Vom Wallis ins Berner Oberland –
vierte Etappe der Wildstrubel-Runde
Aus dem Rother Wanderführer “Berner Oberland West” von Daniel Anker, © Bergverlag Rother
Einmal von Süden nach Norden über die Berner Alpen wandern: eine lange Tageswanderung auf einer der kühnsten Weganlagen der Schweiz (aus dem Jahre 1743) und auch die vierte Etappe der Wildstrubel-Runde. Auf dem Gemmipass, im Hotel »Wildstrubel«, rinnen die Getränke so schnell unsere Kehlen hinab, wie das Wasser des Daubensees im Untergrund versickert. Würde letzteres nicht geschehen, so wäre der See heute durch eine Staumauer wohl größer. Fast so flach wie der Daubensee ist die wie in einem Krater liegende Hochebene der Engstligenalp. Hunderte von Kühen verbringen dort ihre Sommerferien. Ihr vielstimmiges Gebimmel läutet uns in wohlverdienten Schlaf.
Ausgangspunkt:
Leukerbad (1384 m). Von Leukerbad fährt eine Seilbahn auf den Gemmipass (2346 m).
Höhenunterschied/Gehzeit:
Aufstieg 1430 m, Abstieg 850 m / 6h 45min
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Wenig schwierige, markierte Bergwanderung. Teils steile, geröllige Pfade; bei Nebel zwischen Rote Chumme und Chindbettipass schwer zu finden. T3.
Einkehrmöglichkeiten:
Hotel Wildstrubel auf dem Gemmipass. Auf der Engstligenalp: Berghotel Engstligenalp, Berghaus Bärtschi.
Tipp:
Im Juli schönes Schäferfest auf der Gemmi.
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Wegverlauf:
Am nördlichen Dorfrand von Leukerbad fällt die Entscheidung: zu Fuß oder mit der Bahn auf den Gemmipass. In der frischen Morgenluft wandert sich’s gut, doch so auf halber Strecke erscheint uns die Theorie, dass »Gemmi« vom französischen gémir (= stöhnen) stammen soll, sehr verständlich. Doch alles Stöhnen nützt nichts, und schon gar nicht die Idee, dass wir vielleicht doch die Luftseilbahn hätten benützen sollen. Vom Ausstieg (2270 m), aus der senkrechten Gemmiwand könnten wir rechts zur eigentlichen Passhöhe des Gemmipasses (2322 m), und zum Berghotel Wildstrubel bei der Bergstation (2346 m), der Seilbahn gehen; schneller ist es, zum Bach Lämmerendalu und zum Daubensee (2207 m), hinabzuwandern. Am linken Ufer entlang bis zu einer Weggabelung, dann links hinauf ins Felstal der Roten Chumme, durch das wir steil in den gleichnamigen Übergang hochschnaufen (ca. 2620 m, nördlich P. 2628 m). Westwärts stolpern wir auf teilweise schwach erkennbarem Geröllpfad ins Tälli (ca. 2520 m), und ziehen in den Chindbettipass (2623 m), zwischen Chindbettihorn und Tierhörnli hinauf. Am Tossenseeli (ohne Namen auf der Landeskarte) vorbei, sinkt der Wanderweg auf die Engstligenalp (1937 m) hinab. Ansteigend gelangen wir dann zur Bergstation (1965 m), der Luftseilbahn, die uns hinab nach Unter dem Birg bringt.
Tourenüberblick:
Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Berner Oberland West” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
Karten & Wanderführer:
Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte: