Vom Nassfeld auf den klassischen Aussichtsberg der Karnischen Alpen
Aus dem Rother Wanderführer “Kärntner Seen” von Günter Lehofer, © Bergverlag Rother
Auf dem Nassfeld sieht man im Sommer sehr deutlich die Schäden, die die Winternutzung des Gebietes hervorruft. Das hier vorgestellte Wegstück ist trotz seiner Kürze alpin und erfordert feste Schuhe und passende Wanderkleidung. Die berühmte Aussicht vom Gartnerkofel hat durch die Erschließung nur wenig gelitten.
Inhaltsverzeichnis
Touren-Steckbrief
Talort:
Hermagor
Ausgangspunkt:
Nassfeld (entweder Talstation des Gartnerkofel-Sessellifts oder Watschiger Alm, 1670 m).
Höhenunterschied/Gehzeit:
525 m (Watschiger Alm), ca. 300 m (Sessellift) / 3h 30min
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Kurze Bergtour mit geringen Höhenunterschieden.
Einkehrmöglichkeiten:
Nassfeld ist ein Urlauberzentrum mit vielen Hotels und Gasthöfen. Im Sommer haben nicht alle geöffnet.
Variante:
Wer den Gartnerkofel als Naturberg erleben will, der sollte eine Umwanderung versuchen: Vom Kühweger Törl abwärts zur Kühweger Alm, Umrundung des Gartnerkofel (meist auf einem Forstweg) und dann auf einem Hangsteig bis zur Garnitzenalm. Von dort steigt man wieder auf die Watschiger Alm ab. Diese noch wenig begangene Route sollten sich nur Bergwanderer mit etwas Erfahrung zumuten.
Tourenbeschreibung
Von der Watschiger Alm geht es auf dem Steig Richtung Kühweger Törl. Das ist auch ein Teilstück des Weitwanderweges 10. Auf dem Törl zweigt der Steig scharf nach rechts und quert schmal die kleinen Geröllhänge des Gartnerkofel. Auf einer Schlepplift-Ausstiegsstelle vereinigt sich dieser Steig mit dem kurzen Steilaufstieg von der Gipfelstation des Sesselliftes. Von hier geht es durch einen grasbewachsenen Steilhang zwischen zwei Felswänden aufwärts, dann wendet sich der Steig nach links und führt in einigen Kehren zum Gipfel. Diesen schmückt das Kärntner Kreuz.
Die weitestmögliche Sicht geht nach Nordwesten bis zum Großglockner und nach Süden bis zur Adria. Dafür sind besonders klare Tage erforderlich. Der nahe Westblick bietet den zerrissenen Trogkofel, weiter im Westen die Hohe Warthe, der höchste Berg der Karnischen Alpen (auch erwanderbar). Von dort im Uhrzeigersinn Mooskofel, Hochgall an der österreichisch-italienischen Grenze in Osttirol, Venedigergruppe, Schobergruppe, Großglockner, Kreuzeckgruppe, Ankogel- und Reißeckgruppe, ein Stück Schladminger Tauern, die Gailtaler Alpen mit dem Felsriegel des Reißkofel, etwas näher im Norden die Latschurberge, nach Osten hin die Gurktaler Alpen (Nockberge); Dobratsch oder Villacher Alpe beherrschen den Nahblick nach Osten, die Karnischen Alpen mit Poludnig und Oisternig leiten weiter zu den Karawanken. Im Süden schauen die Julischen Alpen vom Triglav weg nach Westen fast vollständig zum Gartnerkofel hin. Der Tiefblick ins Gailtal mit dem Pressegger See und Hermagor ist besonders beeindruckend. Der Gipfel des Gartnerkofel bietet also einen Komplettblick, der sich auf vielen Kärntner Aussichtsbergen etwas weniger vollständig wiederholt. An guten Sichttagen Fernglas und großräumige Landkarte mitnehmen sowie Objektive mit langer Brennweite.
Tourenüberblick
Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Kärntner Seen” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
Passende Karten und Wanderführer für die Kärnter seen kaufen
– Kompassskarte (Blatt 60) – Gailtaler Alpen, Karnische Alpen, Oberdrautal (Maßstab: 1:50.000)
– Freytag Berndt Wanderkarte (Blatt WK 223) – Naturarena Kärnten, Gailtal, Gitschtal, Lesachtal, Weissensee, Oberes Drautal (Maßstab: 1:50.000)
Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte an den Kärntner Seen