zum Beginn der Ifenmulde empor, die von der Ifenmauer überragt wird. Erst geht es an der Mulde entlang ein gutes Stück aufwärts, dann hält man sich links und kommt bei ein paar Felsen in den Grund des schmalen Kares. Es folgt der steile, etwas mühsame Anstieg über die große Geröllhalde zum Steilgelände. Der immer noch breite, teilweise gesicherte, ein wenig ausgesetzte Steig führt schräg links empor, schlüpft hinter einem Zacken hindurch und erreicht schließlich die Oberkante der Ifenmauer. Das Finale: bequem auf Gras über die Hochfläche zum Kreuz, hinter dem das Gelände senkrecht abbricht.
Nach dem Abstieg bis an den Fuß der Felsstufe kehrt man entweder direkt zum Lift zurück oder man wandert auf dem holperigen Pfad über die Geröllhalden talein in die oberste Mulde. Ziemlich gerade geht es – knapp an der Gaststätte »Bergadler« vorbei – weiter zum Gipfelkreuz auf dem Hahnenköpfle (2086 m) (falsche Höhe auf den meisten Karten). Mit einem direkten Abstieg kommt man dann zurück zur Liftstation.
Inhaltsverzeichnis
Tourenüberblick:
Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Allgäu 1” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
Passende Karten & Wanderführer für die Allgäuer Alpen kaufen:
Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte in den
Allgäuer Alpen: