Aus dem Rother Wanderführer “Bodensee bis Rätikon” von Herbert Mayr, © Bergverlag Rother
Auf dem kühnen Fürstensteig entlang wilder Felsschründe
Der unvergessene Gebietskenner und Alpinschriftsteller Walther Flaig rühmt den Fürstensteig in seinem 1924 erschienenen Rhaetikon-Hochgebirgsführer als schönste Weganlage des Rätikons. In abenteuerlich anmutender Manier begegnet uns dieser Abschnitt des Rätikon-Höhenwegs Nord mit den bis zu 1400 m über dem Alpenrhein niederstürzenden Felsschründen des Gipsbergs.

Auf dem Fürstensteig im Fürstentum Liechtenstein – Foto: Mario Hübner
Talort:
Triesenberg, verstreutes Dorf über dem oberen Rheintal und größte Gemeinde Liechtensteins.
Ausgangspunkt:
Bushaltestelle am Ortsende von Gaflei (1483 m); Parkplatz.
Höhenunterschied/Gehzeit:
490 m / 3h
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Gut bezeichnete, ausgesetzte und gesicherte Steige, Pfade und Alpwege. Kurzer Steilaufstieg. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Nur für Geübte, Vorsicht bei Nässe!
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Wegverlauf:
In Gaflei weist die Tafel »Fürstensteig« auf einen mit »Via Alpina« beschilderten, steigenden Alpweg. Ab einer Wildfütterung leitet ein Pfad in wenigen Kehren erst durch lichten Wald, später zwischen zwergwüchsigen Kiefern zum eigentlichen Beginn des Fürstensteigs. Dort erwartet uns eine faszinierende Schau auf das weite Becken des Alpenrheins mit seinem Kiesbankmosaik und zur Talverzweigung bei Sargans. Auf der Schweizer Seite setzt sich die Alvierkette in Szene.
Die wenig anstrengende, hervorragende Weganlage, abschnittsweise in den Dolomitfels gehauen und mit Leitern entschärft, quert die steinschlaggefährdeten, nordwestseitigen Schrofenabbrüche der Alpspitze mit ihren wüsten Schuttrinnen, Gipsberg genannt. Ausgesetzte Passagen der unvergesslichen Erlebnisroute, gesäumt von einer geschützten Felsflora, sind mit Drahtseilen und Geländern gesichert.

Nebel beim Wandern auf dem Fürstensteig im Fürstentum Liechtenstein – Foto: Mario Hübner
Vom Gafleisattel (1856 m) steigen wir kurz bergab zu einer Routenverzweigung. Unter uns erstreckt sich das bewaldete Saminatal. Wir verlassen nun den zum Kuhgrat weiterführenden Fürstensteig und wandern am oberen Rand der Garselli-Hochwanne, unter der Nordostflanke der Alpspitze flach zum Beginn eines kurzen Steilaufstiegs. Durch den Bargellakamin (1937 m), bei den Einheimischen Kemmi genannt, erklimmen wir die Scharte an der Hehlwangspitze. Jenseits des Saminatals sockelt der Schönberg, im Süden baut sich die Naafkopf-Falknis-Gruppe auf und im Norden zeigen sich die Drei Schwestern.
Zwischen Latschen geht es hinunter zum Bargellasattel (1740 m). Dort beginnt ein Alpweg, der in Schleifen über einen Weidehang zur Bargella-Alpe (1663 m) und zurück nach Gaflei führt.
Tourenüberblick:
Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Bodensee bis Rätikon” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
Karten & Wanderführer:
Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte: