Aus dem Rother Wanderführer “Berner Oberland Ost” von Daniel Anker, © Bergverlag Rother
Wandertour
Rottalhütte (2755m)
Ausflug ins UNESCO-Weltnaturerbe Schweizer Alpen
Jungfrau – Aletsch
»So weit hier das Auge reicht, und der kühne Fuss zu dringen vermag, ist alles in grauser Verwüstung über einander geworfen.« Diese Feststellung über den Ort, wo die heutige Rottalhütte steht, hielt den Solothurner Gymnasiallehrer und Geologen Franz Josef Hugi nicht davon ab, mit seinen Führern von 1827 bis 1830 vier Mal ins wilde Rottal vorzudringen, eine sehr einfache Unterkunft zu bauen und einen Besteigungsversuch der Jungfrau zu wagen. Ein Grund dafür, warum das Rottal ein legendärer Ort im Berner Oberland ist. Heute: Ein schier senkrechter Aufstieg auf schmalen Pfaden von den Apfelbäumen zur Vegetationsgrenze, mitten hinein ins erste UNESCO-Weltnaturerbe der Alpen.
Talort:
Lauterbrunnen
Ausgangs- und Endpunkt:
Stechelberg (910 m); Postauto von Lauterbrunnen; dorthin mit der Bahn von Interlaken Ost.
Höhenunterschied/Gehzeit:
1850 m / 9h 30min
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Strenge Bergwanderung in abschüssigem Gelände. Schlüsselstelle ist eine steile und steinschlaggefährdete Rinne (Drahtseile); auch zwei, drei andere Stellen erfordern erhöhte Vorsicht. Weg markiert, ausgenommen der Abstieg von Altläger. T4.
Beste Jahreszeit:
Juli bis September; am ruhigsten im Herbst, wenn Neuschnee die Alpinisten von Hochtouren abhält und so Wanderer die Hütte für sich haben.
Einkehrmöglichkeiten:
Rottalhütte SAC, 45 Plätze, immer offen, in der Hochsaison am Wochenende bewirtschaftet. Hotels in Stechelberg: Stechelberg, Alpenhof
Wichtiger Hinweis:
Zwischen Altläger und Bäreflue, wo die Eislawine von der Jungfrau herunterkommen könnte, nicht Pause machen; auch nicht beim Stein, an dem geschrieben steht: »½ Weg Rottalhütte «, eher schon bei den Überresten eines Alpgebäudes (P. 1937 m).
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Wegverlauf:
Von Stechelberg auf dem Saumweg östlich der Lütschine 400 m taleinwärts bis zum Linksabzweig des markierten Hüttenweges beim Staldenbach. Er führt steil zu den Felsen der Staldenflue und zieht an diesen entlang auf einem teilweise ausgesetzten Band zur Alp Altläger (1580 m) hinauf; dieser Weg ist der sogenannte »Zügelweg«, weil er für den Alpaufzug (= zügeln) diente. Der Pfad zickzackt weiter zum Schafbach hoch, quert diesen und folgt einer Moräne über P. 1937 m und an der Abzweigung zur Silberhornhütte vorbei zur Bäreflue. Die Route geht durch eine erst im letzten Augenblick sichtbare, brüchige Steilrinne, in der Drahtseile den Durchstieg erleichtern. Auf dem grasigen »Dach« der Bäreflue zu einer Schulter oberhalb des Rottalgletschers. Ostwärts auf und oberhalb der Moräne in teils jähem Gelände zur Rottalhütte, die zuletzt über einige Felsstufen erreicht wird. Der Abstieg erfolgt bis Altläger auf derselben Route. Von der Hütte auf einem unmarkierten, überwachsenen Pfad südwärts hinab gegen den Schafbach, wo der Weg von der Alp Stuefestein einmündet. Nordwestwärts zuerst noch kurz über Alpweiden, dann durch felsdurchsetzte Hänge (Drahtseile), hinab nach Sichellouwena; dieser Weg ist der sogenannte »Fußweg«, die rasche Verbindungsroute der Sennen vom Tal auf die Alp. Schließlich auf dem Saumweg zurück nach Stechelberg.
Tourenüberblick:
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Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte:
Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen in Lauterbrunnen und Umgebung:
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Karten:
Weitere interessante Wandertouren finden Sie in dem Wanderführer “Berner Oberland Ost” vom Bergverlag Rother.
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“Berner Oberland Ost”
Interlaken – Grindelwald – Meiringen
Daniel Anker
47 Touren, 144 Seiten, 76 farbige Abbildungen,
47 Wanderkärtchen im Maßstab 1:50.000, 1:100.000 und 1:125.000,
47 Höhenprofile, GPS-Daten zum Download,
eine Übersichtskarte im Maßstab 1:450.000
Format 12,5 x 20 cm, kartoniert
ISBN: 978-3-7633-4012-5
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Quelle: Bergverlag Rother