Aus dem Rother Wanderführer “Rund um Augsburg” von Kathrin Schön, © Bergverlag Rother
Durch den idyllischen Laubgang zum ältesten Heilbad Schwabens
Der Sage nach sollen die Quellen 1390 entdeckt worden sein, als man Brandschutt einer Scheune wegräumte, die der eifersüchtige Ritter Ulrich von Ellerbach mit seiner Gemahlin Adelheid darin angezündet hatte. Wie durch ein Wunder blieb der Körper der unschuldig Gestorbenen unversehrt. 1418 erwarb das Reichsstift Ursberg das Bad, bei dem es bis zur Säkularisation 1802 verblieb. 1891 kaufte es Dominikus Ringeisen. Er führte auch die Wasserkuren seines Freundes Sebastian Kneipp ein. Diese stellen neben dem wohl aus vulkanischer Asche entstandenen Badstein (sog. Peloid) und der heilsamen Adelheidquelle, die diesen durchfließt, die Besonderheiten des weithin bekannten Heilbades dar.
Ausgangspunkt:
Bahnhof Krumbach (513 m), Navi: 86381 Krumbach, Bahnhofstr. 51.
Länge/Höhenunterschied/Gehzeit:
10,9km / 160 m / 2h 45min
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Problemlos, außerhalb der Stadt größtenteils beschildert.
Einkehrmöglichkeiten:
Café am Heilbad Krumbad. Zahlreiche Gaststätten, Restaurants und Cafés in Krumbach.
Tipp:
Lauschtour zum Thema Wasser.
_______________________________________________
Wegverlauf:
Vom Bahnhof Krumbach (513 m) aus die B 16 überquert, gehen wir auf der Lichtensteinstraße geradeaus. Direkt an der Kammelbrücke mithilfe einer Fußgängerunterführung die Straßenseite gewechselt, wenden wir uns gleich nach rechts, wandern geradeaus durch den Stadtgarten und – an Spielplatz und Kindergarten vorbei – ein kurzes Stück auf der anschließenden Mühlstraße. Dann nehmen wir an der Mühlkapelle die Brücke über die aufgestaute Kammel, von der aus rechts die Untere Mühle zu sehen ist. Bis 1966 war sie in Betrieb, das Mühlrad produziert heute Strom für rund fünf Haushalte. Mit Blick auf die auf dem Schlossberg thronende Pfarrkirche St. Michael – hier oben steht auch das bei starker Belaubung nicht sichtbare Schloss – spazieren wir nach links weiter durch die Parkanlage. Die nächste Brücke gleich wieder überquert, geht es nach rechts weiter die Uferpromenade an der Kammel entlang. An der nächsten Brücke verlassen wir nach links nun dieses idyllische Eck. Am Gesundbrunnen mit Infotafel gehen wir nach links weiter. Die Karl-Mantel-Straße führt uns am ehemaligen Hürbener Wasserschloss (508 m) heute Volksmusikberatung, vorbei. Dessen massive Stützmauern ermöglichen Halt im sumpfigen Gelände – im Wasser stand das 1478 errichtete und damit älteste Gebäude der Stadt nie. Nach ca. 200 m folgen wir der Vorfahrtsstraße nach rechts – links das Mittelschwäbische Heimatmuseum (514 m) das teils in einem ehemaligen jüdischen Wohn- und Geschäftshaus (Nr. 5) untergebracht ist – und dann der Heinrich-Sinz-Straße, die bald nach links abbiegt. An der Ampel auf die andere Straßenseite, gelangen wir nun, leicht nach links versetzt, auf dem Badweg geradeaus aufwärts durch ein Wohngebiet. Die Asphaltstraße geht in einen Geh- und Radweg über, dann teils über Stufen hinauf zum Wasserturm, 543 m.
Weiter auf dem Badweg an den Rand der Bebauung. Hier zweigt gleich halb links ein Spurweg ab, der uns zu einem auf einer Terrasse gelegenen Wäldchen mit Birken hinüberbringt, wo wir uns rechts halten und dann nach links auf einem Grasweg zum ehemaligen jüdischen Friedhof (547 m) mit Tahara-Haus gelangen. Dieser wurde 1628 am sogenannten Schelmenloh, einer alten Richtstätte, angelegt, sodass die Juden nach über hundert Jahren ihre Toten nun nicht mehr ins ferne Burgau bringen mussten. Wieder zurück, gehen wir kurz auf dem Fußweg weiter, biegen aber an der nächsten Wegkreuzung links ab. Kurz hinauf, dann bringt uns der Feldweg überwiegend durch Wiesen geradeaus hinab zum Weihergraben. Diesen überquert, geht es – ab hier Beschilderung »Laubgang« und »Fitnessparcours« – nach links durch den Mischwald. Am Waldrand auf einem Kiesweg rechts hinauf. An einer Weggabelung geht es halb links weiter. An der Infotafel zur Keltenschanze beginnt der sogenannte Laubgang (553 m). Stets geradeaus wandern wir auf dem beliebten Spazierweg durch die um 1840 gepflanzte Allee aus Buchen, im zweiten Teil sind auch mächtige Eichen eingestreut. Ab einem Grenzstein (rechts am Wegrand) geht es geradeaus auf einem Fußweg durch die 2008 gepflanzte Fortsetzung. Dann erreichen wir die »Linie« genannte Forststraße (links Bank mit Infotafel), der wir nach rechts folgen, an einer Waldwiese mit Pavillon (568 m) vorbei. Zweigt rechts ein Forstweg ab, folgen wir ihm kurz und nehmen dann am Waldrand den Weg nach halb links durch die Wiesen auf das Heilbad Krumbad zu. Kurz am Waldrand entlang, gelangen wir zu der in die Kuranlagen integrierten Kapelle, die der Heiligen Felicitas als Patronin der Kranken geweiht ist. Das Café (555 m) lädt zur Einkehr ein. Auf dem Asphaltsträßchen geht es an einer Infotafel über den Badstein sowie am Kräutergarten mit dem Denkmal Adelheidquelle vorbei. Dann auf dem Geh- und Radweg nach links (weitere Infotafeln). Kreuzt ein Forstweg, überqueren wir mit diesem auf einer Brücke die B 300 und wandern an einigen Tafeln des Naturlehrpfades vorbei.
Nach gut 300 m folgen wir dem Kiesweg nach rechts Richtung Lexenried. Bald führt er an einer Lichtung entlang zur Lexenrieder Kapelle (559 m) von 1772, die Unserer Lieben Frau geweiht ist (Infotafel). Eine Rastbank bietet Erholung. Weiter die Lichtung entlang, queren wir den kreuzenden Kiesweg geradewegs und folgen dem Pfad Richtung Krumbach über den Weihergraben und dann nach links, kurz am Waldrand entlang. Gleich wieder im Wald, wandern wir nahe seinem Rand an mehreren Kreuzen vorbei. Schimmern schließlich Häuser durch die Bäume, geht es hinab. Am Waldrand steht neben einer Bank ein Steinkreuz (545 m) am Hang sind zwei Terrassenstufen zu erkennen. Dann folgen wir dem Weg hinab, an zwei degradierten Linden mit Kreuz (ND) vorbei. Nach halb links führt uns der Lexenrieder Weg durch ein Wohngebiet sanft hinab. An der Ampel folgen wir der Raunauer Straße nach rechts und nehmen im Kreisverkehr die zweite Abzweigung. Hier befindet sich der Gasthof Munding, in dem eine französische Kanonenkugel steckt, die von den schweren Kämpfen zwischen französischen und österreichischen Soldaten am Fronleichnamstag 1800 stammt. An weiteren Einkehrmöglichkeiten vorbei, gelangen wir wieder in die Heinrich-Sinz-Straße. Ab der Kreuzung vom Hinweg nach links auf bekanntem Weg zum Bahnhof zurück.
Tourenüberblick:
[osm_map_v3 map_center=”48.2447,10.3694″ zoom=”13″ width=”100%” height=”450″ file_list=”https://www.schoenebergtouren.de/wp-content/uploads/2018/04/Tourentipp-Deutschland-Bayern-Augsburger-Umland-Krumbach.gpx” file_color_list=”#800000″ control=”scaleline” map_border=”thin solid black” file_title=”Augsburger Umland – Krumbach”]
Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Rund um Augsburg” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
Karten & Wanderführer:
Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte: