Ins bucklige “Hochland” von Hiddensee
Aus dem Rother Wanderführer “Rügen” von Rolf Goetz, © Bergverlag Rother
Der Leuchtturm auf dem Dornbusch ist weithin sichtbares Wahrzeichen von Hiddensee. Seit 1888 thront das Nordlicht auf dem 72 m hohen Schluckswiek. Eine wunderbare Rundwanderung erschließt das Hochland der Insel, wobei auch der Abstecher auf den topfebenen Altbessiner Sandhaken lohnend ist.
Touren-Steckbrief
Ausgangspunkt:
Vom Hafen Schaprode an der Westküste Rügens setzen täglich bis zu acht Fähren nach Kloster über (Fahrzeit 45–70 Minuten). Kostenpflichtiger Parkplatz am Fähranleger. Buslinie 35 Bergen– Schaprode im Stundentakt, Samstag und Sonntag etwa alle 2 Studnen.
Höhenunterschied/Gehzeit:
100 m / 3h 30min
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Überwiegend breite Wege, ausgenommen ein kurzer An- und Abstieg auf schmalem Pfad.
Einkehrmöglichkeiten:
Am Weg liegen die Gaststätten Enddorn und Klausner, außerdem etliche Lokale in Kloster.
Tipp:
Der Leuchtturm auf dem Dornbusch kann von Mai bis Oktober täglich 10.30-16 Uhr bestiegen werden (Eintritt).
Tourenbeschreibung
An der Hafenmole in Kloster orientieren wir uns an dem stolzen Fachwerkbau des Hotels Hithim. Rechts davon bringt uns der gepflasterte Hafenweg zu einem kleinen Supermarkt, in dem man sich mit frischen Brötchen und Obst eindecken kann. An der Kreuzung 50 m danach weist eine rote Boje rechts den Weg in Richtung Grieben/Bessin. Links des Weges liegt der von Rohrkolben eingefasste Weiher Reedsal, zur Rechten machen sich Weiden und Pferdekoppeln breit.
In Grieben begrüßen uns hübsche Reetdachhäuser und das Gasthaus zum Enddorn von 1898. Nach dem beschaulichen Weiler setzt sich die Wanderung auf einem Plattenweg fort. Zur Linken begeistert die prächtige Kulisse des vom Leuchtturm bekrönten Dornbuschs, den wir nach dem Abstecher zum Altbessin besuchen werden. Eine Viertelstunde hinter Grieben zweigen wir rechts in einen Pfad ab. Vor einem Gatter informiert eine Tafel über die beiden von Anlandungsprozessen gebildeten Sandhaken. Während der Neubessin als Kernzone im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ausgewiesen und für Besucher gesperrt ist, steht der Altbessin Wanderern offen. Wir wandern nun über Land, das es vor 400 Jahren noch gar nicht gab. Pittoresker Blickfang sind vorgelagerte Schilfinseln, über den Vitter Bodden genießen wir weiterhin den Ausblick auf den Dornbusch.
Der Pfad endet an einem Beobachtungsturm an der äußersten Südspitze des Altbessin. Von der Aussichtsplattform bietet sich ein eindrucksvoller Blick auf das Windwatt und die Anladungsflächen am Neubessin und hinüber auf die zu Rügen gehörende Halbinsel Bug.
Wir wandern auf dem Altbessin zurück und wenden uns am Weidegatter rechts an einem Zaun entlang. Ein stellenweise verwachsener Pfad führt durch dichte Sanddornhecken in wenigen Minuten zum Strand mit abermals schöner Aussicht auf den Bug. Am Strand gehen wir links zum Enddorn, hier beginnt ein Hochufer, das die ganze Nord- und Westküste des Dornbuschs umschließt.
Am Enddorn steigen wir in Höhe von Sitzbänken die Böschung hinauf und wandern nach einem Fahrradparkplatz auf anfangs sandigem Weg inseleinwärts. Nach fünf Minuten biegen wir rechts in einen Plattenweg ein, der sogleich als Feldweg weiterläuft. Dieser hält zunächst auf den Leuchtturm zu, steigt dann jedoch als Pfad relativ steil zu einem Sattel mit Sitzbank auf. Bevor wir geradeaus wieder absteigen, gehen wir rechts auf den aussichtsreichen Swantiberg, Hiddensees zweithöchsten Gipfel.
Wieder im Sattel führt der Pfad steil zu einer Lichtung mit weiteren Bänken hinab. Der breitere Weg schwenkt leicht nach links, geht in einen Plattenweg über, der vier Minuten nach der Lichtung nach rechts in einen Pfad verlassen wird, auf dem nun zum Leuchtturm auf dem Schluckswiek aufgestiegen wird. In der Hauptsaison herrscht rund um das Nordlicht meist Hochbetrieb, mitunter muss man für die Besteigung anstehen. Doch auch vom Fuß des Leuchtturmes ist die Aussicht beeindruckend, besonders schön zeigen sich die beiden Bessiner Sandhaken, gegen Nordwesten sind bei klarer Sicht die Konturen der dänischen Küste auszumachen.
Vom Leuchtturm steigen wir auf dem Treppenweg nach Süden ab und erreichen kurz darauf eine Trafostation und daneben ein altes Umspanntürmchen. Rechts haltend gelangen wir in zwei Minuten zum Restaurant Klausner, von dem auf der Klausner-Treppe durch das Steilufer zum Strand abgestiegen werden kann – ein lohnender Abstecher!
Wieder zurück am Trafohäuschen gehen wir nun rechts über eine Anhöhe hinweg. Der Weg mündet an einem Fahrradparkplatz auf einen Betonplattenweg, dem wir geradeaus auf aussichtsreichem Abstieg hinab nach Kloster folgen.
Tourenüberblick
Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Rügen” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
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