Aus dem Rother Wanderführer “Karwendel” von Robert Demmel, © Bergverlag Rother
Wandertour
Falkenhütte (1848 m)
Beliebte Wanderung unter alpinistisch bedeutenden Felswänden
Wer die Gebirgsgruppe sucht, die dieser Berghütte ihren Namen gab, findet sie meist in entgegengesetzter Richtung von dem, was üblicherweise durch den Kamerasucher angepeilt wird. Bergwärts angegangen wird von hier aus eher die weniger häufig fotografierte Richtung. Leicht erreichbar ist dabei der »Vorfalke« Mahnkopf, der Steinfalk ist schon deutlich anspruchsvoller, danach geben sich die edlen Raubvögel aber zunehmend widerborstig. Alles in allem betrachtet befindet sich die Falkenhütte aber in einer solch exklusiven Lage im Herzen des Karwendel, dass sie auch das oberste Ziel unserer Wanderung sein darf.
Talort:
Hinterriß (931 m). Einzige ganzjährig bewohnte Siedlung im Innern des Karwendelgebirges; zahlreiche Wandermöglichkeiten zwischen Nördlicher Karwendelkette und den Vorbergen. Von Juni bis September Busverbindung mit Lenggries (Bahnstation) und in die Eng.
Ausgangs- und Endpunkt:
Alpengasthof Eng (1203 m); am Ende der Mautstraße von Hinterriß.
Höhenunterschied/Dauer:
740 m / 4h 30min
Anforderungen:
Leichte Wanderung auf bestens markierten und gut gepflegten Wegen. Einzig der Übergang vom Hohljoch zur Falkenhütte führt durch Geröll.
Einkehrmöglichkeit:
Falkenhütte (1848 m).
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Wegverlauf:
Vom Alpengasthof Eng wandern wir auf einem Fahrweg fast eben das Tal hinein zum Almdorf Eng. An dessen Ende, kurz vor einer Brücke über den Bach, zweigt nach rechts der hervorragend markierte und beschilderte Wanderweg Nr. 201 zur Falkenhütte ab. Zunächst sanft ansteigend über Wiesen, dann etwas steiler durch lichten Wald und abschließend wieder über freie Wiesen nähern wir uns dem Hohljoch. War unsere Tour bislang von den kontrastreichen Nahblicken über grüne Matten und Wälder hin zu den himmelstrebenden, 1000 m hohen Nordwänden zwischen Dreizinkenspitze und Spritzkarspitze geprägt, steigern sich die Eindrücke hier oben immer mehr: Links des begrünten Hohljochs zieht, einem umgedrehten Schiffsbug nicht unähnlich, der gewaltige Grubenkarpfeiler empor. Mit jedem Schritt dem nahen Joch entgegen wachsen aus dem grünen Horizont die jenseitigen Laliderer Wände höher empor, bis wir oben angekommen in die gesamte Arena dieses felsigen Amphitheaters schauen können.
Am Weiterweg, erst leicht fallend und dann wieder sanft ansteigend, über die Laliderer Schuttreisen hinüber zum Spielissjoch und zur nahen Falkenhütte sollten wir uns Zeit lassen, um immer wieder aufzublicken in diese wilden Felsgemäuer, in denen Klettergeschichte geschrieben wurde: Seit den 30er-Jahren haben sich hier immer die besten Kletterer der verschiedenen Generationen versucht und verewigt mit Routen, deren klingende Namen einen hohen Stellenwert bei der kletternden Zunft haben. Heute jedoch hört man selten Seilkommandos aus den Laliderer Wänden und sensationslüsterne Beobachter müssen häufig unverrichteter Dinge wieder abziehen, denn in Zeiten des Sportkletterns ist es still geworden um die abenteuerlichen Fahrten im Karwendelfels.
Tourenüberblick:
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Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Karwendel” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
Karten:
– Karte Bayerisches Landesvermessungsamt – Karwendel (Maßstab: 1:50.000)
– Alpenvereinskarte (Blatt BY 10) – Karwendelgebirge Nordwest, Soierngruppe (Maßstab: 1:25.000)
– Alpenvereinskarte (Blatt BY 12) – Karwendelgebirge Nord, Schafreiter (Maßstab: 1:25.000)
– Alpenvereinskarte (Blatt 5/1) – Karwendelgebirge West (Maßstab: 1:25.000)
– Alpenvereinskarte (Blatt 5/2) – Karwendelgebirge Mitte (Maßstab: 1:25.000)
– Alpenvereinskarte (Blatt 5/3) – Karwendelgebirge Ost (Maßstab: 1:25.000)
– Kompasskarte (Blatt 26) – Karwendelgebirge (Maßstab: 1:50.000)
Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte: