Aus dem Rother Wanderführer “Glarnerland” von Ulrich Tubbesing, © Bergverlag Rother
Die größte Karstlandschaft der Schweiz
Im Gebiet zwischen Braunwald, Bisistal und Pragelpass liegt das größte Karstgebiet der Schweiz. Regen und Schmelzwasser haben hier im Laufe der Jahrtausende auf ungeschützt offen liegenden Kalkplatten bizarre Formen von Rillen, Klüften und Terrassen hinterlassen. Wilder und abgeschiedener ist eine Urlandschaft kaum vorstellbar. Eine Hochgebirgswanderung durch dieses Labyrinth aus Stein – bei Sonnenschein aufregend schön – kann im Nebel zu einem Albtraum geraten, trotz der guten Markierung.
Talort:
Braunwald (1256 m)
Ausgangspunkt:
Linthal (662 m)
Höhenunterschied/Gehzeit:
1481 m / 7h
Markierungen:
Gelbe Wegtafeln, rot-weiß.
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Ausdauer, bei Nebel schwierige Orientierung.
Einkehrmöglichkeiten:
Chäseren Alp, Vorauen.
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Wegverlauf:
Nach der Auffahrt von Linthal empfiehlt sich angesichts der Streckenlänge ab Braunwald die Benutzung des Liftes zum Berghaus Gumen. Inmitten der üppigen Flora des Pflanzenschutzgebiets verläuft der Wanderweg ab dem Berghaus Gumen horizontal Richtung Schattenstock und windet sich dann empor ins Bützi (2155 m). An der Kantonsgrenze Glarus/Schwyz beginnt das Hochplateau der Karrenfelder. Dicht an dicht weisen die rot-weißen Markierungen den richtigen Weg in der versteinerten Welt. Kalkplatten, soweit das Auge reicht. Umso größer ist die Überraschung, wenn plötzlich wie eine grüne Oase die Erigsmatt auftaucht.
Vor der Schäferhütte (2082 m) zweigt die Route rechts ab und steigt anfangs auf kargen Weideböden, später wieder auf Gesteinsplatten empor gegen die Brunalpelihöchi (2227 m). Ein Steinmann lädt inmitten einer grauen, bizarren Felslandschaft zu einer kurzen Rast.
Absteigend wendet sich die Route der Brunnalpeli zu. In diesem trogartig eingeschnittenen Tal versickern alle zufließenden Bachläufe in Karstlöchern, kein Wasser vermag oberirdisch abzulaufen. Bis zur Engstelle Napf bewegt man sich auf gut griffigen Kalkplatten. Beschwerlich ist hiernach das Teilstück zwischen den überwachsenen Felsen hinab ins Dräckloch. Dort wird der Weg besser.
Hinter der Dräcklochstafel (1698 m) geht es via Zeinenstafel und Rossmatter Alp durch lockeren Bergwald abwärts ins Rossmatter Tal. Imposant stieben rechts die Wasserfälle vom Glärnisch-Massiv hinab in den Wärben-Kessel. Unten, bei der Wärben-Hütte, bringt links ein Güterweg zur idyllisch gelegenen Alpsiedlung Chäseren (1272 m). Wer des Wanderns müde ist, kann jetzt das Taxi des Chäseren-Wirtes benutzen. Ansonsten folgt man dem Fahrweg neben der Rossmatter Chlü bis zur Postautohaltestelle Vorauen am Klöntaler See.
Inhaltsverzeichnis
Tourenüberblick:
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Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Glarnerland” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
Karten & Wanderführer:
Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte: