Durch die Schieferregion des Frankenwalds
Aus dem Rother Wanderführer “Fichtelgebirge” von Wolfgang Neidhardt / Werner Rost, © Bergverlag Rother
Die Wanderung zu Burg Lauenstein führt durch tief eingeschnittene Täler welche die Landschaft des nordwestlichen Frankenwalds in Bayern in Deutschland prägen. Zahlreiche Abraumhalden, Zeugnisse des früheren Schieferabbaus in der Region, bilden den Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten. Ziel unserer Rundwanderung ist Burg Lauenstein, die im Jahre 1138 erstmals urkundlich erwähnt wurde und nach einem Umbau im Stile des Historismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts wie die Kulisse eines Märchenfilms wirkt.
Touren-Steckbrief
Ausgangspunkt:
Ludwigsstadt (442 m) Parkplatz an der B 85 oder Bahnhof (Regionalexpresshaltestelle). Stadt im Loquitztal mit schiefergedeckten Frankenwaldhäusern, markantes Eisenbahnviadukt (Frankenwaldbahn, Hauptstrecke Lichtenfels – Kronach – Saalfeld), einst Zentrum der Schiefertafelproduktion.
Höhenunterschied/Gehzeit:
700 m / 5h 30min
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Weglänge ca. 18,5 km; mehrere steilere An- und Abstiege, teils zu umgehen. Markierung: blaue 12.
Einkehrmöglichkeiten:
In Ludwigsstadt, Lauenstein und Steinbach an der Haide.
Tipp:
Schiefermuseum am nördlichen Ortsende von Ludwigsstadt (an der B 85). Aussichtsturm Thüringer Warte auf dem 678 m hohen Ratzenberg (7-km-Rundweg ab Lauenstein), teils eingeschränkter Rundblick. Während des Aufstiegs kommt man an Tafeln vorbei, an denen man mit dem Handy (nur Verbindungskosten) Zeitzeugenberichte zur deutsch-deutschen Teilung anhören kann. Weitere Infotafeln im Treppenhaus des Aussichtsturms.
Tourenbeschreibung
Vom Parkplatz in Ludwigsstadt ins Stadtzentrum und mit den Schildern links Richtung Bahnhof. 300 m vor der Bahnstation zweigt der Rundwanderweg mit der blauen 12 nach links und bald darauf im spitzen Winkel nach rechts ab und quert auf einer Brücke die Bahnlinie. Durch die Senke zwischen Eisenberg (625 m, links) und Mösseberg (577 m, rechts) nach Ebersdorf (453 m). Der Rundwanderweg streift das Straßendorf an seinem östlichen Ende. Nun an der südöstlichen Hangseite um die 682 m hohe Suhle. 1 km oberhalb von Ebersdorf zeigt uns ein ehemaliger Steinbruch, wo einst Griffelschiefer abgebaut wurde. Nach einem weiteren Kilometer verlässt der Rundweg den Fichtenwald und wir wandern in einem großen Bogen über offene Fluren mit schönen Ausblicken über das Loquitztal nach Lauenstein. Hier lohnt ein Abstecher hinauf zur Burg. Bei einer Führung durch die alten Gemächer kann man sich die Sage von der Weißen Frau erzählen lassen. Kunigunde von Orlamünde findet auch nach ihrem Tod keine Ruhe, weil sie – historisch nicht belegbar – als junge Witwe aufgrund eines Missverständnisses ihre beiden Kinder umgebracht haben soll, um für den Nürnberger Burggrafen frei zu sein.
Auf dem Rundwanderweg geht es hinab ins Loquitztal, wo Bundesstraße, Bahnlinie und Loquitz gequert werden, und anschließend auf einem Steig am Hang des Tals links weiter zur Fischbachsmühle. Von dort dem Forstweg am Fischbach talaufwärts folgen und zum Schluss auf einem befestigten Wirtschaftsweg nach Steinbach an der Haide, das auf Bundesebene mehrmals die Goldmedaille im Wettbewerb “Unser Dorf soll schöner werden” errungen hat. Ein kurzer Ortsrundgang lohnt sich daher. 500 m an der Straße nach Ludwigsstadt entlang, dann dem markierten Weg nach links folgend erreicht man den Ausgangspunkt. Im Abstieg vom Sommerberg (648 m) besteht ein schöner Ausblick auf Ludwigsstadt und seine beiden Wahrzeichen, das 200 m lange und 26 m hohe Trogenbach-Eisenbahnviadukt und die Michaeliskirche.
Tourenüberblick
Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Fichtelgebirge” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
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