Aus dem Rother Wanderführer “Ibiza” von Rolf Goetz, © Bergverlag Rother
Zu den Traumstränden an der Westküste
Man kann es nicht anders sagen: Sowohl die Cala Bassa als auch die Platges de Comte (auch Cala Conta genannt) gehören zu den reizvollsten Badebuchten Ibizas, und wie durch ein Wunder gibt es dort von ein paar Strandlokalen abgesehen keine weitere Bebauung. Doch Traumstrände kann man nun mal nicht verstecken, schon gar nicht auf einer so kleinen Insel wie Ibiza. Von der Ferienstadt Sant Antoni sind die feinsandigen Badebuchten im Pkw und in der Saison auch mit dem Linienbus schnell erreichbar, entsprechend voll ist es. Doch wer sich zu Fuß aufmacht, wird abseits der Strände die Felsenküste meist für sich haben. Ein angenehmer Küstenpfad verbindet die Badeplätze miteinander, auf halbem Weg hält seit fast 300 Jahren ein alter Wachturm die Stellung.
Ausgangspunkt:
Cala Bassa (5 m). Anfahrt mit Pkw oder Buslinie L7 Sant Antoni – Cala Bassa (15. Mai –31. Oktober täglich alle 60 Minuten). Autofahrer zweigen von der PM-803 zwischen Sant Antoni und Sant Josep nahe Sant Agustí in eine Stichstraße zur Cala Bassa ab.
Höhenunterschied/Gehzeit:
Unwesentlich / 2h
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Unschwierige Tour auf Küstenpfaden und Fahrwegen. Auf dem Hinweg gibt die Küstenlinie die Richtung vor, wer auf Nummer sich gehen will, nimmt den gleichen Weg zurück. Bei den für den Rückweg vorgeschlagenen Abkürzungen ist die Orientierung nicht ganz einfach, zumal durch Allradfahrzeuge und Mountainbiker ständig neue Pisten entstehen können. Mit einem GPS-Gerät findet man natürlich mühelos zurück.
Einkehrmöglichkeiten:
An den Platges de Comte kann zwischen mehreren Lokalen gewählt werden – Den wohl besten Blick auf die feinen Sandstrände und die vorgelagerte Illa des Bosc erlaubt die Terrasse des Sunset Ashram; gute Küche verspricht das Lokal S’Illa des Bosc.
Variante:
Wer von den Platges de Comte mit Buslinie L4 (15. Mai – 31. Oktober) nach Sant Antoni zurück will, folgt von dem Wendekreis hinter dem Sunset Ashram der Straße zur 300 m landeinwärts gelegenen Bushaltestelle. Bitte erkundigen Sie sich vorab im Busbahnhof von Sant Antoni nach den aktuellen Abfahrtszeiten.
_______________________________________________
Wegverlauf:
Vom Kreisverkehr (Bushaltestelle) am Ende der Zufahrtsstraße zur Cala Bassa führt ein Bohlenweg zum sichelförmigen Strand. Wir schlendern am Spülsaum der Badebucht zu einer Strandbar am nördlichen Strandende, neben der ein weißer Torbogen steht. Vier Stufen bringen uns zur Terrasse der Bar hinauf, hinter der eine Schotterpiste landeinwärts führt (unser Rückweg). Wir wenden uns jedoch nach rechts und folgen dem etwas ruppigen Waldweg durch lockere Bewaldung an der Steilküste entlang. Dabei können wir zur etwa 10 km Luftlinie entfernten Ferienstadt Sant Antoni schauen, noch ein Stück weiter nordwestlich ist das wie ein Zuckerhut ins Meer ragende Cap Nunó (258 m) auszumachen. Etwa vier Minuten nach der Bar zweigt links ein Weg ab, wir bleiben weiterhin nahe der Steilküste auf dem sich bald verlierenden Pfad. Mehr oder weniger weglos wird das verkarstete Felsplateau des Cap de la Bassa umlaufen. Nach diesem treffen wir wieder auf den aus dem Wald kommenden Hauptweg, der uns an bizarren Küstenabbrüchen entlang zum schon in Sichtweite gelegenen Torre d’en Rovira bringt. Von dem alten Piratenausguck genießen wir das tolle Panorama auf den vorgelagerten Mini-Archipel mit den unbewohnten Felseninseln Illa des Bosc, Sa Conillera und S’Espartar. Ungesicherten Quellen zufolge soll auf Sa Conillera der antike Feldherr Hannibal das Licht der Welt erblickt haben, wahrscheinlicher ist wohl, dass er in Karthago geboren wurde. Vom Wachturm bleiben wir dicht am Rand des felsigen Plateaus, etwa zehn Minuten später treffen wir wieder auf den Hauptweg. Wir folgen diesem auf die in Sicht kommenden Platges de Comte zu. Die Gabelung an einer Felsbucht, in die eine Leiter hinabführt, merken wir uns für den Rückweg. Es geht weiter an der Kante der Steilküste entlang, in der ein paar Bootsschuppen Platz gefunden haben. Der Pfad mündet bald in einen Fahrweg. Wir gehen auf diesem am Restaurant Ses Roques vorbei und erreichen nach dem Lokal S’Illa des Bosc den ersten der feinen kleinen Sandstrände der Platges de Comte.
Ein weiterer türkisfarbener Strand liegt hinter dem Sunset Ashram, der mit seiner luftigen Terrasse einen tollen Ausblick auf die Illa des Bosc garantiert. Bevorzugt findet man sich dort zum Sonnenuntergang ein. Von den Comte-Stränden gehen wir zur Felsbucht mit der Leiter zurück. Sofern wir dann nicht auf dem bekannten Hinweg zur Cala Bassa zurückgehen wollen, nehmen wir dort rechts den inseleinwärts führenden breiten Erdweg, der als Mountainbike-Route ausgewiesen ist. Sowohl die Landzunge Punta de sa Torre als auch das Cap de la Bassa werden dabei außen vor gelassen, sodass die Gehzeit etwas kürzer ausfällt. Doch sobald der Küste der Rücken zugewandt wird, erwartet uns ein weit verzweigtes Pistennetz, in dem die Orientierung nicht einfach fällt. Wir wenden uns also von der Felsbucht landeinwärts. Die Piste schwenkt sogleich nach links. Auf dem Hauptweg bleibend wird nach fünf Minuten eine Gabelung erreicht, hier halten wir uns leicht rechts und kommen kurz darauf zu einer Kreuzung, an der wir links gehen. Vier Minuten später wählen wir ebenfalls den linken Weg. Kurz nachdem das Meer wieder in Sicht kommt, stoßen wir auf die vom Hinweg bekannte Steilküste, hier geht es nun rechts weiter. Die Landzunge mit dem Torre d’en Rovinar liegt bereits hinter uns, und, sofern wir nun uns rechts haltend auf dem Hauptweg bleiben, brauchen wir auch das Cap de la Bassa nicht mehr umlaufen und kommen auf direktem Weg zur Strandbar an der Cala Bassa und zum Parkplatz bzw. der Bushaltestelle zurück.
Tourenüberblick:
[osm_map_v3 map_center=”38.9668,1.2327″ zoom=”14″ width=”100%” height=”450″ file_list=”https://www.schoenebergtouren.de/wp-content/uploads/2018/04/Tourentipp-Spanien-Balearische-Inseln-Ibiza-Cala-Bassa-Platges-de-Comte.gpx” file_color_list=”#800000″ control=”scaleline” map_border=”thin solid black” file_title=”Cala Bassa – Platges de Comte”]
Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Ibiza” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
Karten & Wanderführer:
Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte: