Durch einen urweltlichen Wald zur Aussicht über der Nordküste
Aus dem Rother Wanderführer “Madeira” von Rolf Goetz, © Bergverlag Rother
Seit im Hochland die Straße nach Ribeira da Janela geteert ist, kann Madeira rund um das Forsthaus Fanal mit einem weiteren attraktiven Wandergebiet aufwarten. Die Region ist wegen der dortigen alten Stinklorbeerbäume berühmt. An den meisten Tagen im Jahr sorgt dichter Nebel für eine urtümliche Atmosphäre. Am Forsthaus beginnt ein ausgeschilderter Pfad zu einem Aussichtsplatz über der Nordküste – sofern sich das Hochland nicht unter einer Nebelbank versteckt, ein spektakulärer Aussichtspunkt.
Touren-Steckbrief
Ausgangspunkt:
Parkplatz vor dem Forsthaus Fanal (Posto Florestal; 1130 m). Vom Encumeada-Pass bzw. von Ponta do Sol kommend folgt man am zentralen Straßenkreuz auf dem Campo Grande der Ausschilderung nach Fanal und erreicht auf der ER 209 in Richtung Ribeira Janela nach 8 km den Parkplatz. Das Forsthaus liegt etwa 150 m rechts von der ER 209.
Höhenunterschied/Gehzeit:
100 m / 1h 20min
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Kleine Rundtour auf überwiegend guten Wegen. Bis auf eine kurze Passage nach dem Einstieg einfache Orientierung; bei Nebel empfiehlt es sich jedoch, das Wegenetz nicht zu verlassen. Keine Schwindelgefahr.
Einkehrmöglichkeiten:
Keine am Weg.
Tourenbeschreibung
Am Forsthaus Fanal bestaunen wir zunächst die knorrigen Stinklorbeerbäume. Etwa 75 m nach dem Forsthaus weist ein Schild (PR 13 Paul da Serra) in einen mit Rundhölzern gestuften Weg, der durch eine Farnwiese zu einem breiten Sattel (1160 m) hinaufführt. Von dort ergibt sich bereits ein toller Blick auf die Nordküste.
Im Sattel hält man sich auf dem anfangs wenig ausgeprägten Pfad rechts, zwei Holzpfosten helfen die nächsten 100 m bei der Orientierung. Der Weg zieht an der Abbruchkante der Hochebene auf den von Baumheide bedeckten Pedreira (1241 m) zu und führt ein gutes Stück links unterhalb von der Bergkuppe vorbei. Weitere stattliche Lorbeerbäume stehen am Weg, deren Stämme von Moosen und Flechten überzogen sind, auf manchen haben sich Farne angesiedelt.
Nach 20 Minuten knickt an einer Wellblechhütte der Weg nach rechts ab. Etwa 100 m darauf wird auf einer Lichtung eine nicht ausgeschilderte Gabelung erreicht. Wir folgen links haltend dem Pfad an einem niedrigen Steinhaufen vorbei. 3 Minuten darauf trifft der Pfad auf einen breiten Schotterweg. Hier machen wir zunächst einen Abstecher zu einem 300 m entfernten Aussichtspunkt. An einigen Hütten passieren wir einen links nach Seixal führenden Forstweg und stehen etwa 150 m danach in Fio (1100 m) wo sich der Ausblick ins über 1000 m tiefer gelegene Tal der Ribeira do Seixal öffnet. An dem Aussichtspunkt befinden sich Reste eines alten Lastenaufzugs.
Wir wandern auf dem Schotterweg wieder zurück und folgen ihm geradeaus weiter in Richtung Paul da Serra zu einer ebenen großen Wiese. Vor dieser bietet sich links auf dem Pfad ein weiterer Abstecher zu einer Aussicht an. Der Pfad mündet nach ein paar Minuten auf einen Forstweg, auf dem links haltend nach 5 Minuten ein Miradouro (1150 m) mit Blick ins Seixal-Tal erreicht wird.
Wer will, kann dem PR 13 noch weitere anderthalb Stunden bis Paul da Serra folgen, wobei mehrmals die ER 209 gequert wird. Wir wandern jedoch vom Miradouro wieder zur großen Wiese zurück und gehen dort scharf links. Die Graspiste überquert die Wiese in einer langen Rechtskurve und hält auf einen markanten Lorbeerbaum am westlichen Fuß des Pe ra zu, der nun rechts neben uns liegt. 5 Minuten nach dem Lorbeerbaum erhält die Piste einen Teerbelag. Genau dort, wo dieser beginnt, folgen wir halb rechts weiter einem grasigen Weg zum Forsthaus Fanal zurück.
Zugabe: Nahe dem Forsthaus Fanal steht eine Grillhütte mit zwei Picknickbänken davor. Wenige Meter unterhalb von diesen beginnt ein anfangs undeutlicher Grasweg, der bald als breiter Weg in 15 Minuten zum Lagoa läuft. Der Kratersee macht allerdings nur nach starken Niederschlägen seinem Namen Ehre.
Tourenüberblick
Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Madeira” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
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