Home TravelEuropaLiechtenstein Fürstentum Liechtenstein – Herbst im fürstlichen Wanderparadies…

Fürstentum Liechtenstein – Herbst im fürstlichen Wanderparadies…

Fürstentum Liechtenstein - Sonnenaufgang geniessen
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Wandern im Fürstentum Liechtenstein? Wo liegt das Fürstentum eigentlich und kann man dort überhaupt wandern? Was verbinden die Menschen als erstes mit Liechtenstein? Schmuck, Geld, Museen und das Schloss Vaduz vielleicht, aber es gibt hier auch noch vieles anderes zu entdecken. Nur knapp 160 Quadratkilometer und etwa 37.000 Einwohnern zählt der Binnenstaat im Vierländereck D-A-CH-FL. Traditionelle Almen werden hier noch bewirtschaftet, es gibt das kleine, familiäre Skigebiet Malbun, über 400 Kilometer ausgeschilderte Wanderwege und die offizielle Währung ist übrigens der Schweizer Franken.

Alpenhotel Malbun – Über 100 Jahre Tradition und Geschichte

Die Anreise war verregnet und stürmisch. An Bregenz vorbei ging es auf der Autobahn Richtung Süden und kurze Zeit später, erreichte ich auch schon Vaduz. Vaduz liegt unten im Rheintal, aber meine Unterkunft das Alpenhotel Malbun lag im Ort Malbun auf ca. 1.600 Metern Höhe im Rätikon. In Serpentinen ging es immer weiter hinauf und schließlich erreichte ich abends das Hotel. Das Alpenhotel Malbun verfügt über eine lange, traditionelle mehr als 100jährige Geschichte und wurde über die Jahrzehnte immer wieder ausgebaut, vergrößert und modernisiert. Im August 1908 wurde die “Kurhaus und Touristenstation zum Sareiserjoch” von Theodor und Heinrike Jehle-Müller eröffnet und hat bis heute als erste Adresse in Malbun Bestand.

Fuerstentum Liechtenstein - Alpenhotel Malbun

Das Alpenhotel Malbun im Fürstentum Liechtenstein – Foto: Mario Hübner

 

Seit nun mehr 90 Jahren ist das Alpenhotel Malbun im Besitz der Familie Vögeli, welche die Philosophie eines familienfreundlichen, traditionsbewussten und gleichzeitig für Neues aufgeschlossenen Hotels pflegen. Eine vielfältige Küche und die Köstlichkeiten aus ihrem Weinkeller schätzen die Gäste aus Liechtenstein und der ganzen Welt. Auch ich konnte mich am ersten Abend, von dem freundlichen und aufmerksamen Service überzeugen lassen und genoss ein fünfgängiges Abendmenü mit Speisen wie Rehschnitzel mit Spätzle und Rotkraut, sowie Apfelstrudeleis mit Vermicelle. Frisches Wild steht hier oft auf der Speisekarte, denn der Gastgeber Karl-Heinz Vögeli ist ein passionierter Jäger.

Alpenhotel Malbun - Gaststube

Die Gaststube des Alpenhotel Malbun – Foto: Mario Hübner

 

Fürstensteig und Drei-Schwestern-Steig im Nebel

Das Wetter hatte sich über Nacht gebessert und versprach wolkig aber zumindest trocken zu werden. Ob wir Fernsicht haben würden, war fraglich. Nach dem Frühstück holte mich Martin, mein lokaler Kontakt vom Alpenhotel Malbun ab. Er würde mich heute auf dem Tourenklassiker “Fürstensteig und Drei-Schwestern-Steig” begleiten und meine Aktivitäten für die weiteren 2 Tage abstimmen.

Fuerstentum Liechtenstein - Auf dem Fuerstensteig

Auf dem Fürstensteig – Foto: Mario Hübner

 

Der Fürstensteig (früher auch Fürstenweg genannt) und der Drei-Schwestern-Steig wurden 1897 durch eine Initiative von Ing. Karl Schädler in Zusammenarbeit mit der Sektion Vorarlberg des Deutsch-österreichischen Alpenvereins erschaffen. Zum Teil wurde der Weg beim Fürstensteig gesprengt. Die kühn angelegte Routenführung über den Fürstensteig und Drei-Schwestern-Steig ist nichts für Leute mit Schwindel- oder Höhenangst, sorgt aber bei den Wanderern für ein unvergleichliches Bergerlebnis.

Fuerstentum Liechtenstein - Mystischer Nebel

Mystischer Nebel auf dem Fürstensteig – Foto: Mario Hübner

 

Unser Fahrzeug ließen wir bei Gaflei (1.483 m Höhe) stehen. Über einen Wirtschaftsweg wanderten wir langsam höher und bogen dann auf einen Wanderpfad ab. Kurze Zeit später, unter der Alpspitz (1.997 m Höhe), kamen wir an dem Schild “Fürstensteig” vorbei. Ab hier begann der eigentliche Fürstensteig. Über Bohlen, mit Draht versicherte Steigen ging es immer wieder auf und ab. Die Wolken umgaben uns mystisch. Immer wieder verschwand der Fürstensteig vor uns, hinter dem weißen Vorhang und tauchte plötzlich wieder auf.

Fuerstentum Liechtenstein - Gafleisattel

Hinter dem Gafleisattel reissen die Wolken etwas auf – Foto: Mario Hübner

 

Wir hofften das die Sonne es schaffen würde, die Wolkenschicht zu vertreiben, um uns so den Tiefblick auf das Rheintal zu gestatten. Der Nebel hielt sich aber hartnäckig. Wir erreichten den Gafleisattel (1.853 m Höhe) und legten eine gemütliche Brotzeit ein, mit dem Hintergedanken das die Sicht sich verbessern würde.

Fuerstentum Liechtenstein - Drei-Schwestern-Steig

Auf dem Drei-Schwestern-Steig – Foto: Mario Hübner

 

Von hier verlief die Route, über einen einfachen Wanderweg, oberhalb von Almwiesen, um dann etwas steiler zur Gafleispitz (2.000 m Höhe) hinaufzuführen. Die weitere Wegführung ging über den Kuhgrat (2.123 m Höhe), welcher der höchste Punkt der Wanderung ist. Anschließend überschritten wir den Garsellikopf (2.105 m Höhe). Nach weiteren Drahtseil gesicherten Passagen erreichten wir schließlich im Nebel die Felsen der Drei Schwestern. Die Sage von den Drei Schwestern ist wohl die bekannteste Liechtensteiner Sage.

Fuerstentum Liechtenstein - Drei-Schwestern-Weg

Auf dem Drei-Schwestern-Weg – Foto: Mario Hübner

 

Drei Schwestern gingen am Morgen des Liebfrauentags (15. August) nach Gafadura oberhalb von Planken, um Beeren zu lesen. Auf dem Weg dahin hörten sie die Kirchenglocken, die den Feiertag verkündeten und die Christen in die Kirche riefen. Eine der Schwestern meinte, ob es nicht wohl besser wäre, auch in die Kirche zu gehen, doch die beiden anderen beschwichtigten, dass zuerst die Körbe voller Beeren sein müssten, bevor sie wieder ins Dorf zurückgehen.

Fuerstentum Liechtenstein - Drei Schwestern

Drei Schwestern über den Wolken – Foto: Mario Hübner

 

Als die Körbe am späten Nachmittag voll waren, machten sich die drei Mädchen auf den Heimweg, da begegnete ihnen eine schöne Frau und bat um ein paar Beeren. Doch die drei Schwestern meinten nur, dass, wer Beeren will, sie sich selbst zu holen habe. Da erstrahlte die schöne Frau in einem hellen Schein und sagte zu den Mädchen: «Meinen Festtag habt ihr geschändet und meine Bitte habt ihr nicht erhört. Euer Herz ist aus Stein, und als Stein sollt ihr ewig hier stehen.» Sie erstarrten zu großen Felsen, und fortan nannte man diese Felsen die Drei Schwestern.

Fuerstentum Liechtenstein - Drei Schwestern im Nebel

Drei Schwestern im Nebel – Foto: Mario Hübner

 

Die schöne Fernsicht und das Panorama waren uns nicht vergönnt und so stiegen wir nach einer kurzen Foto Pause zügig hinab. Der Wegverlauf führte uns über feuchte Holzstufen bergab. Wir passierten ein kleines Steintor, zwei Metallleitern und schließlich führte uns der feuchte Pfad in Serpentinen schnell hinab ins Tal. Vom Sarojasattel (1.625 m Höhe) ging es in den Wald hinein und bald hatten wir die Gafadurahütte (1.428 m Höhe) erreicht. Es war frisch geworden, aber wir waren noch gut vom Abstieg durchgewärmt und so nahmen wir auf der Terrasse Platz. Als einzige Gäste versorgte uns die Hüttenwirtin kurze Zeit später schon mit Radler und Infos.

Fuerstentum Liechtenstein - Gafadurahuette

Die Gafadurahütte (1428 m) im Rätikon – Foto: Mario Hübner

 

Übrigens hängt neben dem Eingang zur Gafadurahütte der weise Spruch “Kein Kuchen ist auch keine Lösung” und darunter sind Fotos von diversen schmackhaften Kuchen aus gehangen, welche hier zum Essen angeboten werden. Unsere Entschlusskraft wankte, aber letztendlich siegte unser Verstand, denn schließlich stand wieder das sehr gute, reichhaltige Abendessen im Alpenhotel Malbun an.

Fuerstentum Liechtenstein - Gafadurahuette

“Kein Kuchen ist auch keine Lösung”. Aushang an der Gafadurahütte – Foto: Mario Hübner

 

Nach der kleinen Rast bei einem Radler stiegen wir weiter in Richtung Planken hinab und wurden abgeholt um anschließend den Tag beim Abendessen ausklingen zulassen. In den Gasträumen des Alpenhotel Malbun herrschte ein reges Treiben, von Einheimischen, wie auch von den Touristen. Das Essen und der Service waren wieder sehr vortrefflich und so endete ein schöner Tag.

Alpenhotel Malbun - Kaiserschmarren

Kaiserschmarren im Alpenhotel Malbun – Foto: Mario Hübner

 

Geburtstagsständchen auf dem Augstenberg

Nach dem Frühstück checkte ich aus dem Hotel aus, die nächste Nacht würde ich auf einer Berghütte verbringen. Über dem Talkessel von Malbun hingen die Wolken tief, aber es sollte eventuell aufreißen. Den Rucksack geschultert und schon begab ich mich auf den Weg. Die Lichtverhältnisse waren hier in Malbun nicht so schön, daher verzichtete ich auf den Anstieg zum Sareiserjoch (2.000 m Höhe) und nahm den Sessellift. Wofür hatte ich schließlich den Liechtensteiner Museums- und Erlebnispass. Der Pass (für Erwachsene: 1 Tag = 25€ / 2 Tage = 29€ / 3 Tage = 39€) ermöglicht einem einen freien oder reduzierten Eintritt zu über 30 Attraktionen und dient außerdem als Fahrkarte für das Busliniennetz in Liechtenstein.

Fuerstentum Liechtenstein - Fuerstin-Gina-Weg

Im Nebel auf dem Fürstin-Gina-Weg im Rätikon – Foto: Mario Hübner

 

Schnell war ich auf 2000 Metern angekommen und startete die Wanderung auf den Fürstin-Gina-Weg. Zwischen Latschenkiefern ging es hinüber zum Sareiserjoch (2.000 m Höhe), wo ein Weg in den Nenzinger Himmel abzweigt und dann führte mich der Wanderweg langsam bergauf. Die Sicht war bescheiden und als ich dem Augstenberg näher kam, vernahm ich in der Ferne Stimmen. Vor mir tauchten einige ältere Damen plötzlich aus dem Nebel auf. Die Wegmarkierungen leiteten mich nun steiler den Augstenberg (2.359 m Höhe) hinauf und schließlich sah ich das mächtige Gipfelkreuz. Der Augstenberg Gipfel wurde gerade von einer großen Wandergruppe belagert. Die rüstigen Rentner aßen, tranken und sangen ein Geburtstagsständchen für einen aus der Gruppe.

Fuerstentum Liechtenstein - Augstenberg Gipfelkreuz

Der Augstenberg (2359 m) mit Gipfelkreuz im Rätikon – Foto: Mario Hübner

 

Zum Abschluss noch einen Gipfelschnaps für Jeden, einige Jodeleinlagen und alsbald verschwand die Wandergruppe im Nebel. Der Gipfel gehörte mir nun ganz allein. Die Sonne brach für kurze Zeit durch um gleich wieder vom Nebel verschluckt zu werden. Ich dehnte meine Rast noch etwas aus, aber ein Blick ins Tals wurde mir verwehrt. Vom Gipfel ging es langsam bergab und ich passierte einige Blockfelsenbereiche, um bald das charakteristische Pfeifen der Murmeltiere zu vernehmen.

Fuerstentum Liechtenstein - Murmeltier

Ein faulenzendes Murmeltier am Fürstin-Gina-Weg im Rätikon – Foto: Mario Hübner

 

Wo versteckten sich die kleinen Racker nur? In etwa 50 Metern Entfernung entdeckte ich schließlich ein Exemplar und näherte mich bedächtig. Es schaute neugierig, blieb aber auf seinem Felsen. Näher als 10 Meter kam ich leider nicht ran, bevor es zwischen den Felsen verschwand um in der Ferne wiederaufzutauchen. Ich schlich langsam hinterher, aber es versteckte sich zwischen den Felsen. Ich drehte mich fluchend um und wollte auf dem Wanderpfad weitergehen, da schaute mich ein Prachtexemplar aus etwa 10 Metern Entfernung an.

Fuerstentum Liechtenstein - Suesses Murmeltier

Süsses Murmeltier am Fürstin-Gina-Weg – Foto: Mario Hübner

 

Es stand ruhig auf einem Felsen beobachtete den Fremdling, während es Hygiene betrieb. Nachdem ich es in einigen niedlichen Posen ablichten konnte, verschwand es wieder in seinem Bau. Der weitere Weg führte mich immer weiter bergab und nach einigen Wiesenhängen und Steintreppen erblickte ich vor mir am Bettlerjoch (2.008 m Höhe) die Pfälzerhütte (2.009 m Höhe). Der Nebel war dichter geworden und es hatte merklich aufgefrischt. Ich betrat den Gastraum der Pfälzerhütte. Bei dem Wetter waren nur 2 weitere Gäste da. Ich wurde schon Elfriede der Hüttenwirtin erwartet. Elfriede ist ein Vinschger Madl aus dem schönen Südtirol. Über 15 Jahre ist es schon her, als sie als Saisonkraft auf der Pfälzerhütte anheuerte und seit einigen Jahren ist Sie nun selbst die Hüttenwirtin und wohnt im Fürstentum Liechtenstein.

Fuerstentum Liechtenstein - Pfaelzerhuette

Die Pfälzerhütte (2109 m) taucht im Nebel auf – Foto: Mario Hübner

 

Sie zeigte mir die Ohrtlichkeiten der Pfälzerhütte und ich bezog mein Zimmer in der ersten Etage. Danach machte ich es mir bei einem Kaffee im geheizten Gastraum der Berghütte gemütlich. Die Sicht klarte nicht auf und so verbrachte ich die Zeit bis zum Abendessen über der Wanderkarte und warf von Zeit zu Zeit einen Blick aus dem Fenster. Plötzlich tauchten zwei weitere Hüttenmitarbeiter auf. Sie waren im Tal gewesen und hatten einige Vorräte zur Pfälzerhütte gebracht.

Pfaelzerhuette - Geschnetzeltes

Eine deftige Portion Geschnetzeltes in der Pfälzerhütte – Foto: Mario Hübner

 

Die Hüttenwirtin fragte kurz wegen dem Abendessen und schon herrschte ein emsiges Treiben in der Küche. Als Vorspeise ein wärmendes Süppchen, als Hauptgang eine deftige Portion Geschnetzeltes und als Dessert gab es ein Stück hausgemachten Kuchen. Die Speisen spülte ich mit einem guten Schluck Bier hinunter. Elfriede machte mich plötzlich auf die untergehende Sonne aufmerksam, aber es war leider schon zu spät. Für einige Sekunden hatten die Wolken aufgeklart und den Blick auf eine rote Abendsonne gewährt. Die anderen 2 Gäste begaben sich auf ihr Zimmer und ich bereitete meine Ausrüstung für den nächsten Morgen vor und legte mich früh ins Bett, da ich zum Sonnenaufgang auf den Naafkopf (2.570 m Höhe) steigen wollte.

Fuerstentum Liechtenstein - Pfaelzerhuette in der Nacht

Pfälzerhuette in der Nacht – Foto: Mario Hübner

 

Grandioser Sonnenaufgang auf dem Naafkopf

Die Wolkendecke hatte sich über Nacht gesenkt und draußen war ein klarer Sternenhimmel zusehen. Um 5 Uhr stand ich auf, der Körper fror, der Geist war müde, aber was tut man sich nicht alles an, um einen schönen Sonnenaufgang in den Bergen zu erleben. Einen Energieriegel gab es als kleines Frühstück, denn richtig Frühstücken würde ich nachher bei meiner Rückkehr vom Gipfel des Naafkopfes. Warm gekleidet zog ich los. Die Lufttemperatur lag im Minusbereich und die Almwiesen und Wege waren leicht angefroren.

Fuerstentum Liechtenstein - Morgendaemmerung

Die Morgendämmerung ist da – Foto: Mario Hübner

 

Mit langsamen Schritten stieg ich den Pfad in Richtung Naafkopf (2.570 m Höhe) empor. Er schlängelte sich gemütlich an den Almwiesen empor. In den Tälern hing der Nebel und im Osten war schon die Morgendämmerung angebrochen und ein heller Streifen zusehen. Bald hatte ich die Almwiesen unter mir gelassen. Der Morgenhimmel leuchtete in einem tiefen Blauton und der Horizont glühte in einem Rotorange. Der Pfad verlief jetzt über ein Schotterkar und führte dann in Kehren hinauf zum Gipfel des Naafkopfes.

Fuerstentum Liechtenstein - Morgendaemmerung vom Naapfkopf

Morgendämmerung vom Naapfkopf – Foto: Mario Hübner

 

Das Gipfelkreuz sah ich schon, nun war es nicht mehr weit. Auf den letzten Höhenmeter zum Gipfel, sprang am Grat plötzlich ein Steinbock vor mir in der steilen Wand weg. Wenig später sah ich einige weitere Tiere als Silhouetten auf der Kammkante stehen. Kurz vor Sonnenaufgang erreichte ich das Gipfelkreuz. Der Wind blies hier eiskalt und ich zog mir noch eine Mütze und eine Fleecejacke über. Die Sonne ging auf, aber ich konnte sie noch nicht direkt sehen, da ein paar Berge davor herausragten.

Fuerstentum Liechtenstein - Auf dem Gipfel des Naafkopfes

Auf dem Gipfel des Naafkopfes – Foto: Mario Hübner

 

Gegen halb acht war es dann endlich soweit, die Sonne klomm über die Berge und tauchte den Naafkopf in die ersten Sonnenstrahlen. Was für ein grandioser Anblick. Die Sonne strahlte zwischen den Gipfeln hindurch und beleuchtete das Wolkenmeer. Das Bergpanorama hier oben war herrlich. Das frühe Aufstehen hatte sich mal wieder gelohnt. Nachdem ich die Aussicht genossen hatte, begann ich meinen Abstieg. Man könnte auch sagen der große Hunger hatte “Guten Morgen” gesagt und das Frühstück der Pfälzerhütte rief mich hinunter.

Fuerstentum Liechtenstein- Panorama beim Abstieg vom Naafkopf

Panorama beim Abstieg vom Naafkopf – Foto: Mario Hübner

 

Beim Abstieg entdeckte ich dann eine große Gruppe von Steinböcken, die etwa einen halben Kilometer entfernt und 100 Höhenmeter tiefer grasten. Die Bergwiesen leuchteten im Morgenlicht in einem satten Grünton und die Pfälzerhütte wurde auch in den Sonnenstrahlen gebadet. An der Berghütte angekommen, bekam ich sofort mein Frühstück serviert. Nach der Sonnenaufgangswanderung schmeckte alles gleich doppelt so gut. Währenddessen trafen die ersten frühen Wanderer ein.

Fuerstentum Liechtenstein - Pfaelzerhuette

Blick zur Pfälzerhütte am Bettlerjoch – Foto: Mario Hübner

 

In der Pfälzerhütte wurde klar Schiff gemacht. Das schöne Wetter musste man ja nutzen und so standen Türen und Fenster weit zum Lüften auf. Die Hüttenwirtin Elfriede verriet mir noch, das wenige Meter von der Pfälzerhütte einige Murmeltiere lebten. Wenn es nicht noch nicht viele Gäste gab, kamen diese auch oft bis an die Terrasse ran. Auf leisen Sohlen erkundete ich vorsichtig die nähere Umgebung und siehe da die Kerlchen waren wirklich nicht so scheu, wenn man sich Ihnen langsam näherte.

Pfaelzerhuette - Elfriede Beck

Hüttenwirtin Elfriede Beck vor dem Naafkopf im Hintergrund – Foto: Mario Hübner

 

Ich vertrieb mir die Zeit mit dem Fotografieren der Murmeltiere und packte dann langsam meinen Rucksack. Es wurde Zeit sich von Elfriede und der Pfälzerhütte zu verabschieden. Der Himmel war blau, die Herbstsonne wärmte schön und so brach ich auf. Ich wählte die gleiche Strecke, welche ich gestern vom Sareiserjoch genommen hatte, den Fürstin-Gina-Weg. Nur heute konnte ich in die Ferne sehen und die Aussicht genießen.

Fuerstentum Liechtenstein - Murmeltier an der Pfaelzerhuette

Murmeltier an der Pfälzerhütte – Foto: Mario Hübner

 

Von der Pfälzerhütte stieg ich langsam in Richtung Augstenberg hinauf. Bei dem schönen Wetter begegneten mir heute viele Wanderer. Ich querte die Bergwiesen, wo die Murmeltiere zu Hause waren, aber heute hörte und sah ich keine. Auch als ich durch die Blockfelsenbereiche kam, war weder etwas zu hören, noch zu sehen, Wahrscheinlich störten Sie an diesem Tag die vielen Wanderer. Ein letzter Anstieg und ich sah das Gipfelkreuz des Augstenberg.

Fuerstentum Liechtenstein - Rueckblick zum Naafkopf

Rückblick zum Naafkopf – Foto: Mario Hübner

 

Am Gipfel des Augstenberg angekommen, konnte ich die Aussicht genießen. Den Blick hinunter nach Malbun und vor allen Dingen sah ich den kompletten Wegverlauf des Fürstin-Gina-Weges auf dem Kamm. Nach kurzer Rast stieg ich vom Augstenberg ab und wanderte auf dem Kamm entlang in Richtung Sareiserjoch. Kurz vor dem Joch folgte ich links einem unmarkierten Pfad welcher nach Malbun herunterführte. Ich verlor schnell an Höhe und nach einigen scharfen Wegkehren traf ich in einer Kurve auf einen Wirtschaftsweg.

Fuerstentum Liechtenstein - Fuerstin-Gina-Weg

Auf dem Fürstin-Gina-Weg in Richtung Malbun – Foto: Mario Hübner

 

Auf dem Wirtschaftsweg ging es gemütlich weiter bergab, immer mit einem schönen Blick über Malbun. Der Weg verlor nur langsam an Höhe und etwas oberhalb der Talstation lief ich unter dem Sessellift durch und passierte einige Minuten später eine Kapelle, um dann unverhofft am Alpenhotel Malbun herauszukommen. Mein Ausflug in die kleine, sehr schöne Bergwelt des Fürstentum Liechtenstein endete hier. Ich würde bestimmt bald wieder hierherkommen, denn der mehrtägige Rätikon Höhenweg hatte mein Interesse geweckt. Also! Bis dann, du fürstliche Bergwelt…

Fuerstentum Liechtenstein - Blick auf Malbun

Blick auf Malbun – Foto: Mario Hübner

 

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Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte:

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Reiseinfos:

Anreise:

Anreise mit der Bahn: Internationale Bahnverbindungen bringen Sie nach Liechtenstein. An den Bahnstationen Sargans, Buchs/SG und Feldkirch steigen Sie einfach auf das gut ausgebaute Busnetz Liechtensteins (LIEmobil) um und erreichen bequem Ihre Feriengemeinde.

Anreise mit dem Auto: Von St. Gallen über die Autobahn A13 (ca. 45 Minuten). Von Zürich über die A3 bis Sargans, dann auf die A13 (ca. 1 Stunde). Von München über die A96, in Österreich auf die A14 (ca. 3 Stunden). Von Innsbruck über die A12, S16 und dann A14 (ca. 2.5 Stunden). Für die Benützung der Autobahnen in der Schweiz und in Österreich ist eine Vignette erforderlich. Zwischen der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein bestehen keine Zollgrenzen.

Anreise mit dem Flugzeug: Dank der zentralen Lage erreichen Sie drei Flughäfen innerhalb von rund einer Stunde. Liechtenstein selbst hat keinen Flughafen. Dennoch kann man maximal binnen einer Stunde einen Flughafen erreichen (Zürich-Kloten: 115 Kilometer,  Altenrhein: 50 Kilometer, Friedrichshafen: 85 Kilometer)

Beste Jahreszeit:
Zum Wandern, Biken und für alle anderen Sommeraktivitäten bietet sich die Monate (Mai bis Oktober) an. Für die Winteraktivitäten bietet sich hier der Zeitraum von November bis April an.

Die Recherche erfolgte mit freundlicher Unterstützung

von Liechtenstein Marketing.

Weitere Infos zur Destination finden Sie unter www.tourismus.li.

Text & Bilder: Mario Hübner

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