Über die kargen Berge der Halbinsel zu türkisfarbigen Badebuchten
Aus dem Rother Wanderführer “Sizilien” von Dorothee Sänger / Michael Gahr, © Bergverlag Rother
Der erste Naturpark Siziliens entstand aus einer Bürgerinitiative, 6000 Menschen demonstrierten 1980 erfolgreich gegen die Bebauung der Halbinsel – eines der schönsten Küstenabschnitte Siziliens zwischen Castellammare del Golfo und San Vito lo Capo. Über die kargen ausgetrockneten Berge, durch verlassene Hirten- und Bauernsiedlungen wandern wir vom Südeingang bis fast zum Nordeingang des Parks. Zurück geht es vorbei an der saftig grünen Oase, welche die Grotta dell’Uzzo – eine vertikal geöffnete Magma-Blase von ca. 20 m lichter Höhe – umgibt, auf einem entzückenden Uferpfad entlang der Küste. Immer wieder lockt das fast unwirklich türkis leuchtende kristallklare Meer in den weißen Buchten zum Baden.

Tunnel am Südeingang des Naturpark Lo Zingaro – Foto: Mario Hübner
Touren-Steckbrief
Ausgangspunkt:
Südlicher Naturparkeingang Scopello, 81 m. Autoanfahrt: Auf der A 20 von Palermo Richtung Trapani, Abfahrt Castellammare di Golfo Richtung Castellammare, dann auf der der SS 187 Ri. Trapani, nach rechts Ri. Scopello und Naturpark Lo Zingaro abbiegen, ca. 1 km nach Scopello auf dem Parkplatz am Südeingang parken.
Höhenunterschied/Gehzeit:
820 m / 5h 30min
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Leichte Wanderung auf schön ausgebauten und zuverlässig markierten Wanderwegen. Bei Hitze sehr anstrengend, da kein Schatten.
Einkehrmöglichkeiten:
Kiosk am Parkeingang Süd.
Tipp:
Eintritt: 3 €, ermäßigt bis 14 J. 2 €; Öffnungszeiten Okt.-März 8-16 Uhr, April– September 7-21 Uhr. Eine Kartenkopie mit Wanderwegen wird am Eingang ausgegeben. Die Parkverwaltung weist auf die Steinschlaggefahr zwischen der Cala della Disa und Cala del Varo hin. Kurz nach dem Eingang Süd ist in dem Centro Visitatori eine kleine Ausstellung der Produkte, die die Bauern hier früher aus Gräsern, Blättern etc. hergestellt haben, zu besichtigen. Kurz nach dem Eingang Nord kann man die Grotta dell’Uzzo besuchen. Badesachen nicht vergessen für die Buchten auf dem Rückweg (abends Schatten auf dieser Bergseite).

Türkisfarbenes, klares Wasser und kleine idyllische Bucht laden zum Baden ein – Foto: Mario Hübner
Tourenbeschreibung
Wir betreten den Naturpark am Kassenhäuschen Südeingang und gehen geradeaus auf dem breiten Weg durch einen Tunnel. Der Weg wird zum Pfad und führt entlang des Hanges oberhalb des Meeres weiter. An einer Verzweigung halten wir uns auf dem oberen Weg Richtung »Capreria« und kommen oberhalb einer Hütte vorbei. An der nächsten Verzweigung erreichen wir Höhe haltend das Centro Visitatori mit kleiner Ausstellung. Der Weiterweg führt hinter dem Besucherzentrum bergan in Richtung »Pizzo del Corvo, Sughero, Borgo Cusenza«. In Serpentinen schraubt sich der Pfad den Hang hinauf und wir gewinnen rasch an Höhe, links von uns begrenzt ein Zaun das Naturparkgelände. Wir stoßen auf einen Schotterweg und wenden uns nach rechts in den Park hinein. Der breite Weg verläuft bald eben an Olivenbäumen vorbei bis zu einer Verzweigung vor einem Gebäude; hier weisen uns die Holzschilder »Sentieri alti« den weiteren Weg nach links. Kurz darauf ignorieren wir einen Abzweig nach links aufwärts und bleiben auf dem schmalen Pfad geradeaus (weiterhin »Pizzo del Corvo, Sughero, Borgo Cusenza«). Auch am nächsten Linksabzweig wandern wir Höhe haltend geradeaus (»Sughero, Borgo Cusenza«) weiter. Schließlich steigt der Pfad wieder an, der Hang wird steiler, und wir überqueren einen felsigen Kamm, der in dem rechts unter uns liegenden Felsvorsprung des Pizzo del Corvo endet. Anschließend führt der Weg in einigen Serpentinen abwärts. Wir queren eine Rinne, die sich den Hang hinunterzieht, und wandern bald durch mannshohes Gras und Palmen.

Vereinzelt stehende Häuser im Naturpark Lo Zingaro – Foto: Mario Hübner
Nach einem weiteren Taleinschnitt haben wir die verstreuten verfallenen Häuser von Sughero erreicht. Wir ignorieren einen Abzweig, halten uns geradeaus Richtung »Cala Marinella, Borgo Cusenza«, am nächsten Abzweig nach rechts bleiben wir erneut geradeaus (»Borgo Cusenza«). Der Pfad verläuft eben am Hang entlang und entfernt sich bald oberhalb eines Hauses nach links leicht ansteigend von der Küste.
Wir durchschreiten einen Sattel und erblicken erstmals vor uns die verlassenen Häuser von Borgo Cusenza, eingebettet in die verkarsteten Berghänge. Vom Dorfplatz gehen wir nach rechts und weiter auf dem Zufahrtsweg zum Dorf Richtung »Passo del Lupo«. Schließlich erreichen wir eine kleine Kuppe und kommen wenig später bei den Resten eines Brunnens an einen Abzweig. Hier führt uns ein Treppenweg rechts abwärts Richtung »Ingresso Nord«. Der Weg bringt uns in dem großen Taleinschnitt entlang senkrechter Felswände steil bergab direkt zum Meer hinunter.
Den Nordeingang und eine Badebucht zum Greifen nah, schwenkt der Weg nach rechts in südlicher Richtung. Wir treffen auf den unteren Verbindungsweg zwischen Nord- und Südeingang. Den hübsch mit Steinen gesäumten Weg schlagen wir nach rechts ein, vor uns öffnet sich der Blick auf die Grotta dell’Uzzo, eine riesige Kaverne in einer Felswand. Durch grüne üppige Vegetation erreichen wir vor der Grotte das Museo della Civilta Contadina (hier führt ein Pfad nach links zu einer der schönsten Badebuchten des Zingaro-Parks). Wir besichtigen die Grotte und wandern weiter Richtung Südeingang. Am Abzweig nach rechts Richtung »Localita Sughero« halten wir uns weiter geradeaus leicht abwärts. Bei der Cala Marinella lockt links unter uns eine weitere Badebucht. Wir bleiben stets geradeaus auf dem Uferweg der Felsküste und durchschreiten oberhalb der Häuser von Cala della Disa einige Palmen.
Kurz darauf übersteigen wir ein Holztor und kommen nach einem steilen Anstieg zum Aussichtspunkt Punta Leone und weiter durch einen steinschlaggefährdeten Hang zum Museo della Manna (Cala del Varo). Unser Pfad verliert an Höhe und wir erreichen den Abzweig unterhalb des uns vom Hinweg bekannten Centro Visitatori. Durch den Tunnel kommen wir zurück zum Parkplatz Südeingang.
Tourenüberblick
Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Sizilien” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
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