Aus dem Rother Wanderführer “Galicien” von Cordula Rabe, © Bergverlag Rother
Wandertour
Cañón do Sil
Naturerlebnis mit kulturellem Höhepunkt
Diese lange Rundtour lässt an Abwechslungsreichtum kaum Wünsche offen. Nach einem gemächlichen Auftakt führt sie hinab zu den tief im Waldtal gelegenen alten Mühlen von Entrambosríos und erklimmt anschließend durch einen kleinen Weinberg den südlichen Hang des Sil-Tals mit der ersten großen Attraktion der Tour: Von den Aussichtspunkten Balcones de Madrid schaut man aus der Vogelperspektive in die bis zu 500 m tief eingeschnittene Schlucht des Río Sil. Den kulturellen Glanzpunkt setzt dann das versteckt im Wald, hoch über dem Sil-Tal gelegene Monasterio de Santa Cristina de Ribas de Sil. Die erstmals im 10. Jh. schriftlich erwähnte Benediktinergemeinschaft entwickelte sich im Mittelalter zum bedeutendsten Kloster der Ribeira Sacra. Ab dem 15. Jh. verlor es an Einfluss, nach einer unrühmlichen Karriere als Viehstall im 19. Jh. zeigen sich die behutsam restaurierten Gemäuer wieder als schönes Beispiel galicischer Romanik.
Ausgangspunkt:
Campingplatz Cañón do Sil (620 m), oder Parada de Sil (663 m).
Höhenunterschied/Gehzeit:
780 m / 6h 15min
Einkehr/Unterkunft:
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Anforderungen/Wegbeschaffenheit:
Recht lange und aufgrund des Höhenunterschiedes anstrengende Tour. Vorwiegend gute Wanderwege, einige Abschnitte auf schmaleren Pfaden, einige kurze steilere Ab- und Anstiege.
Sehenswert:
Sehenswert:
Das über 1000 Jahre alte Monasterio de Santa Cristina de Ribas de Sil. Teilbereiche sind frei zugänglich, Öffnungszeiten der Kirche (12./13. Jh.) im Rathaus von Parada de Sil erfragen.
Von der recht spektakulär angelegten Aussichtsplattform im Campingplatz bietet sich ein herrlicher Ausblick in den tief eingeschnittenen Flusslauf des Sil.
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Wegverlauf:
Wir folgen vom Campingplatz Cañón do Sil der Straße bergan (oder links parallel dazu) durch den halb verlassenen Weiler Castro. Nach gut 500 m, kurz nach der Linkskurve, schlagen wir den Waldweg nach rechts ein und wandern zwischen alten Feldmauern und auf grobem, altem Pflaster bergan. Nach einem kurzen, offenen Stück geht es wieder in leichtem Auf und Ab durch Wald. Wir passieren nach schräg links eine Forststraße, wenig später einen Bach. Kurz darauf folgen wir der Linkskurve nach unten (nicht geradeaus dem schmalen Pfad), an den verfallenen Häusern von Chamoso (½ Std. ab Start) vorbei.
Im Rechtsbogen gelangen wir zur Straße Parada de Sil – Campingplatz, gehen links und verlassen sie nach wenigen Metern in der Linkskurve geradeaus auf dem Wanderweg. Im offeneren Gelände lässt sich nach Norden das Tal des Río Sil erahnen. Bei der Gabelung knapp 500 m nach der Straße schlagen wir den Weg ganz rechts ein. Wir wandern zwischen Mauern bergan und gelangen oben in einem Links-Rechts-Schwenk zu einem Picknick- und Trimm-Dich-Platz. Wir biegen links in die Straße ein und verlassen sie gleich wieder nach schräg links (man könnte ihr auch geradeaus folgen und bei der T-Kreuzung schräg rechts an den Hauptweg anschließen). Am kleinen Platz links liegt das Rathaus mit der Touristeninformation. Geradeaus, in Richtung Farmácia (Apothke) und am kleinen Laden vorbei gelangen wir zum Hauptplatz von Parada de Sil (¾ Std.) mit einer Informationstafel zum PR-G 98. Geradeaus ist der direkte Weg nach Fondodevila angezeigt. Wir gehen rechts parallel zur (oder auf der) Straße, bis nach gut 100 m der PR-G 98 nach links abbiegt. Leicht bergab gelangen wir nach Sardela (knapp ¼ Std.) und im Rechtsschwenk durch den Weiler. Bei der folgenden Dreiergabelung wählen wir den mittleren Hohlweg bergab. Nach etwa 20 Min. gehen wir geradeaus über die Straße in den Waldpfad (nicht in den Forstweg scharf links) und wandern weiter bergab durch den fast urwaldartig anmutenden Wald. Kurz nach dem Arroyo (oder Regato) de Batán liegen rechts die alten Wassermühlen von Entrambosríos (» zwischen den beiden Flüssen«; gut ½ Std.) im Wald verstreut.
Wir halten uns nach links, überqueren abermals den Bach und wandern auf einem von Farn gesäumten, teils mit altem Pflaster befestigten Pfad links oberhalb des Batán talauswärts. Nach knapp ½ Std. geht es rechts nach Rabacallos, wir bleiben noch kurz geradeaus und beginnen dann in einem Linksbogen den teils steilen Anstieg durch Serpentinen. Oben kommen wir durch die Weinreben von San Vitoiro und werden mit schönen Blicken auf das Sil-Tal belohnt. Wir schlagen den Feldweg nach links ein, verlassen ihn aber gleich vor dem Haus nach rechts oben. Nochmals geht es steil bergan. Bei der wenig später folgenden T-Kreuzung nehmen wir links den erst eben, dann wieder steiler verlaufenden Waldweg. Nach etwa 300 m gehen wir erneut links und gleich auf dem Pfad rechts bergan. Er wird zum sandigen Forstweg, dem wir nach links durch Serpentinen bergauf folgen. Auch hier bieten sich wieder schöne Fotomotive des Cañón do Sil.
Nach gut ½ Std. seit San Vitoiro biegen wir nach links in den carrioza genannten, von Feldmauern gesäumten Hohlweg ein und gelangen in 10 Min. nach Fondodevila. Wir folgen der Markierung nach rechts durch den Wald (nach links: Brunnen und direkter Weg nach Parada de Sil). Bei der Straße gehen wir rechts und gleich wieder rechts. An einer alten Wolfsfalle (Chorco de los Lobos; links vom Weg) vorbei kommen wir zu den nahe beieinanderliegenden Aussichtspunkten Balcones de Madrid (¼ Std.; auch Os Torgás). Sie bieten fantastische Ausblicke auf die beeindruckende Schlucht des Río Sil, Picknickbänke laden zum Verweilen ein. Wir folgen weiter der u-förmig um den Sportplatz angelegten Sandstraße und wandern beim Spielplatz auf der Schotterstraße nach rechts bergab. In einer scharfen Rechtskurve ist links Parada de Sil angeschrieben, wir folgen aber weiterhin der Schotterstraße. Bei der nächsten Gabelung gehen wir rechts auf dem relativ ebenen Forstweg weiter. Nach wenigen Minuten kann man rechts einen rund 200 m langen Abstecher zum am felsigen Schluchtrand gelegenen Miradoiro O Fental machen. Danach fällt der Weg steiler ab und passiert den Miradoiro As Fontiñas, zu dem man ein kurzes Stück nach rechts absteigen muss (beides keine angelegten, sondern natürliche Aussichtpunkte). Danach steigt der Pfad wieder leicht an. Durch den von Granitfelsen durchsetzten Hang hoch über dem Sil führt er im Linksbogen hinauf auf eine recht karge Hochfläche. Wir gehen geradeaus, bis wir auf eine Schotterstraße treffen, die uns im scharfen Rechtsknick zum bereits sichtbaren Streuweiler Portela (knapp ½ Std. ab O Fental) bringt. Bei der Brücke noch vor dem Weiler schlagen wir den Pfad nach rechts unten ein, der uns erneut durch einen dichten, wildromantischen Wald führt. Bei der nach 20 Min. im Wald liegenden Hausruine steigt der Weg steinig bergan. Etwa 25 Min. später erreichen wir den Abzweig zum rund 300 m weiter rechts liegenden Monasterio de Santa Cristina. Die ersten christlichen Einsiedler fanden hier, tief im Wald über dem Río Sil sicherlich die Ruhe und Einkehr, die sie suchten. Die späteren Benediktinermönche widmeten sich auch dem Weinbau und der Kultivierung von Edelkastanien.
Wir kehren zum Abzweig zurück, gehen geradeaus daran vorbei und steigen in einer Rechtskehre zur Straße auf. In diese biegen wir links ein und verlassen sie gleich wieder nach rechts und wandern auf dem stetig ansteigenden Pfad zurück zum Camping Cañón do Sil (gut ½ Std.).
Tourenüberblick:
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Die GPX-Daten wurden auf Grundlage der geprüften GPX-Daten
des Rother Wanderführer “Galicien” erstellt.
Mit freundlicher Genehmigung des Bergverlag Rother.
Karten:
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