Vierter Teil unserer Wanderreise in Israel
Guide Georg führte uns vom Hotel südlich hinaus aus der Altstadt von Jerusalem auf den Berg Zion zur Dormitio-Abtei und Dormitio-Basilika. Das sind eine römisch-katholische Kirche und eine Benediktinerabtei.
Anschließend besichtigten wir das Davidsgrab auf dem Berg Zion, welches als Grabstätte des biblischen Königs David verehrt wird, der vor etwa 3000 Jahren über Israel und Juda herrschte. Es ist eine wichtige Stätte des Judentums.
Von Davidsgrab pilgerten wir zur Davidstadt, welche der älteste besiedelte Teil Jerusalems ist und die wichtigste archäologische Fundstelle des biblischen Jerusalems. Sie liegt auf einem schmalen Höhenrücken südlich des Jerusalemer Tempelberges außerhalb der heutigen Stadtmauer.
Bevor wir in die Tiefen der Ausgrabungsstätte hinabstiegen, erzählte uns Georg die Geschichte der Davidstadt. Nach der Besichtigung der Ausgrabungen, hatte unser Guide noch eine kleine Überraschung parat. Wer wollte konnte durch den Hiskija-Tunnel über 500 Meter zu den sogenannten Shiloah-Teich waten.
Natürlich im Dunkeln, nur ausgerüstet mit einer Mini-Led Lampe, barfuß und die Hosen würden auch nass werden. Wir zogen unsere Schuhe und Socken aus, gaben die elektronischen Gegenstände Georg und verschwanden im Dunkeln des Hiskija-Tunnels. Das Quellwasser war kühl und der Boden an den meisten Stellen glatt und eben. Manchmal musste man sich bücken oder etwas seitlich gehen, wenn der Tunnel kleiner wurde. An den tiefsten Stellen betrug die Wassertiefe etwa 70 cm.
Wir wateten im Wasser der Gihonquelle und Lichtschein der Mini-LED Lampen durch diesen Jahrtausende alten Tunnel. Nach einigen Kurven erreichen wir schließlich wieder die Außenwelt und kamen an einem gemauerten Becken in die Oberwelt zurück. Ein feuchtfröhliches Erlebnis, welches man nicht so schnell vergessen wird. Die Hosen waren nass, aber bei der Lufttemperatur stellte das überhaupt kein Problem dar.
Nachdem wir unsere Schuhe angezogen hatten, besichtigten wir die westliche Stufenstraße und verschwanden wieder unter Tage. Immer weiter bergauf führten uns die alten Stufen bis wir irgendwann wieder an dem Ort der Ausgrabungsstätte herauskamen, in welchem wir in die Davidstadt hinabgestiegen waren. Die Besichtigung der Davidstadt, des Hiskija-Tunnels und der westlichen Stufenstraße waren eine willkommene Abkühlung bei der Hitze. Man darf allerdings keine Platzangst unter Tage haben.
Um die ummauerte Stadt führte uns nun unsere Pilgerwanderung durch die Geschichte Jerusalems. Wir kamen durch den muslimischen Friedhof am zugemauerten Goldenen Tor (Tor des Erbarmens) im östlichen Teil der Stadtmauer vorbei und betraten die Altstadt wieder wie am Vortag unseres Einzuges nach Jerusalem durch das Löwentor.
Auf der Via Dolorosa ging es weiter und wir besuchten den Basar um einige Einkäufe zu erledigen. Gewürze, Früchte, das was die Einzelnen eben als Mitbringsel aus Israel mit nach Hause nehmen wollten. Als letzte Station unsere offiziellen Pilgerreise auf dem Jerusalem Weg führte uns Georg nochmal in die Grabeskirche, um uns einiges zu erklären. Danach löste sich die Gruppe auf und jeder hatte bis zum Abendessen Zeit zur freien Verfügung.
Mit zwei Teilnehmerinnen unserer Gruppe erkundete ich den Basar in der Altstadt von Jerusalem und wir übten uns im Feilschen bei unseren Einkäufen. Es dauerte zwar eine Weile, aber dann hatten wir den Dreh raus. Wenn man keine Preisvorstellung hat, ist es sehr schwierig eine Ware günstig zu erwerben. Erst in einem Shop fragen, den genannten Preis halbieren und damit hatte man dann eine ungefähre Richtlinie für einen Einkauf auf dem Basar beim nächsten Shop.
Nach unserem Ausflug in die Welt des Feilschens im Basar der Altstadt von Jerusalem besuchten wir die Klagemauer. Hermetisch abgeriegelt, gelangten wir durch eine Sicherheitskontrolle, wo alle Gegenstände geröntgt werden und man selbst durch einen Metalldetektor geht, in den Bereich vor der Klagemauer.
Viele Menschen besuchen täglich die Klagemauer um zu beten. Sie ist heute einer der meistbesuchten Orte in Israel. Wir schauten dem Kommen und Gehen eine ganze Weile zu. Von der Klagemauer spazierten wir zurück ins Hotel um im Anschluss zusammen mit der Gruppe in das Restaurant “J´oy Meat in” zu gehen.
Das “J´oy Meat In” Restaurant liegt im Mamila Center unweit des Jaffators vor der Altstadt von Jerusalem. Mitten in der Einkaufspassage ist das familiäre Restaurant angesiedelt. Man kann draußen auf der Terrasse sitzen oder wird unten im Keller-Restaurant verwöhnt. Es ist sehr bekannt für seine köstlichen Fleischgerichte.
Wir nahmen unten im Restaurant Platz und ließen uns das Abendessen munden. Nach einigen verschiedenen Vorspeisen entschied ich mich persönlich für Lamm-Kebab, welches mir persönlich sehr schmeckte. Die Gruppe unterhielt sich bei den guten Speisen und Getränken hervorragend. Ein gelungener Abschlussabend für unseren Aufenthalt in Israel.
Nach dem Abendessen spazierten wir noch etwas durch das Mamila Center und die Altstadt von Jerusalem. Wir ließen uns in der lauwarmen Sommernacht noch einmal von der Atmosphäre Jerusalems bezaubern. Vor dem Hotel fanden wir uns noch zu einem Abschlussbier zusammen und dann löste sich die Gruppe Stück für Stück auf.
Fazit zum Pilgerwandern und Sicherheitslage
Das Wandern oder Pilgerwandern in Israel hat schön etwas Eigenes. Auf wenn man mit den Religionen nicht so viel am Hut hat, beindruckt es doch. Auf diesen alten Pfaden der Historie der Religionen zu wandern, lässt einem nicht kalt, auch wenn man die Hingabe der Menschen persönlich nicht teilen kann.
Das Land, die Wüste, die Stadt Jerusalem und die Leute muss man persönlich mal erfahren und am besten erwandert haben. Es ist eine komplett andere Atmosphäre als zum Beispiel in den Alpen. Mir persönlich hat es sehr gefallen und ich werde dort bestimmt noch einmal hinreisen. Schließlich gibt es noch vieles zu entdecken und zu erleben.
Trotz der vielen Geschehnisse und der angespannten Sicherheitslage haben wir uns dort aufgehoben gefühlt. Die Leute auf dem Land, in der Wüste oder in den Städten waren gastfreundlich und offen. Bedroht haben wir uns nie gefühlt und ein Überpräsenz Sicherheitskräfte bei unserem Aufenthalt auch nicht wahrgenommen.
Am Flughafen Ben Hurion, aber das ist normal. Unterwegs in der judäischen Wüste hatten wir zweimal ein Patrouillenfahrzeug bemerkt. Die Zugänge zum Tempelberg und der Klagemauer wurden auch noch von Sicherheitskräften bewacht. Zum Jerusalem-Tag waren in und um die Altstadt von Jerusalem viele Sicherheitskräfte zusammen gezogen. Dazu kam noch das ungewohnte Bild von jungen Frauen in Armeeuniform, welche Ausflüge in Jerusalem machten. Eine gewisse Präsenz von Uniformen ist also da.
Hier könnt ihr lesen, wir unsere Pilgerreise in Israel weiterging:
Israel (Teil 1) – Wandern auf dem Jerusalem Weg
Israel (Teil 2) – Israel – Wandern im Wadi Og in der Judäischen Wüste
Israel (Teil 3) – Wandern im Wadi Qelt durch das Wadi Prat Nature Reserve
Israel (Teil 4) – Pilgerwandern in der Altstadt von Jerusalem
Weitere interessante Artikel zu Jerusalem findet Ihr hier:
Bei GindesLebens.com: Jerusalem Israel an einem Tag – Sehenswürdigkeiten & Tipps
Inhaltsverzeichnis
Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte:
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Reiseinfos:
Anreise:
Anreise mit dem Flugzeug: Der internationale Flughafen Ben Gurion liegt an der Autobahn welche Tel Aviv und Jerusalem verbindet. Es gibt regelmäßigen Bus- sowie Zugverkehr zwischen den Flughafen und etlichen Teilen des Landes. Es gibt auch einen Pendlerbusverkehr zwischen dem Flughafen und jeweils den Hotelbezirken in Tel Aviv und Jerusalem.
Beste Jahreszeit:
Zum Wandern, Biken und für alle anderen Aktivitäten bietet sich eigentlich das ganze Jahr an. In den Sommermonaten Ende Mai, Juni, Juli, August herrschen allerdings sehr hohe Temperaturen.
Die Recherche erfolgte mit freundlicher Unterstützung
von Israel Tourismus und SK Tours in Nature.
Text & Bilder: Mario Hübner
Reiseführer, Wanderführer & Wanderkarten:
1 Kommentar
Jerusalem ist schon eine beeindruckende Stadt! Ich habe mich weder in Jerusalem noch in Tel Aviv unsicher gefühlt. Schade dass sich viele wegen vermeintlicher Unruhen nicht getrauen, in dieses Land zu reisen.
LG Anita