Der Inselberg an der südlichen Grenze der Lombardischen Alpen
Aus dem Rother Wanderführer “Comer See” von Eugen Hüsler, © Bergverlag Rother
Wanderung auf den Blumenberg “Monte Barro” in der Lombardei in Italien. Die dolomitische Kalkerhebung ist ein Phänomen: keine 1000 Meter hoch, aber vollkommen freistehend, mit Seen rundherum und einer faszinierenden Panoramaaussicht. Zugvögel machen gerne Station an dem Alpenrandgipfel, und im Frühling blüht es so üppig wie artenreich. Nachgewiesen sind über tausend verschiedene Pflanzen. An die “eisige” Vergangenheit des Monte Barro, als der Addagletscher seine Flanken umfloss, erinnern erratische Felsbrocken aus dem Berninagebiet. Und an der Westflanke des Berges wurden frühchristliche Bauten (5./6. Jahrhundert) sowie die Reste einer Festungsmauer mit drei Türmen freigelegt. Das Museo Archeologico bei der Kirche Santa Maria (ehemalige Einsiedelei) präsentiert umfangreiches Fundmaterial (geöffnet Mittwochs 14–17 Uhr, Samstag/Sonntag 14–17.30 Uhr).
Touren-Steckbrief
Ausgangspunkt:
Galbiate (371 m), stattliches Dorf am Südfuß des Monte Barro. Zufahrten von der Superstrada Milano–Lecco (Ausfahrten Civate bzw. Lecco-Pescate). Parkplätze im Ortsbereich, unter anderem an der Via Cesare Cantù (Schild “Monte Barro” an der Ampelkreuzung mitten im Ort, 100 m weiter rechts).
Höhenunterschied/Gehzeit:
550 m / 3h 15min
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Aufstieg teils sehr steil, zum Gipfel hin sonnig, kurze Kletterstellen am Grat (I). Wege bestens markiert.
Einkehrmöglichkeiten:
Ristorante Eremo Monte Barro (741 m), Dienstag Ruhetag.
Tourenbeschreibung
Vom Parkplatz an der Via Cesare Cantù wandert man zunächst auf der Via Sant’Allesandro entlang, biegt dann links in die Via dell’Oliva ein (Wegweiser “Monte Barro“). Kurz steiler bergan, dann angenehm schattig und nur noch sanft ansteigend zum Beginn des Wanderweges “Sentiero delle Creste” (Schilder). Er gewinnt gleich zügig an Höhe, erst noch weitgehend ohne Aussicht, dann mit ersten hübschen Tiefblicken auf den Lago di Anone. Der Wanderweg hält sich weitgehend an den Südostgrat und überschreitet dabei drei felsige Kuppen, dazwischen leicht an Höhe verlierend: Terzo, Secondo und Primo Corno (814 m). Hinter dem ersten Horn geht links ein Wanderweg ins Valle della Pila ab. Am Schlussanstieg leichte Kletterpassage (I), dann ist die Höhe des Monte Barro (922 m) gewonnen. Stimmungsvoll die Tiefblicke auf insgesamt fünf Seen: Anone, Pusiano, Alsério, Garlate und Lecco. Bei ganz klarer Sicht im Südwesten bis zum 220 Kilometer entfernten Monviso!
Der Abstiegweg der Wanderung führt in zunächst leicht felsigem Gelände westwärts hinunter in die Sella dei Trovanti und weiter (Blumenpfad) zur ehemaligen Einsiedelei Eremo (741 m) am Monte Barro mit der Kirche Santa Maria, einer Einkehr und dem Archäologischen Museum. Beim Ristorante beginnt die “Strada Vecchia“, ein schöner alter Pfad, über den man zur Monte-Barro-Straße absteigt. Zuletzt auf Asphalt hinein ins Siedlungsgebiet von Galbiate und zurück zum Parkplatz. Wer sich den Ort gut gemerkt hat, findet in den teilweise schmalen, krummen Gassen leichter zurück.
Tourenüberblick
Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Comer See” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
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