Aus dem Rother Wanderführer “Ibiza” von Rolf Goetz, © Bergverlag Rother
In eine Traumbucht der Blumenkinder
Die bizarre Cala Llosar am Fuß einer monumental sich auftürmenden Steilküste ist zu jeder Jahreszeit ein lohnendes Wanderziel. Schon die Hippies verliebten sich in diesen Ort und hinterließen so manches in den Fels gemeißelte Kunstwerk. Am Weg liegt ein kleines Aquarium, in dem sich Muränen, Rochen und andere Mittelmeerfische tummeln. Zwei reizvolle Badebuchten sorgen für etwas Ausgleichssport. Und immer aufs Neue begeistert die Aussicht auf das wie ein Zuckerhut geformte Cap Nunó.
Ausgangspunkt:
Caló des Moro (5 m). Pkw-Fahrer nehmen in Sant Antoni die Straße in Richtung Santa Agnès und folgen beim Supermarkt Mercadona der Ausschilderung zur Caló des Moro. An der Plaça d’Aragó biegt man links in die Avinguda Isidor Macabich ein und nimmt dann die nächste Straße (Carrer de Santa Rosalia) rechts zur Caló des Moro. Wer mit dem Bus unterwegs ist, geht vom Busbahnhof Sant Antoni zum Hafen und folgt dort Tour “Capella de Sa Talaia” (136 m) zur Caló des Moro (zusätzliche Gehzeit 25 Minuten).
Höhenunterschied/Gehzeit:
200 m / 3h 20min
Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Größtenteils schmaler Küstenpfad ohne Schatten. Der Weg ist stellenweise ruppig und felsig, einige Passagen erfordern Trittsicherheit.
Einkehrmöglichkeiten:
Strandbars an der Cala Gració und Cala Gracioneta, an der Caló des Moro der Beachclub Golden Buddha.
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Wegverlauf:
Mit ihren 25 m fällt die Caló des Moro am nördlichen Stadtrand von Sant Antoni ziemlich bescheiden aus, im Sommer reiht sich hier Badetuch an Badetuch. Vom Beachclub Golden Buddha folgen wir der die ersten 50 m gepflasterten Uferpromenade nach Norden. Der dann ungeteerte Fahrweg wird nach 200 m geradeaus in einen Küstenpfad verlassen. Wir wandern an der felsigen Küste entlang und genießen die Aussicht auf die Bucht von Sant Antoni und die vorgelagerte Leuchtturminsel Sa Conillera. Nach zehn Minuten schwenkt der Pfad nach rechts weiter an der steiler werdenden Küste entlang. Eine kleine Bucht wird umlaufen, von der sich schon das auf eine Landzunge platzierte kleine Aquarium zeigt (Eintritt, in der Saison täglich ab 10 Uhr bis Sonnenuntergang geöffnet). Nach dem Aquarium queren wir auf dem Pfad die Landzunge nach Norden und wenden uns am Nordufer nach rechts. Der Pfad führt auf der meerwärtigen Seite eines von einer Mauer eingefassten Privatgrundstücks zur Cala Gració hinüber, hier ist etwas Trittsicherheit gefordert (alternativ kann das Grundstück auch landeinwärts umlaufen werden). Die kleine Sandbucht samt Strandbar sollten wir uns für den Rückweg vormerken. An der Nordseite des 50 m langen Strandes steigen wir einen Treppenweg auf. Der Pfad läuft dann an von Mauern abgeschirmten Villen vorbei zur winzigen Cala Gracioneta. Von dort geht es dicht über dem Wasser über verkarstete Felsen an einer Mauer entlang. An Bootsgaragen steigen wir ein paar in den Fels geschlagene Stufen hinauf und kommen fünf Minuten darauf zu einer Meerwasserentsalzungsanlage, die an der meerwärtigen Seite passiert wird. Der Pfad führt an einem eingezäunten Ferienhaus vorbei und dann aufwärts durch niedrigen Buschwald zu einem weiteren allein stehenden Haus am Cap Negret (45 m) hinauf.
Der Wegverlauf ist hier etwas undeutlich, wir gehen für ein kurzes Stück direkt an der Mauer des Hauses entlang. Nach diesem begeistert die Aussicht auf die spektakuläre Küstenlandschaft, die im Norden vom markanten Cap Nunó (258 m) dominiert wird. Wenig später schauen wir auf die felsige Landzunge der Punta de sa Galera hinab. Wir kommen an einen Torbogen vor einer weiteren Villa und steigen von dort unmittelbar an der Steilküste zur Punta de sa Galera ab. Auf die weit ins Meer ragende Landzunge bietet sich ein kurzer Abstecher an, der von Weitem schwieriger aussieht, als er tatsächlich ist. Nach einer Bresche in einer hüfthohen Mauer läuft man über den gezackten felsigen Rücken der Landzunge. Vom höchsten Punkt (25 m) kann man zu einem fünf Meter tiefer gelegenen kleinen Felsplateau hinabkraxeln – ein toller Rastplatz! Wir gehen auf der Landzunge wieder bis zur Bresche in der Mauer zurück. Sieben Meter vor dieser steigen wir links auf einem Pfad zu Bootsschuppen an der Platja de sa Galera ab, das letzte Stück ziemlich ruppig zwischen großen Felsblöcken hindurch. Von der Kiesbucht wird dann wieder hinter dem letzten Bootsschuppen auf einem Treppenweg zu einem Querweg aufgestiegen. Dort setzt sich unser Küstenpfad nach links fort und mündet nach ein paar Minuten in einen beginnenden Schotterweg. Vor diesem gehen wir durch zwei Steinpoller scharf links ein Torrentbett hinab und kraxeln das letzte Stück am Fuß einer Steilwand über Felsen zur Cala Llosar. Am Fuß der Wand liegen zahllose von der Wand abgebrochene Felsblöcke herum, doch es gibt auch flache Liegeplätze, auf denen man rasten kann. Interessant ist eine Felsspalte mit einem kleinen Schrein. Nach der Rast wandern wir auf gleichem Weg wieder zur Caló des Moro zurück.
Tourenüberblick:
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Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Ibiza” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
Karten & Wanderführer:
Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte: