Alpenwelt Karwendel –
Neue Hüttenwirte am Soiernhaus und
auf der Mittenwalder Hütte…
Mittenwalder Klettersteig ab sofort frei – neue Hüttenwirte in der Alpenwelt Karwendel
Mittenwalder Klettersteig ist ab Juli begehbar
Laut Hüttenwirt Hans-Peter Gallenberger ist der Mittenwalder Klettersteig – dank Sonne und ehrenamtlichen Schauflern – ab sofort begehbar. Der Klettersteig-Klassiker ist eine Gratwanderung an der Grenze Bayerns zu Tirol, der über acht 2.000er führt. Beim Wirt der Brunnsteinhütte kehren viele Klettersteiggeher vor dem Abstieg ins Tal ein. “Wir schaufeln zwar jedes Jahr, um Schnee am Steig zu entfernen. Aber heuer ist alles im Schnitt um drei Wochen später dran“, sagt er. Die persönliche Lieblingsstelle des DAV-Hüttenwirts ist die Sulzleklammspitze. “Da ist der Klettersteig bald zu Ende und die Aussicht phänomenal“. Jede Saison lotst der erfahrene Bergwachtler allerdings fünf bis zehn Bergsteiger mit Stirnlampen zur Hütte, viele unterschätzen die Länge der Tour. Daher appelliert Gallenberger an die Wanderer, rechtzeitig aufzubrechen, am besten mit den ersten Gondeln der Karwendelbahn, und viereinhalb bis fünf Stunden bis zu seiner Hütte einzuplanen. So lassen sich unnötige Risiken, wie Wärmegewitter oder einbrechende Dunkelheit deutlich verringern. Auskünfte erteilt Gallenberger gerne per Telefon (0 88 23) 32 69 51 0. Sicherheitstipps gibt es zum Beispiel vom Österreichischen Alpenverein.
Neue Wirte am Soiernhaus (1.610 m) und auf der Mittenwalder Hütte (1.518 m)
In der Alpenwelt Karwendel weht gleich in zwei Hütten ein frischer Wind: Susanne Härtl (33) aus Partenkirchen und ihr Lenggrieser Lebensgefährte Klaus Heufelder (31) sind neue Gastgeber am Soiernhaus, dem ehemaligen Jagdhaus von Bayernkönig Ludwig II oberhalb von Krün. Susanne bezeichnet sich als “Bergmensch”, ihr Freund Klaus ist leidenschaftlicher Bergsportler. Bis Mitte Oktober haben beide ihre Jobs – sie als Psychologin bei der Caritas, er als selbständiger Metallbauer – kurzerhand “stillgelegt”. Für die Saison 2013 wurden die Küche und der Stubenboden völlig erneuert. “Übern Winter hab’n wir Kissen und Tischdecken genäht. Wir mögen das Einfache, aber es soll gemütlich sein“, erzählt die frisch gebackene Hüttenwirtin. Ob Eier und Mehl für den Kaiserschmarren, deftige Würstl oder Gemüse für Vegetarisches, in der Pfanne landen hauptsächlich Produkte aus der Region, das Bier kommt aus Mittenwald. “Wir haben eine kleine, aber sehr frische Auswahl”.
Aufstieg: Das Soiernhaus liegt am Rand des Soiernkessels hoch über zwei smaragdgrünen Seen. Rund dreieinhalb Stunden dauert der Aufstieg von Krün. Alternativ nimmt man das Trekking- oder Mountainbike bis zur Materialseilbahn, um dann in etwa 45 Minuten weiter zur Hütte zu wandern.
Auch Bernhard Kriner, neuer Wirt der Mittenwalder Hütte, hat sich den Traum vom Leben im Gebirge erfüllt. “Für mich kamen nur drei Hütten in Frage”, erzählt der 50-jährige Bergführer aus Krün. Eine davon war die Mittenwalder Hütte, die er seit Mai führt. Die Touren rund um die Hütte, die auf halbem Weg zur Bergstation der Karwendelbahn über Mittenwald thront, kennt er schon von klein auf. Die “Wahnsinns”-Aussicht auf das Isartal und die umliegenden Bergketten sowie der kurze Anstieg zieht Wanderer an. Kletterer könnten’s nach Kriners Wunsch ruhig mehr sein. “Die Klettereien am Gerberkreuz sind ja besonders schön“, schwärmt er. Dass den langen Anmarsch – mit Station auf seiner Hütte – dorthin meist nur Einheimische in Kauf nehmen, findet er ziemlich schade. In der Küche setzt Kriner auf gute Hausmannskost und Frische, Vegetarier finden frische Salate auf der Speisekarte. Ab Mitte Oktober kann Bernhard Kriner es wieder ruhiger angehen. Die Hütte sperrt er zu und arbeitet über den Winter als freier Bergführer.
ufstieg: Rund eine Stunde 15 Minuten wandert man vom Tal bis zur Mittenwalder Hütte. Von dort kann man in rund zweieinhalb Stunden über den Leitersteig und die Hängebrücke über die Sulzleklamm auch zur Brunnsteinhütte weitermarschieren.
Erfreulich für Bergfreunde, anstrengend für die Wirte: Beide Hütten des Deutschen Alpenvereins haben – wie viele andere – keinen Ruhetag.
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Quelle: Alpenwelt Karwendel