Aus dem Rother Wanderführer “Gran Canaria” von Izabella Gawin, © Bergverlag Rother
Abstieg über Lavaasche in den schönsten Inselkrater
Der Krater von Bandama liefert das interessanteste Beispiel für die jüngste, vor rund 1800 Jahren beendete Vulkantätigkeit auf Gran Canaria. Schwarze Lavahänge kontrastieren mit einem grünen Pflanzenteppich, verwitterte Steilhänge sind von Höhlen durchlöchert. Touristen fahren meist nur zum kegelförmigen Gipfel hinauf und werfen einen raschen Blick in den unter ihnen liegenden Krater. Doch es lohnt sich, auf dem “Camino Fondo de la Caldera” hinabzusteigen und einige Stunden im 200 Meter tiefen Talgrund zu verbringen, einer abgeschiedenen, naturgeschützten Oase mit Palmen- und Ölbaumhainen. Das große Gehöft ist heute nicht mehr bewohnt; in einem kleinen Nebenhaus lebt Señor Agustín, ein Eremit, in paradiesischer Abgeschiedenheit.
Ausgangspunkt:
Weiler Casas de Bandama (450 m). Haltestelle Buslinie 311.
Höhenunterschied/Gehzeit:
270 m / 1h 40min
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Befestigter Weg auf Vulkanasche, aufgrund der Steigung anstrengend. Mittagshitze meiden!
Einkehrmöglichkeiten:
Unterwegs keine Möglichkeit.Lokal und Bodega neben der Bushaltestelle.
Hinweis:
Die Tour ist gleichermaßen für Bus- und Autoreisende geeignet. Das Tor zum Krater wird um 17 Uhr geschlossen!
Variante:
Kombinationsmöglichkeit mit Tour “Bandama-Krater-Umrundung” ab Bushäuschen Casas de Bandama.
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Wegverlauf:
Am Bushäuschen des Weilers Casas de Bandama an der Straße GC-802 biegen wir in eine Asphaltpiste ein, die uns an Häusern vorbei durch ein schmiedeeisernes Tor zu einer Aussichtsterrasse führt. Links an ihr vorbei läuft ein attraktiver, von schwarzen Steinmauern flankierter Weg abwärts, der rasch in Lavaschotter übergeht. An einer Gabelung wenige Minuten später halten wir uns rechts und steuern auf den runden Aussichtsbalkon des Mirador del Cornical zu, von dem wir erstmalig den gesamten Krater überblicken können. Anschließend schlängelt sich der Weg in vielen Kehren, gesäumt von Ginster und Lavendel, hinab. An der aufgrund hoher Felsen von Canarios so bezeichneten Kreuzung Las Tres Piedras fast am Kratergrund halten wir uns links (von rechts kommen wir später auf dem Camino Fondo de Caldera zurück). 2 Minuten später passieren wir einen ersten Dreschplatz, links davon eine alte Weinpresse und ein verlassenes Gehöft. Wir gehen rechts an der Ruine vorbei, passieren Felder, die noch immer von Señor Agustín bestellt werden, und beginnen die Umrundung des Kraters im Uhrzeigersinn. Nachdem wir insgesamt fast 35 Min. gelaufen sind, kommen wir zu einem zweiten Dreschplatz (era) – unter uns liegt ein schattiger Hain (dort erinnert eine Tafel an den Día del Árbol, den “Tag des Baumes”). Nach 400 m halten wir uns geradeaus, gehen anschließend links aufwärts. 5 Minuten später stehen wir unvermittelt auf einer Felsterrasse, von der zwei Höhlen in den Berg hineinführen – ein schöner Platz für ein Picknick, selbst eine Grillstelle gibt es! Dann führt uns der Weg in 2 Minuten zu einer Gabelung, an der wir auf einem etwas rutschigen Pfad rechts hinabsteigen. Dieser mündet sogleich in einen breiteren Weg, dem wir nach links folgen. Wir laufen an einem gewaltigen Felsbrocken vorbei und stoßen auf die uns vom Hinweg bekannte Kreuzung Las Tres Piedras, an der sich die Runde um den Kratergrund schließt. Links führt uns der Weg nun in schweißtreibenden, schattenlosen Kehren aufwärts, vorbei am exponierten Balkon (Mirador del Cornical) und der Aussichtsterrasse zum Bushäuschen von Casas de Bandama zurück.
Inhaltsverzeichnis
Tourenüberblick:
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Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Gran Canaria” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
Karten & Wanderführer:
Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte: