Winterzauber mit steilem Finale in Bayern
Aus dem Rother Schneeschuhführer “Chiemgauer Alpen” von Evamaria Wecker, © Bergverlag Rother
Diese romantische Schneeschuhwanderung in den Chiemgauer Alpen zwischen dem Hochfelln im Norden und der Hörndlwand im Süden ist am schönsten bei Pulverschnee, wenn der Wald wie in weiße Watte gepackt ist. Dann erleben wir einen stimmungsvollen Aufstieg, dessen vorläufiger Höhepunkt die im tiefen Winterschlaf versunkenen Hütten auf der Haaralm sind, ein Rastplatz erster Güte im Chiemgau. Wollen wir dann zum Haaralmscheid Gipfel in den Chiemgauer Alpen weiterwandern, erleben wir einen abrupten Szenenwechsel: Steil ragt der Südhang der Haaralmschneid in den Himmel und erfordert den erfahrenen Schneeschuhgeher. Lawinensichere Verhältnisse und ein sicherer Schritt im Steilgelände sind an dieser Stelle bei dieser Schneeschuhtour notwendig, andernfalls beenden wir die Tour besser an den Almhütten. Da der Südhang auch eine beliebte Skitour ist, sollten wir auf die Skifahrer Rücksicht nehmen und die herrliche Abfahrt nicht zu sehr mit unseren Schneeschuhen zerpflügen.
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Talort:
Ruhpolding (662 m).
Ausgangspunkt:
Urschlau (767 m), Gehöft südwestlich von Ruhpolding, über Brand, dann an der Urschlauer Ache entlang auf meist gut geräumter Straße zum Parkplatz.
Verkehrsmittel:
Vom Bahnhof Ruhpolding mit dem Dorfbus Linie B nach Brand (nur einzelne Fahrten am Tag), zu Fuß in ca. 20 Minuten nach Urschlau.
Höhenunterschied/Gehzeit:
830 Hm / 4h 15min
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Auf Forst- und Almwegen problemlos bis zur Haaralm, dann sehr steiler Südhang, bei Hartschnee heikel.
Orientierung:
Überwiegend einfach, vom Gelände vorgegeben, meist Spuren vorhanden.
Exposition:
Anfangs Ost, überwiegend Süd.
Lawinengefahr:
Am Gipfelhang sind absolut stabile Verhältnisse erforderlich, sonst eher selten lawinengefährdet.
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Wegverlauf:
Vom Parkplatz wandern wir auf unseren Schneeschuhen wenige Meter nach Norden an einer Kapelle vorbei zum Gehöft Urschlau, gehen zwischen den Gebäuden hindurch und biegen links in einen Waldweg ein. Sehr stimmungsvoll wandern wir durch tief verschneiten Winterwald entlang eines Grabens bergauf, bis wir auf eine breite Forststraße treffen. Wir folgen ihr etwa 200 m nach Westen und verlassen sie dann nach rechts. Recht gemütlich geht es durch den Wald bergauf, an einem vereisten Quellbrunnen vorbei und zuletzt über einen Wiesenhang zu den Hütten der Haaralm (1295 m), die verstreut auf einer weiten Hochfläche stehen; darüber baut sich der steile Gipfelhang auf. Nun halten wir auf den breiten, mit einzelnen Bäumen bestandenen Südwestrücken zu, der uns den leichtesten Weg zur Haaralmschneid eröffnet. Nach oben wird das Gelände zunehmend steiler und zwingt uns häufig zu einer Querung des Südhangs in eine Senke östlich des Gipfels, von dort in wenigen Minuten zum kreuzgeschmückten höchsten Punkt der Haaralmschneid. Die Fortsetzung der Gipfelschneide nach Osten führt in ein Wildschongebiet und sollte nicht betreten werden.
Im Abstieg orientieren wir uns an unserer Aufstiegsspur, bei guten Bedingungen können wir den Gipfelhang auch am Rande der Abfahrtsroute entlang einzelner Bäume hinunterwandern.
Tourenüberblick:
Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Schneeschuhführer “Chiemgauer Alpen” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
Karten & Wanderführer für die Chiemgauer Alpen:
Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte in den Chiemgauer Alpen: