Aus dem Rother Wanderführer “Surselva” von Rolf Goetz, © Bergverlag Rother
Wandertour
Zur Rheinquelle über den Pazolastock (2740 m)
Inhaltsverzeichnis
In die Kinderstube des jungen Rhein
Eigentlich hat der Rhein mindestens zwei Quellflüsse – den Vorder– und den Hinterrhein. Beide vereinen sich am Ausgang der Surselva und suchen von dort die nächsten 1300 km gemeinsam ihren Weg in die Nordsee. Was die Länge angeht, hat der Vorderrhein die Nase vorn, er ist 3 km länger als sein Bruder. Die reizvolle Wanderung zum Ursprung des Flusses führt uns zum idyllisch gelegenen Tomasee im Gotthardmassiv. Der geografischen Bedeutung entsprechend eine viel begangene Tour!
Talort:
Andermatt (1436 m) und Sedrun )1441 m). Mit Bahn oder Pkw zum Oberalppass (2044 m).
Höhenunterschied/Gehzeit:
800 m / 4h
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Zu Beginn steiler und lang gezogener Aufstieg auf stellenweise steinigem Pfad.
Einkehrmöglichkeiten:
Badushütte, Einkehrmöglichkeit auch in der Ustria Alpsu am Oberalppass.
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Wegverlauf:
An der Passhöhe des Oberalp (2044 m) weisen gegenüber dem Restaurant Ustria Alpsu Schilder zum »Pazolastock/Lai da Tuma« einen anfangs gepflasterten Weg hinauf. An einem Holzkreuz wird der Weg zum Steig, der als stellenweise ausgewaschene Rinne durch Matten von Alpenrosen steinig und zunehmend steil die Nordflanke des Pazolastocks hochführt. Je mehr wir an Höhe gewinnen, umso beeindruckender werden die Tiefblicke in das »Cadi« genannte obere Tal der Surselva. Nach einer guten Aufstiegsstunde erreichen wir eine Gabelung. Rechts runter geht es nach Andermatt. Im Talschluss des weiten Hochtales können wir die Furkapassstraße ausmachen. Rechts von Andermatt ist der Einschnitt der Schöllenenschlucht erkennbar. Weiter geradeaus windet sich der stellenweise ausgesetzte Saumpfad oberhalb der Seeplanggenflüe (2572 m) im Zickzack zur Militärbaracke unterhalb des Pazolastocks (2740 m) hinauf. Zwei Minuten darauf schlagen wir an der Steinsäule auf dem Gipfel an und genießen das Rundumpanorama. Sedrun liegt wie eine Spielzeugstadt unter uns, bei guter Sicht lässt sich das Vorderrheintal bis Chur überblicken.
Zurück an der Schutzhütte läuft der Pfad zunächst auf dem Südgrat ein kurzes Stück abwärts, um dann im Gegenanstieg nochmals steil anzusteigen. Die Passage sieht schwieriger aus, als sie ist, und kann überraschend einfach gemeistert werden. Vom Grat genießen wir fulminante Aussichten nach hüben und drüben – zur Rechten auf Andermatt und Furka, zur Linken in die Surselva. 20 Minuten nach dem Pazolastock wird der Gratkopf (2743 m) erreicht – höher geht es heute nicht mehr.
Wir steigen nun unterhalb des felsigen Grates des Fil Tuma zur Badushütte (2503 m) ab. Auf der Terrasse lässt es sich bei einem Gläschen roten Veltliner genüsslich rasten.
Von der Berghütte führen zwei Routen zum See. Wir wählen die schönere und ein paar Minuten längere Variante, die von der Hütte rechts bergab an großen Steinmännchen vorbei durch grüne Matten in ein sumpfiges Kerbtal läuft. In der Talsohle gehen wir am Bach entlang, queren diesen und blicken dann auf den von bizarren Felsblöcken umgebenen, Lai da Tuma (2343 m), den Quellsee des Vorderrheins. Kurz vor dem See queren wir ein zweites Mal den durch Wollgraswiesen mäandernden Wildbach. Wir steigen links das Nordufer hinauf und treffen oberhalb des Sees auf den anderen von der Badushütte kommenden Pfad. Der nun breite felsige Weg läuft hangabwärts auf die unter uns liegende Passstraße zu. Am Abzweig zur Camona da Maighels halten wir uns links und erreichen eine halbe Stunde darauf auf einem sumpfigen Wiesenpfad wieder den Oberalppass.
Tourenüberblick:
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Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte:
Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen in Andermatt und Umgebung:
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Karten:
Weitere interessante Wandertouren finden Sie in dem Wanderführer “Surselva” vom Bergverlag Rother.
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“Surselva”
Laax – Flims – Disentis – Valsertal – Andermatt
Rolf Goetz
50 Touren, 168 Seiten, 100farbige Abbildungen,
50 Wanderkärtchen im Maßstab 1:50.000 und 1:75.000,
50 Höhenprofile,
eine Übersichtskarte im Maßstab 1:600.000
Format 11,5 x 16,5 cm, kartoniert
ISBN: 978-3-7633-4111-5
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Quelle: Bergverlag Rother