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Norwegen Roadtrip – Wanderung zum weltberühmten Preikestolen…

Fjord Norwegen - Blick zum Preikestolen
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Zweiter Teil unserer Norwegen Rundreise

In der Morgendämmerung überdeckten Nebelschwaden den See an unserer schönen privaten Unterkunft in Norwegen. In der Ferne konnte man das Morgenrot und einige Wolken am Himmel sehen. Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass noch genügend Zeit bis zum Aufstehen war. Gegen 7 Uhr hielt mich mein Bewegungsdrang nicht mehr im Zelt.

Fjord Norwegen - Übernachtungsplatz am See

Das Wasser des Sees ist Spiegelglatt – Foto: Mario Hübner

 

Der Nebel über dem See war verschwunden, das Wetter in Norwegen begrüßte uns an diesem Tag mit einem angenehmen blauen Himmel, welcher vereinzelt von Wolken verdeckt wurde. Das Seewasser war spiegelglatt und kein Menschenlärm trübte diese Morgenidylle. Wasser für Kaffee und Tee war schnell auf dem Gaskocher aufgesetzt und bald saßen wir am Seeufer und genossen die Atmosphäre. Ein würdiger zweiter Morgen auf unserem Norwegen Roadtrip.

Fjord Norwegen - Hashtag Preikestolen

Der Hastag für die Social Media gibt es extra auf einem Schild am Parkplatz des Berggasthofes Preikestolen Fjellstue – Foto: Mario Hübner

 

Gemütlich bauten wir unser Lager ab, verstauten alles im PKW und mit einem letzten Blick zum See fuhren wir zurück auf die Straße 13. Genauer gesagt auf eine der schönsten Landschaftsrouten in Norwegen, nämlich die Nationale Touristenstraße Ryfylke. Mit 260 Kilometern ist Sie eine der längsten „Grünen Straßen“ Norwegens und verläuft teils auf der Straße 13, teils auf der Straße 520 und verbindet Oanes am Lysefjord mit Hårå bei Røldal (E 134).

Fjord Norwegen - Kurz vor dem Preikestolen

Auf dem letzten Wegstück geht es über dem Lysefjord zum Preikestolen entlang – Foto: Mario Hübner

 

Die berühmtesten Sehenswürdigkeiten in Ryfylke in der Provinz Rogaland sind der Solastrand, der Lysefjord, auf welchen wir gestern einen Schiffsausflug unternommen hatten, die weltberühmte Felsenkanzel Preikestolen (Pulpit Rock) mit 604 Metern Höhe über dem Meeresspiegel und der Kjerag (Kjeragbolten)Wandern in Norwegen bedeutet auch den Wanderklassiker am Lysefjord, die Wanderung zum Preikestolen zu beschreiten. Ein Muss für jeden Urlaub in Norwegen!

Das Wandern zum Preikestolen wird mit 3 bis 4 Stunden Gehzeit auf 7 Kilometern Länge mit 350 Metern Höhenunterschied veranschlagt. Es wird festes Schuhwerk und eine gute Kondition empfohlen.

Fjord Norwegen - Preikestolen

Blick zur Felsenkanzel Preikestolen (604 m Höhe) über dem Lysefjord in Ryfylke, Rogaland – Foto: Mario Hübner

 

Über die letzten Jahre stieg die Anzahl der jährlichen Besucher am Preikestolen auf fast 300.000 Menschen an. Bei diesen Besucherzahlen waren wir gespannt, wie voll es heute am Predigtstuhl werden würde, denn wir waren nicht gerade früh unterwegs. Die Straße 13 führte uns etwas am Botnefjord vorbei, bevor wir in Jossang rechts abbogen. Den Preikestolen Camping ließen wir rechts liegen und kamen bald am gebührenpflichtigen Parkplatz des Berggasthofes Preikestolen Fjellstue an.

Fjord Norwegen - Öffentlicher Picknickplatz

Der Preikestolen ist bei schönem Wetter ein sehr beliebter Picknickplatz – Foto: Mario Hübner

 

Der Parkplatz war noch relativ leer, unsere Tagesrucksäcke schnell gepackt und gegen 10 Uhr waren wir endlich unterwegs. Erst etwas steil und dann wieder etwas hinunter passierten wir auf einem Holzsteg eine Moorlandschaft. Aus dem Holzsteg wurde Blockgestein und es ging wieder hinauf, bis wir auf eine Art Hochebene kamen. Nach einer kleinen Pause bei ein paar Gebirgsseen sahen wir einen Wegabzweig, welcher über einen Berg zum Preikestolen führte. Wir wählten den linken Weg, welchen die meisten Leute nahmen. In einem weiten Bogen führte uns der Pfad mit großen Steinen in Richtung Preikestolen und nach 2 Stunden im gemütlichen Tempo erblickten wir dann das Wasser des Lysefjord’s. Der Himmel war immer noch blau, es waren vermehrt Wolken aufgezogen und ein guter Wind ging. Wir waren noch nicht mal am Wanderziel angekommen und schon konnten wir nicht aufhören zu fotografieren, aber wir waren aber nicht die Einzigen.

Fjord Norwegen - Tiefblick vom Preikestolen

Einen herrlichen Tiefblick auf den Lysefjord hat man vom Preikestolen – Foto: Mario Hübner

 

Ein traumhafter Anblick ist der 42 Kilometer lange Lysefjord. Der Pfad führte jetzt an der scharfen Abbruchkante des Fjordes entlang und aus den weiter verteilten Besuchern wurde eine lange Karawane. In der Ferne sahen wir einen Felsvorsprung mit vielen Menschen, das musste er sein, der berühmte Preikestolen. Nach wenigen Minuten erreichten wir einen großen Picknickplatz. Ja, ihr habt richtig gelesen, ein „Picknickplatz“. Denn auf dieser großzügigen natürlichen Plattform möchte man verweilen und selbstverständlich essen. Touristen wie Einheimische füllten den Platz mit einem bunten Treiben.

Fjord Norwegen - Radieschen am Preikestolen

Ein deutsches Radieschen Am Preikestolen in Fjord Norwegen – Foto: Mario Hübner

 

Die Aussicht auf den Lysefjord, der Tiefblick vom Preikestolen auf das Wasser und die raue, weite Landschaft ließen unseren Augen und Kameras keine Ruhe. Die Auslöser der Fotoapparate klicken im Dauerfeuer. Wie die anderen Besucher standen wir mit Respekt vor der Höhe an der Abbruchkante, ließen die Wanderschuhe runter baumeln. Nicht so schwindelfreie Besucher robbten langsam vor, um einen Blick hinunter auf den Lysefjord zu wagen.

Fjord Norwegen - Blick zum Preikestolen

Blick hinüber zum Preikestolen über dem 42 Kilometer langen Lysefjord – Foto: Mario Hübner

 

Es herrschte ein freundliches Miteinander, die Plätze wurden getauscht und auch die Kameras, damit Einer vom Anderen Schnappschüsse für die Nachwelt nehmen konnte. Wir fragten uns, wie viele Stockwerke diese Steilwand entspricht, wagten uns aber nicht, einen Stein hinunter zu werfen, denn unten fuhren schließlich Boote. So schön der Ausblick hier war, etwas höher und weiter entfernt von den vielen Besuchern musste er noch viel besser sein und so kletterten wir etwas hinauf, um die Menschenmassen hinter uns zulassen.

Fjord Norwegen - Preikestolen

Blick hinab auf den Preikestolen – Foto: Mario Hübner

 

Weiter oben war es sichtlich besser und ruhiger und man konnte das gewaltige Panorama des Preikestolen vor dem Lysefjord betrachten, welches auch ein gängiges Postkartenmotiv ist. Anschließend stiegen wir einen unmarkierten Pfad höher und höher, so dass die Besucher auf dem Preikestolen schon recht klein wirkten. Als wir auf die Uhr schauten, bekamen wir einen kleinen Schreck, denn wir waren nun schon über 3 ½ Stunden am und um den Preikestolen geblieben und es wurde Zeit den Rückweg zum Parkplatz anzutreten.

Fjord Norwegen - Blick zum Preikestolen und Lysefjord

Unten links sieht man den Preikestolen und rechts den schönen Lysefjord – Foto: Mario Hübner

 

Wir stiegen den unmarkierten Pfad hinab, bis wir auf dem Höhenrücken hinter dem Preikestolen ankamen und von dort ging es immer weiter bergab, bis wir wieder die kleinen Gebirgsseen erreichten. Den restlichen Weg zum Parkplatz legten wir schnell zurück und kurze Zeit später fuhren wir auf der Nationalen Touristenstraße Ryfylke in Richtung Norden. Die Suche, nach einer Unterkunft in Norwegen hat immer etwas Abenteuerliches, wenn man eine wunderschöne Übernachtungsstelle in der Wildnis finden will. Mal klappt es und manchmal nicht.

Fjord Norwegen - Idyllische Häuser

Idyllische Häuser abseits der Strasse in Fjord Norwegen – Foto: Mario Hübner

 

Wir fuhren weiter nach Norden und entschieden uns für Nebenstraßen mit der Hoffnung unseren einzigartigen Ort für die Nacht zu finden. Gegen 21 Uhr kamen wir in einem kleinen Tal an, wo wir stoppen mussten denn die Straße war unpassierbar: Es lag noch circa 1,5 Meter Schnee und davor stand ein Bagger. Es war aber bestimmt nur eine Frage von Tagen bis zur Öffnung der Straße.

Fjord Norwegen - Schafe

Fjord Norwegen – Neugierige Schafe an den kleinen Nebenstrassen – Foto: Mario Hübner

 

Somit mussten wir zurück. Uns fiel ein, dass wir einige Kilometer zurück an einem Abzweig, ein Wohnmobil auf einem Feld stehen sehen hatten und auf der Karte war dort hinter der Moavatnet eingezeichnet. Über einen Feldweg erreichten wir schließlich den See. Die Landschaft war rau, mit Schneefeldern bedeckt, es war kalt, extrem windig und wurde langsam Nacht. Die dunklen Wolken zogen vorbei wie große, schwarze Raben, es war unheimlich aber genau das suchten wir: Einsamkeit, brutale Natur und Freiheit.

Fjord Norwegen - Endstation

Hier geht ist für uns die Strasse zu Ende – Foto: Mario Hübner

 

Das Zelt bauten wir schnell auf, spannten es sorgfältig ab und kochten heißes Wasser zum Waschen. Das Bergwasser war uns um diese Tageszeit, bei dem Wind und der Kälte dann doch zu viel „Outdoor“. 4 Liter kaltes Seewasser vermischten wir in einem Ortlieb Wassersack mit einem Liter kochendes Wasser und duschten windgeschützt hinter einem Felsen. Die erfrischende Dusche kostete an diesem zweiten Abend Überwindung: Es war saukalt und unsere „Stadtkörper“ waren nach 2 Tagen noch nicht an das norwegische Klima angepasst.

Fjord Norwegen - Moavatnet

Eine schöne Übernachtungsstelle ist der Moavatnet – Foto: Mario Hübner

 

5 Liter lauwarmes Wasser reichten locker für 2 Personen, wenn man eingeübt ist. Zwar waren wir noch ungeübt aber dafür sehr schnell und alles sprach dafür: Die Kälte, der Hunger und der Gedanke an den gemütlichen Schlafsack. Die Handtücher mussten wir beim Abtrocknen festhalten, denn der Wind hätte sie gerne auf dem See schwimmen sehen. Nach einem typischen aber leckerem Outdoor-Abendessen mit Trockennahrung kuschelten wir uns in unseren Schlafsäcken ein und lauschten dem Wind.

Hier könnt ihr lesen, was bei unserem Urlaub in Norwegen noch geschah:

Rundreise Norwegen (Teil 01) – Preikestolen, thronende Felskanzel über dem Lysefjord…

Urlaub in Norwegen (Teil 03) – Camping unter Kirschbäumen…

Norwegen Rundreise (Teil 04) – Die fantastischen 4 Wasserfälle im Husedalen…

Extremsport-Festival Voss (Teil 05) – Willkommen bei den Adrenalin-Junkies…

Norwegen (Teil 06) – Gletscherwanderung auf dem Brenndalsbreen…

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Tourentipps, Unterkünfte und sonstige interessante Orte:

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Reiseinfos:

Anreise mit der Bahn:
Ein gut ausgebautes Schiennetz verbindet Norwegen mit den anderen skandinavischen Ländern und dem übrigen Europa. Die im Landesinneren verkehrenden Züge werden von der NSB, der Norwegischen Staatsbahn betrieben.

Anreise mit dem Auto:
Über Schweden können Sie nach Norwegen reisen oder Sie benutzen eine der internationalen Fährverbindungen, welche zu mehreren Häfen in Norwegen bestehen.

Anreise mit dem Schiff: 
Für eine Reise nach Norwegen bieten sich eine Menge Fährverbindungen von Dänemark, Deutschland und Schweden an. Die meisten Reedereien (z.B. Fjord Line) haben Paketpreise für den Transport von Auto und deren Insassen.

Anreise mit dem Flugzeug: 
Der wichtigste Flughafen Norwegens befindet sich in Oslo, mit Linienflügen zu rund 140 Destinationen im Ausland. Weitere internationale Flughäfen gibt es in der Nähe der Städte Bergen, Kristiansand, Sandefjord, Tromsø, Moss, Stavanger und Trondheim.

Beste Jahreszeit:
Zum Wandern, Biken und für alle anderen Sommeraktivitäten bietet sich die Monate (Anfang Juni bis Anfang Oktober) an. Für die Winteraktivitäten bietet sich hier der Zeitraum von Ende Oktober bis Anfang April an.

Die Recherche erfolgte mit freundlicher Unterstützung

von Visit Norway und Fjord Norway.

Text & Bilder: Mario Hübner

Reiseführer, Wanderführer & Wanderkarten:

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5 Kommentare

Nicole 19. Februar 2018 - 20:32

Hallo Mario,
die Fotos sind ja traumhaft! Den genialen Ausblick von oben auf die Kanzel muss ich unbedingt nachholen, am liebsten bei solch einem Kaiserwetter. Das Schild mit dem Hashtag ist aber neueren Datums, oder? Daran erinnere ich mich gar nicht.
Viele Grüße,
Nicole

Antwort
Tanja 20. Februar 2018 - 10:32

Was für eine schöne Tour. 🙂
Und wirklich wunderschöne Bilder. Zum Teil denkt man wirklich nicht, man wäre in Norwegen unterwegs… vor allen Dingen bei den Menschenansammlungen… 😉 Ein Roadtrip durch Norwegen steht auch immer noch auf unserem Reiseplan – spätestens bzw. erst recht, seit dem unser Nachwuchs festgestellt hat, sein Name hat einen norwegischen Ursprung. 😉 Viele Grüße, Tanja

Antwort
Monika Fuchs 20. Februar 2018 - 11:01

Hallo Mario,
die Ausblicke sind ja grandios. Da kann ich mir gut vorstellen, dass man dabei die Zeit vergisst. Nur die vielen Menschen auf dem Felssporn stören etwas. Aber bei solchen Orten kann nicht erwarten, dort alleine zu sein. Schön finde ich übrigens auch Eure Übernachtungsorte an den Seen. Gilt in Norwegen auch das Recht, dass man überall sein Zelt aufstellen darf, solange man die Natur so hinterlässt, wie sie war? Das hat mir in Schweden schon so gut gefallen.

Viele Grüße,
Monika

Antwort
Charnette 21. Februar 2018 - 11:56

Hallo Mario,
wow, das sind wirklich traumhaft schöne Bilder! Allerdings könnte ich mich niemals so dicht an den Rand stellen oder setzen, wie es die ganzen Touris gemacht haben.
Ein toller Beitrag mit richtig guten Tipps. Vielen Dank dafür.
LG
Charnette

Antwort
Sabine 24. Februar 2018 - 07:50

Hallo Mario,
das ist ja Wahnsinn! Ich war noch nie in Norwegen aber stelle mir die schönen Ecken ganz genau so vor. Preikestolen ist definitiv ein Ziel auf meiner Wunschliste. Dieser Blick über den Fjord ist atemberaubend!
Herzliche Grüße
Sabine

Antwort

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