Aus dem Rother Wanderführer “Madeira” von Rolf Goetz, © Bergverlag Rother
Wandertour
Die Halbinsel São Lourenço
Spektakuläre Felsenküste im östlichsten Inselzipfel
Beim Landeanflug auf Madeira vermittelt die in der Einflugschneise gelegene Halbinsel einen Eindruck, der gar nicht so recht ins Klischee von der immergrünen Blumeninsel passen will. Zwar überzieht nach regenreichen Wintern ein grüner Grasflaum die wie einen Finger weit ins Meer geschobene Halbinsel, im Sommer präsentiert sie sich dagegen bis auf anspruchslose Mittagsblumengewächse völlig vertrocknet. Die wildromantische Küste macht die Wanderung dennoch zu einer der beliebtesten Inseltouren – geboten wird ein felsiges Kontrastprogramm zu den immergrünen Levadawegen.
Ausgangspunkt:
Baía d’Abra (77 m). Von Machico aus fährt man auf der VR 1 bis zum Ende der Autobahn am Freihandelshafen (Zona Franca) von Caniçal; von dort wird der Ausschilderung nach Ponta São Lourenço gefolgt, bis die Straße nach 5 km am Parkplatz über der Baía d’Abra endet. Mit Bus 113 nach Baía d’Abra.
Höhenunterschied/Gehzeit:
400 m / 3h
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Einfache Wanderung auf mitunter felsigen Pfaden, ausgesetzte Stellen sind gesichert. Der kurze, doch sehr steile Anstieg zum Morro do Furado ist etwas anstrengend. Mitunter bläst auf der Halbinsel São Lourenço ein starker Wind. Kein Schatten! Badesachen nicht vergessen!
Einkehrmöglichkeiten:
Mobiler Kiosk am Parkplatz (nur in der Saison), Beach Bar in Prainha.
Tipp:
Auf halbem Weg zwischen Caniçal und Baía d’Abra erreicht man Prainha (Bushaltestelle). Der feinsandige Naturstrand bietet eine der besten Bademöglichkeiten auf Madeira.
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Wegverlauf:
Am Parkplatz oberhalb der Baía d’Abra am Ende der Straße macht eine Infotafel mit der Halbinsel São Lourenço bekannt, daneben weist ein Wanderschild (PR 8) in Richtung Cais do Sardinho. Ein Pfad führt in ein kleines Tal hinab und von dort auf nicht zu verfehlendem Bohlenweg weiter. Wenn wir den Blick über die Halbinsel schweifen lassen, können wir ein kreisrundes Felsentor über dem Wasser ausmachen, darüber erhebt sich der markante Gipfel des Morro do Furado (der »Durchlöcherte«), an dessen Fuß die von einem kleinen Palmenhain umringte Casa do Sardinha erkennbar ist. Nach einer Viertelstunde wird ein Pfad gekreuzt. Auf einem gestuften Pfad könnte man hier rechts zum steinigen Strand der Bucht absteigen, links erreichen wir nach wenigen Schritten einen spektakulären Aussichtspunkt auf die bizarr geformte Küste.
Zurück auf dem Hauptpfad beginnt nun ein steiler kurzer Anstieg. Über einen felsigen Grat geht es auf einem von einem Drahtseilzaun gesicherten gestuften Pflasterweg zu einem weiteren Aussichtspunkt hinauf, wieder mit imposanten Ausblicken auf eine von Gesteinsgängen durchzogene Steilwand. Der Pfad führt im weiten Bogen an der Südseite der Halbinsel um die Abra-Bucht herum. In Höhe der im Meer schwimmenden runden Fischzuchtanlage läuft der Weg über eine nur wenige Meter breite Landbrücke. Der Fels fällt zu beiden Seiten fast 100 m senkrecht ab – die engste Stelle der Halbinsel ist ebenfalls mit einem Zaun gesichert. Wir nähern uns der Casa do Sardinha, die von Dattelpalmen umringt wie eine Oase aus der rostrot bis currygelb eingefärbten Landschaft heraussticht. Ein gutes Stück vor dem Haus hat die Umweltbehörde einen Rundweg angelegt, dem wir links folgen. Bevor der Pfad zum Haus schwenkt, genießen wir die Aussicht auf die nördliche Seite der Halbinsel. Der Pfad läuft dann oberhalb der Casa do Sardinha vorbei. Wir verlassen den Rundweg und beginnen nun links den steilen, doch gesicherten Anstieg zum Morro do Furado (160 m). Vom Gipfel öffnet sich ein spektakuläres Panorama zum Leuchtturm auf der Ilhéu do Farol, dem östlichsten Punkt Madeiras. Zum Greifen nahe zeigen sich die Desertas-Inseln und bei klarer Sicht auch Porto Santo. Sofern es nicht allzu windig ist, ein fantastischer Rastplatz!
Wir steigen wieder zum Rundweg und der Casa do Sardinha ab, an der eine Ausstellung der Umweltbehörde über Flora und Fauna der Halbinsel informiert und eine Picknickzone zur Rast lädt. Von dort führt ein Pflasterweg zum Cais do Sardinha hinab, einem winzigen Steinstrand, an dem man bei ruhiger See die Füße im Wasser baumeln lassen kann. An den Picknickbänken oberhalb der kleinen Bucht hält man sich links über die Bohlenbrücke und steigt wieder zum Beginn des Rundwegs auf. Von dort auf bekanntem Pfad zurück zur Baía d’Abra.
Tourenüberblick:
In Kürze verfügbar…
Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte:
Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen in Baía d’Abra und Umgebung:
Karten:
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Weitere interessante Wandertouren finden Sie in dem Wanderführer “Madeira” vom Bergverlag Rother.
Quelle: Bergverlag Rother