Aussichtskanzel zwischen Comer und Luganer See
Aus dem Rother Wanderführer “Comer See” von Eugen Hüsler, © Bergverlag Rother
Eine Wanderung auf den Gipfel des Monte Grona zwischen dem Comer See und Luganer See muss man, wegen der Aussicht, einfach machen, bei einem Aufenthalt am Comer See im Piemont in Italien. Aber nur bei klarem Wetter; denn im Hochsommer verschwinden die Seen bald einmal unter einer Dunstglocke und oft ist auch die Sicht auf ferne Gipfel getrübt, nicht selten durch mächtige Wolkentürme, die für den Nachmittag Gewitter ankündigen. Da hat man es im Herbst besser: blau der Himmel, weit der Horizont, tausend Gipfel im Innenbogen der Alpen umfassend, in der Tiefe die Insubrischen Seen (Lago Maggiore, Luganer See und Comer See). Was für eine Schau! Besondere Schwierigkeiten bietet die Wanderung auf den Gipfel des Monte Grona nicht, markierte Wanderwege führen bis hinauf zum großen Kreuz: ein Normalweg, dazu ein sehr steiler (“Direttissima”) und ein besonders aussichtsreicher (“Panoramico”). Die vierte Route eignet sich keinesfalls für Wanderer; ein über senkrechte Felsen laufendes Drahtseil, wenn auch straff gespannt und solide verankert wie an der “Ferrata del Centenario CAO“, ist noch lange kein “Weg”.
Touren-Steckbrief
Ausgangspunkt:
Wanderparkplatz (ca. 1080 m) oberhalb der Monti di Breglia (996 m), an Wochenenden oft restlos belegt. Nächster Ort: Breglia (749 m), Bus von Menaggio.
Höhenunterschied/Gehzeit:
700 m / 4h 30min
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Bezeichnete Wege, ganz zuletzt leichte Felsen (Drahtseil).
Einkehrmöglichkeiten:
Rifugio Menaggio (1383 m), Mitte Juni bis Mitte September durchgehend, sonst an den Wochenenden bewirtschaftet.
Tourenbeschreibung
Vom Parkplatz (1080 m) oberhalb der Monti di Breglia (996 m) auf dem gelb-rot markierten Weg kurz aufwärts zu einer Verzweigung. Hier wandern wir auf dem rechten Wanderweg weiter, den “Sentiero alto“, der im Gegensatz zum links abgehenden “Sentiero basso” viel Aussicht bietet. In etwa einer Stunde ist das Rifugio Menaggio (1383 m) erreicht; die freundlich bewirtschaftete Berghütte liegt auf einer Anhöhe unter den Felsen des Monte Grona. Hinweisschilder informieren über den Weiterweg. Von der Hütte, den Hinweisen “Ferrata” folgend, wandern wir zum Einstieg des Klettersteigs, dann – bestens markiert – geradeaus weiter. Der Wanderweg führt in einem weiten Rechtsbogen, allmählich an Höhe gewinnend, links um den Bergstock herum und hält durchaus, was sein Name verspricht: Viel Aussicht, zunächst vor allem zum Comer See, dann auch westlich auf den Luganer See und seine Bergkulisse. Im Rücken des Gipfels, an einer kleinen Gratsenke, treffen die Anstiegswege zusammen; ein solides Drahtseil hilft über die letzten felsigen Meter hinauf zum großen Kreuz am Monte Grona. Vom Gipfel kurz über die kleine Felsstufe hinab, dann am Kamm entlang zur Forcoletta und geradeaus weiter in die kleine Senke mit der Kapelle San Amate (1623 m). Hier spitzwinklig nach rechts und mit schöner Aussicht wandern wir hinunter zum Hüttenweg. Auf ihm zurück zum Parkplatz
Tourenüberblick
Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Comer See” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
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