Ein Urlaub auf Sardinien ist perfekt, wenn in Deutschland der Herbst vor der Tür steht und man das eigene Sommergefühl noch verlängern will. Sardisches Flair, italienisches Essen, das Meer, Buchten, Strände, Berge, viele Möglichkeiten für Outdooraktivitäten und vor allem Gelato bietet die italienische Insel im Mittelmeer. So haben wir es uns vorgestellt…und so ist es auch.
Welche Reisziele auf Sardinien wollen wir erkunden? Möchten wir lieber einen Roadtrip auf Sardinien machen oder von einem Standort einen Teil der Mittelmeerinsel erkunden und auf Sardinien wandern? Wir prüfen die Flüge nach Sardinien auf den Webseiten der Billigflieger und suchen bei Airbnb, den Ferienwohnungsportalen und Nix-wie-weg.de nach einer passenden Unterkunft. Meer oder Berge? Touristisch oder ursprünglich und sardisch? Wandern oder Stand Up Paddling? Wir wollen am besten alles gleichzeitig…
Unsere Wahl fällt auf Baunei einem Ort in der Provinz Ogliastra. Baunei wurde an den steilen Hängen der Hochebene Su Golgo gebaut und liegt auf 480m Höhe über dem Meeresspiegel. Von hier ist man schnell in einigen Autominuten in einem der bedeutenden Naturreservate Sardiniens, von wo man zum Beispiel zum berühmten Strand von Cala Goloritzé wandern kann. Über die Panoramastraße von Baunei gelangt man zügig zur gigantischen Felsnadel Pedra Longa oder zum Küstenstädtchen Santa Maria Navarrese.
Unsere Wahl ist gefallen, eines Sonntags mitten im Oktober sind wir uns im Anflug auf den Flughafen von Olbia in Sardinien. Der Flughafen ist relativ leer, denn wir befinden uns schon in der Nebensaison. Mit unserer Ausrüstung, welche auch zwei aufblasbare SUP-Boards umfasst beladen wir unseren kleinen Mietwagen. Kurz vor dem Flughafen von Olbia gibt es einen Supermarkt, welcher auch am Sonntag geöffnet hat.
Lokale Zutaten zum Kochen, sardischen Wein, italienisches Bier und verschiedene Käsesorten wandern in unseren Einkaufswagen, wir wollen einfach vielen Spezialitäten probieren und freuen uns das Kochen in der Ferienwohnung. Danach fahren wir auf der Staatsstrasse 125 an der Ostküste entlang. Nicht weit entfernt sehen wir das blaue Wasser des Mittelmeeres. Wir können es nicht länger aushalten und steuern das einzigartige Naturparadies von Capo Coda Cavallo an, welches sich nur wenige Kilometer südlich von Olbia befindet.
Das saftige Grün der Vegetation, das türkisfarbene Meereswasser und ein blauer Himmel runden die kitschigen Fotomotive ab. Nicht weit entfernt sehen wir die Insel Tavolara mit ihren steilabfallenden Felsklippen. Uns zieht das warme, klare Meereswasser magisch an. Die Bekleidung aus und schon stürzen wir uns ins Mittelmeer. Einfach herrlich dieser salzige Geschmack auf den Lippen und diese weite Sicht unter Wasser. Wir wissen, dass wir uns eine Schwimmbrille holen werden, denn wir wollen definitiv schnorcheln.
Nach dieser Erfrischung fahren wir weiter, es liegen noch ca. 2,5 Stunden vor uns bis Baunei. Einige starke Gewitterschauer später und dem Passieren von einsamen kargen Bergplateaus, wo man freilaufende Kühe und wild laufende Schweine trifft, kommen wir an unserem Ferienziel an.
Die kleine Stadt Baunei, mit fast 4.000 Einwohnern, zieht sich in die Länge und befindet sich am Südhang des Su Golgo Plateaus. Sie bietet eine gute Aussicht zum 10 Kilometer weiter unten liegenden Mittelmeer. Es ist ein typischer kleiner italienischer Ort in den Bergen mit sehr engen steilen Gassen, schmalen Steinhäusern und kleinen Cafés, wo einige ältere einheimische Herren, den frühen Sonntagabend genießen.
Mario, unser Vermieter, wartet schon auf uns und zeigt uns das Apartment in der schönen renovierten Villa. Wir haben einen niedlichen kleine Balkon mit einem offenen Blick zu den Bergen, aber auch das Meer ist ein bisschen zu sehen. Großartig ist auch die überdachte Terrasse auf der Hangseite, die im Schatten liegt und uns genug Platz anbietet um unsere aufblasbaren SUP Boards zu lagern. Ein großer gemauerter Steingrill ergänzt die Ausstattung, was für die Sarden selbstverständlich ist, da sie so gerne grillen.
Zum Kochen zu faul müssen wir den Ort erkunden und laufen runter ins Zentrum (nur ein paar hundert Schritte tiefer) um die Restaurants zu suchen, die uns Mario empfohlen hat. Nur einige Einheimische sitzen unten im Café Baunei Centro, oben im Restaurant finden wir nur Touristen und Wanderer vor. Lokale Spezialitäten wie Wurst- und Käseplatten (Schafskäse), hausgemachte Pasta mit Ziegenfleisch werden angeboten.
Das Ziegenfleisch ist ein bisschen zäh und trocken. Die Pasta und der Käse sind würzig und schmecken uns sehr gut. Der lokale Rotwein und das heimische Bier passen sehr gut dazu. Das Dessert lassen wir aus, denn auf dem Hinweg haben die Timasù Gelateria Artigianale entdeckt, die noch bis 21 Uhr geöffnet hat. Es ist keine normale Eisdiele, denn für die Milcheissorten wird nur einheimische Ziegenmilch für die Herstellung benutzt. Diese cremige Konsistenz, dieser zarte Ziegenmilchgeschmack, einfach genial. Bis zum Ende unseres Urlaubs auf Sardinien werden wir bestimmt dort Stammkunden sein.
Hier könnt ihr lesen, was bei unserem Urlaub in Sardinien noch geschah:
In Kürze…
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Inhaltsverzeichnis
Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte auf Sardinien
Reiseinfos für Sardinien
Anreise mit dem Schiff:
Für die Fährverbindung benötigt man etwas mehr Zeit und Ruhe. Fährverbindungen nach Sardinien bestehen von diversen italienischen Städten wie zum Beispiel Genua, La Spezia oder Livorno. Wählt man diese Art der Anreise, dann kann man seinen PKW mitnehmen und spart sich einen Mietwagen auf Sardinien.
Anreise mit dem Flugzeug:
Mit dem Flugzeug zu internationalen Flughafen Sardiniens nach Olbia, Cagliari, Alghero oder Tortoli. Von hier am besten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadtzentren oder wenn man individuell unterwegs sein will, dann nimmt man sich einen Mietwagen.
Beste Reisezeit für Sardinien:
Zum Wandern, Klettern, Biken und für alle anderen Sommeraktivitäten empfiehlt sich der Frühling (Mitte März bis Ende Mai) und der Herbst (Mitte September bis Ende Oktober) an. Im sardinischen Sommer (Ende Mai bis Mitte September) ist es trocken, heiß und es gibt Temperaturschübe im Juli/August von über 40° Celsius. Der Winter ist mild. Im März und April ist das Wetter noch unbeständig und auf den höheren Gipfeln kann noch Schnee liegen. In den Übergangsmonaten November und Februar ist die Wahrscheinlichkeit für Regen am höchsten.
Die Recherche erfolgte ohne Unterstützung.
Text & Bilder: Mario Hübner
Reiseführer, Wanderführer & Wanderkarten für Sardinien kaufen
4 Kommentare
Lieber Mario,
das sieht ja wirklich hübsch aus! Super schöne Fotos und tolle Tipps! Die merken wir uns gleich mal 🙂
Liebe Grüße
Ines und Thomas
Lieber Mario,
Sardinen steht schon etwas länger auf unserer Wunschliste. Wenn ich deinen Bericht lese, weiß ich auch warum. Die Landschaft ist ja traumhaft schön. Die Bergwelt mit den schroffen Felsen zu entdecken kann ich mir richtig toll vorstellen.
Lieben Gruß, Susanne
Sardinien hat ja eine traumhafte Landschaft. Es steht auch noch auf unserer Reiseliste, aber bisher haben wir es noch nicht dahin geschafft.
Und Eis aus Ziegenmilch hört sich sehr gut an, das würden wir auch gerne probieren.
Liebe Grüße Gina und Marcus
Ach das hört sich nicht nur traumhaft schön an, sondern sieht auch traumhaft schön aus. 🙂
Den Sommer dort verlängern würde mir auch gefallen.
Liebe Grüße
Tanja