Von sonnigen Weilern zu einem Industriedenkmal
Aus dem Rother Wanderführer “Fichtelgebirge” von Wolfgang Neidhardt / Werner Rost, © Bergverlag Rother
Die Wanderung durch das schöne Egertal vermittelt die verschiedenen reizvollen Gesichter des Fichtelgebirges in Bayern. Vom sonnigen Umfeld Thiersteins mit kleinen Weilern geht es durch Wald ins wildromantische Egertal. Zahlreiche Felsformationen säumen den Weg, der an zwei Stauseen entlangführt, die zu einem intakten Industriedenkmal gehören: dem Kraftwerk Hirschsprung. Die Endung “hammer” an einigen der Ortsnamen erinnert daran, dass im Wellerthal vom 17. bis zum 19. Jahrhundert die Wasserkraft für Hütten- und Hammerwerke genutzt wurde.
Ausgangspunkt:
Thierstein (575m) auf halbem Weg zwischen Selb und Marktredwitz; Parkmöglichkeiten im Zentrum.
Höhenunterschied/Gehzeit:
150 m / 4h 15min
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Weglänge ca. 16 km; angenehme Wege durch Wald und Flur. Markierungen: Thierstein – Blumenthal blaues Querkreuz auf weißem Grund (anfangs zusätzlich schwarzes M auf gelbem Grund), Blumenthal – Neuhaus schwarzes E auf gelbem Grund.
Einkehrmöglichkeiten:
Gasthaus Egerstau, in Pfannenstiel (am Wochenende) und in Thierstein.
Tipp:
Kraftwerk Hirschsprung; Burg Thierstein.
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Wegverlauf:
Von Thierstein wandern wir in Richtung Nordosten zum Talgrund des Dangesbachs. Der Wanderweg passiert eine ehemalige Mühle und erreicht den Gegenhang. Die Sonnenpromenade an der “Thiersteiner Riviera“, besonders im Frühjahr und Herbst ein beliebter Spazierweg, wird gequert, der Mittelweg mit der Markierung schwarzes M verlassen und dem blauen Kreuz durch den Wald und an einigen Fischteichen vorbei ins Egertal gefolgt, das beim Gut Blumenthal erreicht wird. Dort befanden sich einst eine Gaststätte (2005 geschlossen), ein Gästehaus und ein Museum im Besitz des Porzellanunternehmens Hutschenreuther AG. Etwa 20 Minuten westwärts liegt der Stausee Leupoldshammer, zu dem von Thierstein kommend eine mit blauem Punkt auf weißem Grund bezeichnete Abzweigung führt (Variante). Am Ostrand des Stausees weist südlich der Brücke über die Eger ein Schild zu einem “Theerofen“, der in etwa zehn Minuten erreicht ist. Dort fand vor wenigen Jahren ein Förster Reste eines Ofens, in dem im Mittelalter Teer gewonnen wurde. Heimatkundler und Schüler sanierten, unterstützt von zahlreichen Sponsoren, dieses Bauwerk. Im Egertal, entlang des “Kaiserweges“, eines landschafts- und kulturhistorischen Themenweges, informieren Tafeln. Der Weg führt von Hohenberg bis Kaiserhammer und ist etwa 15 Kilometer lang.
Vom Gut Blumenthal geht unsere Wanderung etwa ¼ Stunde auf der Teerstraße weiter, bis die Markierung vor einem ehemaligen Gasthof links zu einem Steg über die Eger weist. Am Nordufer wandern wir auf dem mit schwarzem E auf gelbem Grund gekennzeichneten Egerweg; nach ca. zehn Minuten trifft man an der Wellerthaler Brücke wieder auf die Straße. Dahinter folgt der beliebteste und landschaftlich reizvollste Teil der Wanderung: An einigen Felsformationen vorbei geht es zum Kraftwerk Hirschsprung, das seinen Namen mit einer benachbarten Felswand teilt. Das Kraftwerk produziert wie vor 100 Jahren eine Menge an Strom, mit der eine Kleinstadt versorgt werden kann, indem es die Wasserkraft nutzt: Von Blumenthal bis zum Hirschsprung wird ein Teil des Egerwassers, das die Turbinen antreibt, in einem Kanal oberhalb des Tals geführt. In Richtung Osten wird das Tal sanfter. Hinter dem zweiten Stausee ist auf dem Südufer schon das Gasthaus Egerstau zu erkennen, das nach Verlassen des Egerwegs über einen Holzsteg und einen leichten Gegenanstieg erreicht wird. Kurz über Teerstraßen bis ins schön gelegene Neuhaus. Durch den Ort, auf dem Mittelweg in Richtung Westen und steil zur Burgruine Neuhaus am Basaltkegel des Schlossbergs. Der Mittelweg leitet auf eine Forststraße und über Pfannenstiel nach Thierstein.
Tourenüberblick:
Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Fichtelgebirge” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
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