Felsschrofen und Graspleisen in kontrastreicher Gesellschaft
Aus dem Rother Wanderführer “Allgäu 2” von Mark Zahel, © Bergverlag Rother
Schöne Bergwanderung zum Gipfel des Roten Steins in den Lechtaler Alpen in Tirol. Rund um das hübsche Außerferner Bergdorf Berwang erstreckt sich ein vielseitiges Tourenrevier, in dem üppig bewachsene Fleckenmergel- und brüchig-zerborstene Hauptdolomitberge nebeneinander stehen. Zur letztgenannten Kategorie zählt der Rote Stein, ein ziemlich mächtiger Geselle, dem zwei ordentliche Steige zu regelmäßigem Besuch verhelfen. Unmittelbar südlich über Berwang baut sich hingegen der Hönig mit sattgrünen Steilflanken auf. Dort gedeiht im Sommer eine prächtige Flora! Die beiden Berge in Tirol in Österreich können jeder für sich bestiegen, mit guter Kondition aber auch kombiniert werden.
Touren-Steckbrief
Ausgangspunkt:
Berwang (1342 m). Parkplätze entweder bei der Kirche oder etwas tiefer beim Höniglift (ca. 1315 m). Busverbindung von Reutte über Bichlbach (evtl. umsteigen).
Höhenunterschied/Gehzeit:
1400 m / 6h 50min
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
T3. Bezeichnete Steige mittlerer Schwierigkeit, am Roten Stein eher schuttbedeckt, im unteren Bereich sowie über den Hönig oft grasig-erdig. Elementare Trittsicherheit erforderlich und in der Kombination auch Ausdauer für eine längere Tagestour.
Einkehrmöglichkeiten:
Keine am Weg, aber gegebenenfalls kurzer Abstecher zur Kögelehütte (1550 m). Ansonsten die Gasthöfe in Berwang.
Beste Jahreszeit:
Ende Juni bis September oder Oktober, sofern schneefrei.
Varianten:
1. Ohne Hönig nur 5 Stunden Gesamtgehzeit.
2. Überschreitung des Roten Steins nach Osten, damit ins Bichlbächler Jöchle und von dort nordwärts hinab ins Tal. Manko: Man muss dann bis zur Berwanger Straße vorlaufen, um den Bus zu erwischen.

Auf der grünen Kammlinie vom Sonnbergsattel zum Hönig, überragt vom Thaneller – Foto: Mark Zahel
Tourenbeschreibung
Vom Höniglift in Berwang geht es über den Weiler Gröben ins Tal des Älpelesbachs hinein. Bald beginnt hier ein Steig, der auf der rechten Seite ein gutes Stück oberhalb der eingeschnittenen Sohle entlangführt. Wiederholt sind Rüfen zu kreuzen, die aus der hohen Hönigflanke winters Muren und Lawinen herunterschicken, was unerfreulich schlammige Traversen hervorrufen kann. Ansonsten wandern wir durch stark bewachsenes Gelände hinauf zur Karschwelle beim Älpele, wo sich schuttdurchzogene Böden zeigen und der Steig besser wird. Bei der Gabelung (ca. 1720 m) halten wir uns links und nähern uns der Westflanke des Roten Steins. Hier in anhaltendem Zickzack noch mehr als 500 Höhenmeter bergauf, zwischendurch an einem Vorsprung mit Kreuz vorbei. Nach und nach wird der Untergrund karger, doch erreichen wir den Roten Stein (2366 m) letztlich ohne größere Hürden.
Beim Rückweg geht es zunächst wieder weit hinunter zur Wegverzweigung am Älpele. Hier scheren wir links aus, um den oberhalb gelegenen Sonnbergsattel (1944 m) anzusteuern. Damit liegt der schöne Grasgrat über die Kuppe namens Joch (2052 m) bis zum Hönig (2034 m) vor uns. Man setzt die Überschreitung entlang der Schneide fort bis zur Schulter, von der sich eine lange Reihe von Kehren abwärtsschraubt (bei Nässe lehmiger Steig). Von der Kreuzung beim Sattelkopf nordwärts wandernd zur sommers nicht bewirtschafteten Rastkopfhütte und auf einer Skipiste hinunter zum Fahrweg unweit der Kögelehütte (ca. 1530 m). Dieser schließt den Kreis Richtung Berwang, wobei man Richtung Kirche kommt und am Ende gegebenenfalls noch den Wiesenweg zum Parkplatz beim Höniglift begeht.

Felsen, wohin man schaut. Die Lechtaler Alpen besitzen eine verwirrende Struktur – Foto: Mark Zahel
Tourenüberblick
Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Allgäu 2” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
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