Aus dem Rother Wanderführer “Bodensee bis Rätikon” von Herbert Mayr, © Bergverlag Rother
Wandertour
Kirchle (820 m)
Durch die Rappenloch- und Alplochschlucht
Die Exkursion durch die abenteuerliche Unterwelt der Rappenloch– und Alplochschlucht bietet ein anregendes Freizeitvergnügen. Ein besonders für Kinder vorzüglicher Anschauungsunterricht in Sachen Geologie.
Talort:
Dornbirn.
Ausgangspunkt:
Bushaltestelle in Gütle (500 m); Parkplatz.
Höhenunterschied/Gehzeit:
320 m / 3h
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Mitunter gesicherte Spazierwege und zuletzt Steig, bestens bezeichnet. Längerer Steilaufstieg.
Einkehrmöglichkeiten:
Jausenstation Sauter.
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Wegverlauf:
Bei der Bushaltestelle an der Brücke in Gütle gehen wir auf dem Sträßchen an der Dornbirner Ach durch das enge Tal zum Gasthof. In der ehemaligen Textilfabrik ist heute das weltweit größte Rolls-Royce-Museum untergebracht. Das Schild »Rappenlochschlucht« lenkt zu einem fremdländisch anmutenden Mammutbaum. Kurz geht’s auf einem Waldspazierweg bergan, dann schlendern wir zur Jausenstation Sauter.
Die Kobelach, über die uns ein Holzsteg trägt, verbindet sich hier mit der Dornbirner Ach. Der anregende Kurs taucht unter einem Felsüberhang hindurch zur Rappenlochschluchtsperre. Ein einfallsreicher Kopf hat die fesselnde Naturbühne als Ausstellungsgelände für seine skurrilen Aluminium-Skulpturen verwendet. Der vorzügliche Schluchtenweg leitet an einem Unterstand vorbei und mogelt sich teilweise mittels luftiger aber solider Holzstege an abdrängenden Felswänden entlang. Ein köstliches Erlebnis.
Plötzlich schießt eine Mordsfontäne aus dem Bergesinneren in die gischtende Tiefe. Über einen Eisensteg wechseln wir das Ufer. Bald nehmen überhängend aufstrebende Wandfluchten die Ach in die Zange. Riesenfelskloben versperren den ungestümen Wildwassern den Weg. Dann verschluckt uns ein kalter, stockfinsterer Tunnel. Von einem ausladenden Felsendach führen zahlreiche Holz- und Steinstufen bergan. Oberhalb weist die Tafel »Rundgang um den Staufensee« über einen Staudamm mit beachtlichem Wasserfall. Unsere Route leitet nun, später auf einem Fahrweg, Richtung Alploch am Staufensee zum Kraftwerk Ebensand (592 m), wo sich ein Wasserrad dreht. Gleich darauf steht man am Eingang der wilden, klammartigen Verengung der Alplochschlucht.
Wieder entführt uns eine kitzlige Anlage von Holzstegen in die geheimnisvolle Tiefe. Unter einer Felsendecke entscheidet sich der Wanderkurs für das andere Ufer mit klaffender Gesteinsfalte. Der Ausstieg schwingt sich bergan zur Ebniter Straße. Der Kirchleweg, ein steiler Waldsteig, bringt uns zur wohl gut 20 m tiefen Klamm namens Kirchle. Ein kurzer drahtseilgesicherter Abstieg entführt in das rätselhafte Innere. Das überdimensional aufsteilende Naturdenkmal war früher wasserführend und zeigt imponierende Strudellöcher. Eine Naturbrücke überspannt in schwindelnder Höhe ein riesiges Fenster.
Auf dem Rückweg nach Gütle wählen wir die Alternative über den Achsteg und die Westseite des Staufensees.
Tourenüberblick:
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Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte:
Karten:
– Kompasskarte (Blatt 2) – Bregenzerwald, Westallgäu (Maßstab: 1:50.000)
– Kümmerly Frey Outdoorkarte (Blatt 1) – Bregenzerwald (Maßstab: 1:35.000)
– Geomap Wanderkarte – Westallgäu (Maßstab: 1:50.000)
– Freytag Berndt Wanderkarte (Blatt WK 364) – Bregenzerwald (Maßstab: 1:50.000)
Diese und weitere interessante Wandertouren finden Sie in dem Wanderführer “Bodensee bis Rätikon” vom Bergverlag Rother.
Quelle: Bergverlag Rother