Eine Bergwanderung in Brandenburg
Aus dem Rother Wanderführer “Rund um Berlin” von Manfred Schmid-Myszka, © Bergverlag Rother
Eine empfehlenswerte Wanderung mit beeindruckenden Ausblicken führt über den Kamm einer Hügelkette nach Saarmund im Nuthetal in Brandenburg. Der Kleine Ravensberg (114 m) ist die höchste Erhebung im Potsdamer Stadtgebiet. Mit dem benachbarten, eigenartigerweise etwas niedrigeren Großen Ravensberg (108 m) gehört er zum Saarmunder Endmoränenbogen, der in der Weichseleiszeit entstanden ist und der sich über 18 km vom Potsdamer Brauhausberg über den Telegrafenberg mit seinen sehenswerten, alten Observatorien und dem berühmten Einsteinturm bis in die Nähe von Blankensee erstreckt.
Ausgangspunkt:
Potsdam Hauptbahnhof ( 36 m).
Endpunkt:
Bahnhof Saarmund (34 m). Rückfahrt mit dem Linienbus nach Potsdam Hauptbahnhof.
Höhenunterschied/Gehzeit:
120 m / 3h 20min
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Teilweise steile Waldwege.
Karten:
Dr Barthel Verlag, Potsdamer Havelseen, Blütenstadt Werder und Umgebung (Maßstab: 1:35.000)
LGB, Naturpark Nuthe-Nieplitz (Maßstab: 1:50.000)
LGB, Havelseengebiet (Maßstab: 1:50.000)
Einkehrmöglichkeiten:
Unterwegs keine, Gasthaus in Saarmund.
Tipp:
Waldhaus Großer Ravensberg,
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Wegverlauf:
Wir verlassen den Hauptbahnhof von Potsdam an der Südseite und überqueren den großen Bus- und Straßenbahnhof und die Heinrich-Mann-Allee. An der Kreuzung mit der Straße Brauhausberg und Albert-Einstein-Straße befindet sich ein großer Wanderwegweiser. Hier kreuzen sich die Europäischen Fernwanderwege E 10 und E 11. Wir folgen zunächst dem mit blauem Strich markierten E 10 und schlendern die Albert-Einstein-Straße hinauf, bis wir nach kurzer Zeit am Telegrafenberg den Waldrand erreichen. Auf dem Telegrafenberg stand im 19. Jahrhundert einer von 61 optischen Zeigertelegrafen, die mittels verstellbarer Signalarme eine schnelle Nachrichtenübermittlung zwischen Berlin und Koblenz ermöglichten.
Ein Fahrweg führt weiter in den Wald. Nach etwa 100 m zweigt rechts ein mit grünem Strich markierter Wanderweg ab, der sich durch den Laubwald schlängelt. Links hinter dem Zaun befindet sich der Wissenschaftspark Albert Einstein, zu dem unter anderem der berühmte Einsteinturm von Erich Mendelsohn (Sonnenobservatorium (1924)), das Astrophysikalische Observatorium (1876), das Magnetische Observatorium (1888) und das Geodätisch-Astronomische Observatorium (1892) gehören (Besichtigung nur von außen). Nun müssen wir auf die Markierung achten, da der Wanderweg nicht immer die breiten Forstwege nutzt. Nach einiger Zeit erreichen wir an einem Rastplatz wieder die Blaustrich-Markierung. Der Wanderweg führt nun durch die Kahlen Berge leicht bergan, zuletzt wandern wir etwas steiler auf den Kleinen Ravensberg, auf dessen Gipfel ein Feuerwachturm steht (114 m).
Nun geht es ein kurzes Stück steil bergab. Nach dem Überqueren einer Waldschneise und des Caputher Heuweges, einer alten Ortsverbindungsstraße, erwartet uns der nächste kurze Anstieg auf den Großen Ravensberg, der aber mit 108 m kurioserweise niedriger ist als der Kleine. Auf seinem Gipfel liegt das Waldhaus des Wald-Jagd-Natur-Erlebnis e.V. Dieser “Lernort Natur” bietet vor allem Schulklassen die Möglichkeit, Kleintiergehege, eine Köhlerhütte und eine Gesteins- und Fossilienausstellung zu besichtigen. Wir wandern links am Waldhaus vorbei und passieren einen Aussichtspunkt, der uns einen Blick auf die südlichen Bereiche Berlins und Potsdams gewährt. Nach kurzem, steilem Abstieg leitet uns die Blaustrich-Markierung in einen Hohlweg und führt uns dann über Stufen zum idyllisch gelegenen Teufelssee hinunter. Wenige Minuten später verlassen wir den Wald. Links schweift der Blick über das Springbruch zum Potsdamer Stadtteil Bergholz-Rehbrücke.
Eine Bahnlinie wird überquert und nach 500 m zweigt unsere Blaustrich-Markierung rechts ab. Leicht ansteigend erreichen wir eine zweite Bahnlinie, die in einem Tunnel unterquert wird. Wir wandern nun durch den Kiefernhochwald der Bergholzer Heide. In Sichtweite der ersten Häuser von Wilhelmshorst zweigt die Markierung links ab und führt im Wald aufwärts. Wir erreichen eine Lichtung mit der Ortschaft Tannenhof. Hier biegt der Weg rechts ab. Am Ortsende geht es geradeaus wieder in den Wald. Ein Pfad windet sich durch den Hochwald, bis wir am Waldrand eine kleine Straße erreichen. Auf dieser laufen wir rechts über eine Bahnbrücke zu den ersten Häusern von Langerwisch.
Ein kurzer Abstecher führt uns zu den beiden Windmühlen. Die Paltrockwindmühle, die nach den an einen Mönchsrock erinnernden, lang heruntergezogenen Seitenwänden benannt ist, steht neben einer Miniatur-Bockwindmühle im Maßstab 1:4, die 1938 ein Müller für seinen Sohn erbaut hat, um ihn für den Müllerberuf zu begeistern. Von hier hat man auch einen schönen Blick über die Nutheniederung.
Hinter der Autobahnunterführung biegt die Blaustrich-Markierung rechts ab, wir gehen jedoch geradeaus weiter, umgehen ein Gewerbegebiet und erreichen die ersten Häuser von Saarmund. An einer Ampel gehen wir geradeaus weiter in die Ortsmitte. Links sehen wir die Kirche, die 1849 nach Plänen der Schinkelschüler Persius und Stüler erbaut worden ist. Die Bushaltestelle, von wo wir den Bus zurück nach Potsdam nehmen können, liegt 150 m südlich an der Hauptstraße.
Tourenüberblick:
Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Rund um Berlin” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
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