Ein alpiner Weg und glanzvolle Überreste der Römerzeit
Aus dem Rother Wanderführer “Provence” von Thomas Rettstatt, © Bergverlag Rother
Die Wanderung in der Provence führt an äußerst sehenswerten Monumenten der Antike und des Mittelalters vorbei, durchquert einen stimmungsvollen Wald, tangiert einen malerischen See und nimmt schließlich vom Verlauf und den Szenerien her gesehen einen alpinen Charakter an.
Touren-Steckbrief
Talort:
St-Rémy-de-Provence (60 m).
Ausgangspunkt:
Von der Ortsmitte nehmen wir die D 5 Richtung les Baux und folgen nach knapp 1 km rechts dem Wegweiser “Barrage”. Auf einem schmalen Teersträßchen erreichen wir bergwärts den Stausee mit Parkplatz (ca. 133 m), 3 km vom Ortszentrum entfernt.
Höhenunterschied/Gehzeit:
140m / 1h 45min
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Gut markierte Wege und bezeichnete Straßen mit problemloser Orientierung; jedoch erfordert der Aufstieg vom See unbedingt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, da schrofiges Gelände und ein Felstunnel mit Eisenklammern überwunden werden müssen.
Einkehrmöglichkeiten:
–
Sehenswertes:
Altstadt von St-Rémy mit engen Gässchen und schattigen Plätzen.
Hinweise:
Wegen Waldbrandgefahr kann die Gegend um den Lac Peirou vom 1. Juni bis zum 30. September gesperrt sein.
Karte:
IGN 3042 OT, Tarascon, St-Rémy-de-Provence.
Tourenbeschreibung
Vom Parkplatz am Lac Peirou wandern wir auf dem weiß-rot markierten GR 6 wenige Meter zum Stausee, der 1891 als Trinkwasserspeicher angelegt wurde. Abgesehen von der kleinen Staumauer und der südlichen Vegetation, erscheint der Vergleich mit einem Bergsee nicht abwegig. Wir folgen der Markierung, die durch lichten Nadelwald ein Stück am rechten Seeufer entlangführt; dann steigt der Pfad unvermittelt und steil bergan. Die Landschaft zeigt sich bei dieser Wanderung in der Provence nun von ihrer schönsten Seite: Das Blaugrün des Wassers, das Grün der Bäume, das Blau des Himmels und das Grauweiß der steilen Kalkfelsen bieten einen stimmungsvollen Kontrast. Der schmale Steig führt nun durch schrofiges Gelände und über abgetretene Felsen, was die Zuhilfenahme der Hände erfordert. Es schließt sich eine schmale, seilgesicherte Passage unter einer Felswand an. Sie endet an einem Felstunnel, durch den der Weg mithilfe von Eisenklammern wie in einem Kamin steil schräg nach oben führt. Nach dem Tunnel (etwas links oberhalb schöne Aussicht) weist der gut markierte Weg gleich wieder ein stärkeres Gefälle auf, das nur kurz von einem ebenen Stück unterbrochen wird. Durch Buschwald und felsiges Gelände wandern wir schließlich hinab in das Tal, wo wir auf die D 5 treffen. Dieser folgen wir nach links (GR-Markierung). Von der Straße bieten sich einige lohnende Abstecher: Erste Station sind die rechts der Straße gelegenen Ausgrabungen der gallo-römischen Siedlung von Glanum (ausgeschildert), die zu einer Besichtigung einladen. Kurze Zeit später sehen wir links der Straße den eintorigen römischen Ehrenbogen Arc municipal und das Mausoleum der Julier, ein Leergrab für die Enkel des Augustus, aus dessen Zeit beide Monumente stammen. Die nächste Station befindet sich dann wieder rechts in einer Seitenstraße: das Kloster St-Paul-de-Mausole, dessen Kirche und Kreuzgang mit verzierten Steinkapitellen aus romanischer Zeit stammen. Nach insgesamt knapp 1 km auf der D 5 biegt links ein Teersträßchen zum Stausee ab (Wegweiser “Barrage”). Es führt zunächst eben an den letzten Häusern von St-Rémy vorbei und steigt dann sanft bergan. An einem namenlosen Sattel (170 m) können wir entweder dem Sträßchen folgen oder links einen Abkürzungsweg durch den Wald nehmen, wo es kurz bergab und über den GR 6 links zum Parkplatz am Lac Peirou geht.
Tourenüberblick
Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Provence” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
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