Aus dem Rother Wanderführer “Antholz – Gsies” von Gerhard Hirtlreiter, © Bergverlag Rother
Wandertour
Plattener Erdpyramiden
Inhaltsverzeichnis
Zu einem seltenen Naturphänomen
Man schrieb das Jahr 1882, als ein schweres Unwetter mit extremem Starkregen den – schon bei einem früheren Gewitter unterbrochenen – Karrenweg zwischen dem Thalerhof und Aschbach vollends wegriss. Und nicht nur das: Es bildete sich eine riesige Kerbe in den mächtigen Moränenablagerungen, die eiszeitliche Gletscher vor 20.000 Jahren in den Lahngraben am Hochnall gepresst hatten. Das Geschiebe dieser Gletscher besteht aus sehr unterschiedlich großen Steinen, darunter auch große Blöcke aus Tonalit, einem Tiefengestein, das Teile der Rieserfernergruppe bildet. Wo diese widerstandsfähigen Felsbrocken das darunter lagernde feinere Material vor den prasselnden Regentropfen schützten, blieben Säulen aus Moränenmaterial stehen, während die unmittelbare Umgebung tiefgreifend ausgeschwemmt wurde. Dieser Prozess ist nicht abgeschlossen, zumal manche der Decksteine arge Wackelkandidaten sind !
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Talort:
Percha
Ausgangspunkt:
Oberwielenbach, zweiter Parkplatz (1440 m), beim Schild »P1 Pyramiden«) an der Straße, die von Oberwielenbach Richtung Platten führt. Zufahrt mit Pkw oder Bus 431 von Percha (zwischen Olang und Bruneck).
Höhenunterschied/Gehzeit:
150 m / 1h 25min
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Keine; bequeme Kurzwanderung. Die Variante verlangt dagegen Trittsicherheit in teils abschüssigem Steilgelände (Tendenz zu »schwarz«).
Einkehrmöglichkeiten:
Direkt am Weg keine, Gasthäuser im nahen Weiler Platten und im Ausgangsort Oberwielenbach.
Variante:
Von der unteren Aussichtsplattform an den Erdpyramiden können trittsichere Bergsteiger auf dem sehr steilen, ungesicherten Waldpfad absteigen, der Richtung Aschbach ausgeschildert ist. An einer abschüssigen Flanke verzweigt sich der Pfad (links hinunter ginge es nach Aschbach weiter) – wir nehmen den geradeausführenden Weg, der bald wieder an Höhe gewinnt. Kurz nach der Querung eines steilen Waldhangs wenden wir uns bei einem Zaun nach rechts, bei einem Überstieg dann nach links. Nach einer Wiese kommt eine weitere Verzweigung, wo wir nach rechts gehen und damit zu dem Asphaltsträßchen hinaufkommen, das wir beim Anstieg für ein kurzes Stück benutzt haben.
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Wegverlauf:
Gegenüber dem Parkplatz (1440 m) beginnt ein zu den Erdpyramiden ausgeschilderter Wanderweg, der im Wald gleich mal zügig an Höhe gewinnt. Bald nach Überquerung des Kammerer Baches ignorieren wir den links abzweigenden Weg zur Gönner Alm und gehen auf dem Weg P1 geradeaus. Wo wir auf ein Asphaltsträßchen treffen, folgen wir dem nach links, um es bei der nächsten Kehre gleich wieder nach rechts zu verlassen. So kommen wir zur oberen Aussichtsplattform (1560 m) an den Erdpyramiden. Ein mit Holzgeländern gesicherter Weg führt zu einer tiefer gelegenen Plattform, die neue Perspektiven auf die Erdpyramiden – die überwiegend eigentlich Erdsäulen sind – eröffnet. Für den Rückweg steigen wir wieder zur oberen Plattform an und kehren auf bekanntem Weg zurück.
Tourenüberblick:
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Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte:
Karten:
– Tabacco Wanerkarte (Blatt 032) – Antholzer Tal, Gsieser Tal (Maßstab: 1:25.000)
– Kompasskarte (Blatt 57) – Bruneck, Toblach (Maßstab: 1:50.000)
Weitere interessante Wandertouren für die Region finden Sie z.B. in dem Buch “Rother Wanderführer – Antholz – Gsies” vom Bergverlag Rother.
Quelle: Bergverlag Rother