Aus dem Rother Wanderführer “Sylt – Amrum – Föhr” von Bernhard Pollmann, © Bergverlag Rother
Über Sylts höchste Düne in die Braderuper Heide
Das Rote Kliff ist das Wahrzeichen von Sylt, die 52 m hohe Uwedüne die aussichtsreiche höchste Erhebung im Wattenmeer. Mit der schroffen Steilküste an der Nordseeseite kontrastiert auf der Wattenmeerseite die sanft gewellte Braderuper Heide, über der ein weiteres Wahrzeichen der Insel thront: der Kampener Leuchtturm.
Ausgangspunkt:
Parkplatz vor dem Campingplatz Kampen (25 m) am Möwenweg unweit der Kreuzung mit der Inselbahntrasse in der Gemeinde Kampen auf Sylt. Die Haltestelle »Kampen Süd« der Linie 1 von Westerland nach List liegt 2 Gehminuten entfernt an der Einmündung des Möwenwegs in die Insel-Hauptsraße.
Höhenunterschied/Gehzeit:
90 m / 2h 30min
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Leichte Strand-, Dünenund Heidewanderung auf fast durchgehend bequemen Wegen, zum Teil mit Holzlatten; die Strandroute folgt dem Spülsaum. Auf dem Kliffweg im Naturschutzgebiet Rotes Kliff besteht Absturzgefahr.
Einkehrmöglichkeiten:
Sturmhaube, La Grande Plage, Kupferkanne.
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Wegverlauf:
Am Parkplatz vor dem Camping am Kampener Möwenweg schwingt der sandige Dünensteg hinein in die eindrucksvolle Dünen- und Heidelandschaft des schon 1979 ausgewiesenen Naturschutzgebiets Dünenlandschaft auf dem Roten Kliff. Bald gibt der Steg rechts den Blick frei auf die Uwedüne, die höchste Erhebung der Insel Sylt, dann erreichen wir die aussichtsreiche Kliffkante oberhalb der Badestrände. Die senkrecht abstürzenden Sand- und Geschiebelehmwände des Roten Kliffs erheben sich auf einer Länge von gut drei Kilometern zwischen dem Haus Kliffende beim Nordseebad Kampen und dem Kurzentrum des Seebads Wenningstedt. Jahrhundertelang diente die markante Steilküste der Schifffahrt als Seezeichen, durch Sturmfluten und Erosion ist sie ständiger Veränderung ausgesetzt.
Auf dem Kliffkantenweg geht es rechts weiter, bis der Weg landeinwärts und hinauf zur Uwedüne kurvt, auf der eine Panorama-Orientierungstafel die Landmarken im Blickfeld benennt. Nach dem Abstieg auf der Stufenanlage geht es nordwärts zur Kurhausstraße, von der ein Dünenweg schräg links zur Kliffkante und zum Panorama-Restaurant Sturmhaube weiterleitet. Hier erfolgt wie bei Tour 4 der Wechsel auf den Strand, wo wir dem Spülsaum nordwärts zum Dünenrestaurant La Grande Plage folgen, dann wandern wir landeinwärts am Quermarkenfeuer vorbei. Auf der alten Inselbahntrasse geht es rechts ein kleines Stück parallel zur Lister Straße, bis wir diese an der ersten Ampel überqueren. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite folgen wir dem Rad- und Wanderweg längs der Straße kurz nordwärts Richtung List, dann biegen wir rechts auf den ungeteerten Weg Grönning ab, der zwischen Kampen und dem Naturschutzgebiet Nielönn entlangläuft. In den Salzwiesen des Naturschutzgebiets sind vor allem bei Flut Watvögel wie Goldregenpfeifer, Rotschenkel und Kampfläufer zu beobachten; am Wegesrand stehen Tafeln des Kampener Kunstpfades, der Künstler und Kunstschaffende ehrt, die sich Kampen besonders verbunden fühlten. Auf der Höhe des Hans-Hansen-Wais passieren wir die Tafel, die an die Kammersängerin Emmi Leisner erinnert, kurz vor der Wattkante jene der Verleger Axel Springer und Peter Suhrkamp. Hier führen Stichpfade an die Wattkante, wo bei auflaufendem Wasser erneut Watvögel beobacht werden können.
An einer Sitzbank vor der Tafel des Bildhauers Ernst Penzoldt geht es ein Stück landeinwärts und dann sofort links auf den Fennenweg. An der Verzweigung hinter den Häusern auf der linken Wegseite führt ein Bohlenweg ans Watt hinaus, während der Fennenweg geradeaus zwischen Reet und Heckenrosen zur Wattwanderweg-Verzweigung am Rand der Braderuper Heide führt, wo wir eine Sitzbank sowie die Tafel des “Weltbühne”-Herausgebers Siegfried Jacobsohn vorfinden. Rechts ist das Restaurant Kupferkanne ausgeschildert, das im Rahmen eines kurzen Abstechers zu erreichen ist. Wir aber folgen dem ausgeschilderten “Wattwanderweg” links Richtung Wasser und wandern nach wenigen Metern rechts zwischen den Heideflächen und ausgedehten Reetbeständen hindurch. An der Verzweigung Pück-Deel nahe reetgedeckter Einzelhäuser weist das Schild “Leuchtturm” rechts auf einen Sandweg, der an den Reetdachhäusern vorbeiführt und dahinter die Kreuzung mit dem Verbindungsweg Richtung Kupferkanne erreicht. Hier links und an der Gabelung schräg links in die Heide, auf Stufenanlagen durch eine Senke, an der Wegekreuzung in der nächsten Senke rechts und bald mit Blick auf die Reetdachhäuser des Dorfs Braderup hinauf zum Parkplatz Braderuper Heide vor dem Gelände des Golf-Clubs Sylt. An der Straße geht es kurz nach rechts, dann auf dem ersten Weg links am Golfplatz entlang. An der ersten Verzweigung halten wir uns rechts, an der zweiten gehen wir links, bis am Katharinenhof rechts der Asphaltweg zum Kampener Leuchtturm abzweigt. Den Auftrag zum Bau erteilte 1853 König Frederik VII. von Dänemark, dessen Wappen den Turmsockel ziert. Wegen seiner malerischen Lage nahe der Hügelgräber am oberen Rand der Braderuper Heide wurde der aus Bornholmer Klinkern erbaute Turm auf Gemälden, Stichen und Aquarellen verewigt, nach der Verbreitung der Fotografie avancierte er zum beliebtesten Motiv auf der Insel. Seine heutige Tageskennung, den weißen Anstrich mit schwarzem Band, erhielt er 1953. Zuletzt bestiegen werden konnte der Turm 2006 im Rahmen des Turmfestes anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Inbetriebnahme; es herrschte ein derart reges Interesse, dass die Eintrittskarten verlost werden mussten.
Vom Leuchtturm geht es kurz zurück zur Verzweigung am Katharinenhof und dort rechts weiter. Wir kreuzen die Landstraße und erreichen bald darauf die Inselbahntrasse, die rechts zum Ausgangspunkt am Campingplatz Kampen zurückführt.
Tourenüberblick:
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Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Sylt – Amrum – Föhr” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
Karten & Wanderführer:
Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte: