Felsen, Burgen und Aussichtskanzeln am Heidenmauer-Rundweg
Aus dem Rother Wanderführer “Vogesen” von Bernhard Pollmann, © Bergverlag Rother
Wurzel- und Felspfade folgen der jahrtausendealten Heidenmauer an der Abbruchkante des Odilienbergs mit hervorragenden Ausblicken auf die Vogesen, das Elsass, den Schwarzwald und bei klarer Sicht bis zu den Alpen. Der mit dem Zeichen gelbes X markierte Heidenmauer-Rundweg besteht aus einem Südkurs (4,5 km) und einem Nordkurs (5,5 km); der Südkurs verläuft überwiegend parallel zum Europäischen Fernwanderweg 2 (GR 5, Rotstrich).
Ausgangspunkt:
Bushaltestelle Mont Sainte-Odile (765 m) an den Parkplätzen vor dem Zugang zum Kloster, Buslinie Strasbourg – Obernai – Ottrott – Mont Sainte-Odile.
Höhenunterschied/Gehzeit:
350 m / 3h
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Fast durchgehend Wurzelpfade, zum Teil steinig.
Einkehrmöglichkeiten:
Odilienkloster.
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Wegverlauf:
Aus der Pforte des Odilienklosters tretend führen links Stufen hinab zur Verzweigung am Waldrand: Links (1 Min.) befindet sich in einer Höhlung des Klosterfelsens die 1904 geweihte Lourdes-Grotte, der Jakobsweg führt hinab zur Source Ste-Odile (2 Min.), während sich der Heidenmauer-Rundweg und der Fernwanderweg nach rechts wenden und auf einem steinigen Weg zwischen Buchenwald und bis zu 5 m hohen Buntsandsteinfelsen mit Kreuzwegdarstellungen zum ehemaligen Römertor führen, einem der früheren Zugänge zum Klosterfelsen. Nach Durchqueren dieses Durchlasses beim Felskopf Chapelle des Roches / Odilias Waldrast folgt der Rundweg einem wurzelig-steinigen Pfad längs der Heidenmauer zum aussichtsreichen Rocher du Panorama / Hangenstein / Mündelfels und weiter auf einem Wurzel- und Felspfad zum aussichtsreichen Maennelstein mit Panorama-Orientierungstafel und Schutzhütte.
Vom Maennelstein geht es längs der Heidenmauer an der Abbruchkante der Bloss-Kuppe im Wald weiter zum 15 m senkrecht und in Überhängen abstürzenden Schaftstein; ihm ist außerhalb der Heidenmauer der isoliert aufragende Wachtstein vorgelagert; Schaft– und Wachtstein sind durch eine niedrige Steinmauer miteinander verbunden. Der Rundweg führt am Abzweig zur ausgeschilderten Airbus-Absturzstelle (Abstecher: 2 Min.) vorbei zum Dolmen Grotte des Druides und auf einem zuweilen steinigen bzw. mit Trittstufen ausgelegten Waldweg zur Straße, dahinter am rekonstruierten gallorömischen Barr-Tor vorbei auf einem Waldweg bzw. -pfad zum unteren Parkplatz. Hier beginnt der nördliche Heidenmauer-Rundweg.
Er passiert im Wald den als vorgeschichtlicher Steinbruch genutzten Forrerfelsen und gleich darauf den Rocher Saint-Nicolas / Nikolausfelsen am Felsentor. Im weiteren Verlauf ist die Heidenmauer zum Teil verschwunden, weil die Steine zum Bau der unterhalb gelegenen Burg Dreistein (Ruine) verwendet wurden. Die Porte Koeberlé / Koeberlé-Tor nutzt eine natürliche Geländeverwerfung und gilt als ältestes Tor in der Heidenmauer. Am Hagelschloss, dem nördlichsten und niedrigsten Punkt der Heidenmauer, verschwindet diese wieder fast völlig.
Vom Hagelschloss führt der Rundweg im Wald hinüber zum Nord-Tor und trifft auf einen Wirtschaftsweg, dem das gelbe Dreieck kurz links folgt und dann rechts auf einen Pfad zum Hohenburgerberg abzweigt: ein fantastisches Wald- und Felsgebiet mit weitem Blick auf das Kloster und auf die Oberrheinebene. Die schönste Aussicht bietet sich vorn auf dem Gipfelfelsen.
Von der Hohenbourg senkt sich der Pfad links hinab und trifft auf den mit dem blauen X markierten Sentier des Merveilles / Wunderpfad. Er führt aussichtsreich rechts zu den Rochers géants / Großfelsen: gigantische Buntsandsteinpfeiler und -wände, Verwitterungsblockmeere, urwaldartig unberührt wirkender, mehrhundertjähriger Wald mit Tannen und Stechpalmen. Wenig später taucht wieder die Heidenmauer-Rundweg-Markierung gelbes X auf: Sie folgt der Heidenmauer im Wald zur Grotte d’Etichon (benannt nach dem Vater der Klostergründerin) und zur Wegeverzweigung am Stollhafen-Felsen beim überhängenden Rocher d’Oberkirch / Saufelsen mit der prähistorischen Felszeichnung eines Wildschweins an der Spitze des größeren Überhangs.
Neben dem Saufelsen führt der Heidenmauer-Rundweg (gelbes X) mit dem Hinweis »sentier pittoresque« zu einem Kreuz und einer Sitzbank am Fuß des Felsmassivs, passiert wenig später die Römerstraße (die als solche nicht mehr erkennbar ist) und leitet hinauf zur Bergwiese Grossmatt. Wenig später sind wieder die Gebäude des Odilienklosters erreicht.
Inhaltsverzeichnis
Tourenüberblick:
Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Vogesen” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
Karten & Wanderführer:
Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte: