Zu einem der schönsten Aussichtsfelsen des Lausitzer Gebirges
Aus dem Rother Wanderführer “Oberlausitz” von Manfred Schmid-Myszka, © Bergverlag Rother
Der den umgebenden Wald weit überragende, markante Felssporn Pfaffenstein (565 m) stellt eine Dominante des nordöstlichen Lausitzer Gebirges dar. Aus der Ferne ähnelt er einer Burgruine.
Touren-Steckbrief
Ausgangspunkt:
Forsthaus Lückendorf an der Straße vom Luftkurort Lückendorf nach Zittau (498 m). Bus ab Zittau.
Höhenunterschied/Gehzeit:
450 m / 5h
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Rundwanderung auf Waldwegen und Wurzelsteigen (12 km).
Einkehrmöglichkeiten:
Gasthöfe in Lückendorf.
Tourenbeschreibung
Vom Parkplatz am Forsthaus Lückendorf wandern wir einer Rotpunkt-Markierung folgend nach Süden. Nach 100 m biegt der markierte Weg links in den Wald ein. An dieser Stelle haben wir westwärts einen schönen Ausblick über Wiesen hinweg zum Hochwald mit seinem Aussichtsturm. Unser Waldweg führt uns in 15 Minuten an den spärlichen Resten von Schanzen, die während der Napoleonischen Kriege angelegt wurden, vorbei auf die Fuchskanzel. Auf diesem 531 m hohen Felsen befindet sich eine Triangulierungssäule, die 1864 zur Landesvermessung aufgestellt wurde. Auch bietet sich eine schöne Aussicht nach Norden und nach Osten. Ganz nah vor uns liegt Zittau und dahinter die große Grube des bereits in Polen befindlichen Braunkohletagebaus bei Turoszów (Türchau). Rechts sehen wir schon unser nächstes Ziel: den über den Wald hinausragenden Popova skála (Pfaffenstein). Auf dem Weg dorthin leitet uns zunächst die Rotpunkt-Markierung einen steilen und steinigen Pfad hinab, der nach wenigen Minuten in einen bequemen Waldweg übergeht. Nach fünf Minuten treffen wir auf einen Wegweiser, an dem man links einen Abstecher zu den wenigen Überresten der einstigen Burg Karlsfried machen kann, die im Mittelalter die dahinter verlaufende Gabler Straße von Zittau nach Deutsch Gabel (Jablonné v Podješt?dí) bewachte. Der Zugang zur Ruine ist zurzeit jedoch nicht zu empfehlen, da an ausgesetzten Stellen das Geländer defekt ist.
Wenig später geht es an einem weiteren Wegweiser nach rechts; jetzt mit einer Gelbpunkt-Markierung. Durch den Kieferngrund kommen wir ins schattige Weißbachtal hinunter, durch das auch die deutsch tschechische Grenze verläuft. Wir wandern talauswärts an Bach und Grenze entlang, passieren mehrere Trinkwasserbrunnen und die alte Brunnenanlage, die 1876 zur Wasserversorgung der Stadt Zittau angelegt wurde. Hier verzweigt sich unser Weg. Wir nehmen den rechten Abzweig, der mit einem grünen Strich markiert ist, und kommen nach 500 m an den Fußgängergrenzübergang im Zigeunerwinkel.
Hier biegen wir scharf rechts ab und gehen auf tschechischem Gebiet mit einer Blaustrich-Markierung einer Forststraße nach. Später steigen wir auf einem etwas steilen Wanderweg auf den Aussichtsfelsen Kohoutí vrch (Hahnstein, 535 m) mit schönem Blick nach Norden. Wenige Minuten später stehen wir schon auf dem noch etwas höheren Sedlecký Špi?ák (Spitzberg, 544 m), von dem man aber wegen der hohen Bäume keine Aussicht hat. Nun geht es hinunter zu einer Wegkreuzung mit Wegweiser und Rastplatz auf dem Sattel zwischen Sedlecký Špi?ák und Popova skála (Pfaffenstein). Den Abstecher zum Pfaffenstein, der hier seinen Ausgang nimmt, sollte man sich nicht entgehen lassen. Man erreicht den völlig frei stehenden Felsen auf einem 500 m langen, schmalen Pfad mit der Markierung blaues Dreieck. Seine Spitze kann mittels einer stabilen, gesicherten Treppenanlage bestiegen werden; oben hat man eine der schönsten Rundsichten auf das gesamte Zittauer und Lausitzer Gebirge, die Vulkankegel des Böhmischen Mittelgebirges, den Jeschkenkamm, das Isergebirge und das dahinterliegende Riesengebirge. Beim Abstieg sehen wir unterhalb des Gipfels neben einigen Vertiefungen auch ein kleines Felsentor.
Zurück auf dem Sattel setzen wir unsere Wanderung auf dem mit blauem Strich markierten Wanderweg fort. Nach zehn Minuten erreichen wir einen weiteren markanten Felsen, den Podkova skála (Hufeisenstein), der seinen Namen den hufeisenförmigen Vertiefungen im Gestein verdankt. Hier biegen wir rechts ab, die Markierung ist an dieser Stelle schlecht zu sehen. Nach 600 m kommen wir an eine große Wegkreuzung. Hier biegen wir erneut rechts ab, nun einer Grünstrich-Markierung folgend. Sie bringt uns zuerst auf einer Forststraße in fünf Minuten hinunter zur Grenze im Weißbachtal und später auf einem schmalen Pfad an mehreren interessanten Felsen vorbei zur Felsformation Böhmisches Tor (?eská brána), durch die in alten Zeiten eine Landstraße von Böhmen in die Lausitz führte; die heutige Verbindungsstraße passiert das nahe Lückendorf und Petersdorf (Petrovice). Wenige Schritte hinter dem Böhmischen Tor biegen wir an einem Wegweiser links in einen mit gelbem Punkt markierten Weg ein, den Steinigten Weg, der uns in einer halben Stunde zum Forsthaus Lückendorf, unserem Ausgangspunkt, zurückbringt.
Tourenüberblick
Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Oberlausitz” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
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