Aus dem Rother Wanderbuch “Chiemsee” von Gerhard Hirtlreiter, © Bergverlag Rother
Wandertour
Kampenwand-Ostgipfel (1664 m) –
Rundtour mit Überschreitung
Überschreitung von Norden auf die einsame Südseite
Der Kampenwandstock ist ein ideales Ziel für Familien und Gruppen, deren Mitglieder unterschiedliche alpine Ambitionen haben: Gemeinsam lässt man den Tag gemütlich angehen, denn die Kampenwandbahn »übernimmt« ja den Großteil der Höhenmeter. Auch den Höhenspaziergang hinüber zur Steinlingalm und die Einkehr dort genießt man noch zusammen. Während die »gemütliche Fraktion« auf bekanntem Weg zurückbummelt und sich zu Kaffee und Kuchen bei der Sonnenalm niederlässt, besteigen die »Alpinen« den Gipfel, kraxeln über eine kaum bekannte Route wieder hinab und queren unter den südexponierten Kletterwänden des Kammes zurück, um an der Sonnenalm den ausgeruhten Freunden von ihren Abenteuern zu berichten.
Ausgangspunkt:
Kampenwandseilbahn, Bergstation (1467 m). Zufahrt zur Talstation: von der Autobahn kommend durch Aschau nach Hohenaschau, dort im südlichen Ortsgebiet beschilderte Abzweigung nach links; Haltestelle der RVO-Buslinie 9502 Bernau – Sachrang.
Höhenunterschied/Gehzeit:
340 m / 2h
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Trittsicherheit und Felsgewandtheit; für den Abstieg auch etwas Schwindelfreiheit, Klettersteigerfahrung und Orientierungssinn.
Einkehrmöglichkeiten:
Steinlingalm (1450 m, 1550 m in Karten ist falsch), Sonnenalm (1470 m).
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Wegverlauf:
Von der Bergstation der Seilbahn folgen wir dem breiten Wanderweg, der an der Sonnenalm (1470 m) vorbeiführt. Nach einer kurzen Steigungsstrecke öffnet sich der überwältigende Blick aufs Alpenvorland und den Chiemsee – eine Aussicht, die auch die bequeme Querung hinüber zur Steinlingalm (1450 m) begleitet. Wie erklimmen anschließend den kreuzgeschmückten Ostgipfel der Kampenwand (1664 m).
Beim Abstieg gehen wir die wenigen Anstiegsmeter zurück zur Querung an der Nordseite des Gipfelstocks; dort wenden wir uns dann nach rechts und passieren das Schild »nur für Geübte«. Unter einer Felskante folgt ein Wandstück, das wir spektakulär, aber ohne größere Schwierigkeiten überwinden, indem wir uns an einem Stahlseil hinunterhangeln. An dessen Ende dann scharf nach rechts. Nach einer Geländeecke folgt noch eine weitere Passage am Stahlseil. Dann beschreibt der Steig einen Linksbogen. Einige Meter weiter geht es rechts über eine leicht zu übersehende Felsschwelle. Nun gerade hinab zu einer kleinen Wiese.
Dort ignorieren wir die Wegweiser nach links und folgen einem unauffälligen, nicht ausgeschildertem Pfad nach rechts. Dieser führt ohne große Höhenunterschiede unter den eindrucksvollen Südwänden der Kampenwand – ein Eldorado für gute Kletterer – nach Westen. Nach einem abschließenden Anstieg lockt schließlich die aussichtsreiche Terrasse der Sonnenalm (1470 m).
Tourenüberblick:
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Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Chiemsee” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
Karten:
– Freytag Berndt Wanderkarte (Blatt WK 104) – Chiemgauer Alpen, Lofer, Leogang, Steinberge (Maßstab: 1:50.000)
– Alpenvereinskarte (Blatt BY 17) – Chiemgauer Alpen West, Hochgries, Geigelstein
– Kompasskarte (Blatt 10) – Chiemsee (Maßstab: 1:50.000)
– Kompasskarte (Blatt 14) – Berchtesgadener Land, Chiemgauer Alpen (Maßstab: 1:50.000)