Erster Überblick übers Berner Oberland
Aus dem Rother Wanderführer “Berner Oberland West” von Daniel Anker, © Bergverlag Rother
Viele Gipfel erheben sich im Berner Oberland, aber nur einer ist der richtige, um ein Wanderbuch über diesen Teil der Schweizer Alpen zu beginnen. Drei Gründe beweisen dies: 1. Die Zukunft: Thun ist das Tor zum Oberland, das Stockhorn sein Hausberg. 2. Die Gegenwart: Wer oben steht, überblickt einen Großteil des Oberlandes. 3. Die Vergangenheit: Im Sommer 1536 stiegen Peter Kunz aus Erlenbach, Johannes Müller aus Bern und Gefährten von Erlenbach über das Chrindi aufs Stockhorn. Müller, genannt Rhellicanus, veröffentlichte ein Jahr später in lateinischer Sprache die »Stockhornias«, wahrscheinlich das erste Gedicht über eine Bergbesteigung und vor allem einen Text ohne Hinweise auf die Gefahren der Berge, dafür mit solchen auf ihre Schönheit. Dass wir an den Berner Alpen und anderen Gebirgen ästhetisch und sportlich Gefallen finden, kommt nicht von ungefähr: Stockhorn(ias) sei Dank.
Ausgangspunkt:
Oberstocken (691 m); Bus von Thun.
Höhenunterschied/Gehzeit:
Auf-/Abstieg je 1500 m. / 8h
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Lang, leicht, aber an ein paar Stellen ist Vorsicht geboten; markierte Bergwege. T2.
Einkehrmöglichkeiten:
Oberstocken, Stockhorn, Chrindi. Bergwirtschaft Bachalp auf Obere Baach, Berggasthaus Oberstockenalp. Hotels in Erlenbach und Oey.
Tipp:
Alpenblumenlehrpfad am Stockhorngipfel. Badesachen für Hinter- und Oberstockensee. Jugendbücher »Sechs am Stockhorn« (1939) und »Die Sechs am Niesen«. (1941) von Gertrud Heizmann. Wer gerne Trottinett fährt, geht vom Oberstockensee zur Alp Vorderstocken und mietet eines; Rückgabe in Erlenbach.
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Wegverlauf:
Von Oberstocken gehen wir südwärts auf einem Sträßchen zum Waldrand und im Wald gemächlich ansteigend hoch. Nach der vierten Haarnadelkurve (P. 1163 m) rechts in einen Pfad einbiegen und hinauf zur Alphütte von Vorderälpital (1595 m). Über einen schmalen Grat erreichen wir die Bergwirtschaft Bachalp auf Obere Baach (1722 m), und kurz darauf den Sattel Baachegg (1804 m). Ein rutschiger Rücken bringt uns an den Fuß des Stockhorns. Um seine Felsen herum zum Berggasthaus und zur Bergstation der Luftseilbahn hinauf; durch die Gipfelgalerie gelangen wir zu den sogenannten Stockhornaugen. Zuletzt 50 Höhenmeter zum Vermessungszeichen auf dem Gipfel des Stockhorns. Vom Berggasthaus auf der Südseite hinab bis vor eine Hütte und links in die steile Mulde von Chummli. Über einen Sattel nach Oberbärgli und links haltend über die Weiden direkt zur Mittelstation Chrindi (1637 m). Steil zur Alp Oberchlusi hinab. Unterhalb von ihr wechselt der Wanderweg nach Erlenbach aufs rechte Ufer des Wilden Bachs und sinkt über Moos fast in der Falllinie ins Dorf Erlenbach hinab. Der Bahnhof befindet sich am Ufer der Simme.
Inhaltsverzeichnis
Tourenüberblick:
Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Berner Oberland West” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
Karten & Wanderführer:
Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte: